Wenn das Sprunggelenk nachgibt – Kapselverletzungen und was dahintersteckt
Ein falscher Schritt, ein verunglückter Sprung, ein kurzer Moment der Unachtsamkeit – und schon ist es passiert: das Sprunggelenk knickt um. Was oft zunächst wie eine harmlose Verstauchung erscheint, entpuppt sich nicht selten als Kapselverletzung. Diese tritt besonders bei sportlich aktiven Menschen auf und ist weitverbreitet – primär bei Ballsportarten oder beim Joggen auf unebenem Untergrund. Was genau eine Kapselverletzung am Sprunggelenk ist, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann, beleuchten wir in diesem Beitrag.

Die Gelenkkapsel ist eine schützende Hülle aus Bindegewebe, die jedes Gelenk umgibt. Sie sorgt für Stabilität, produziert Gelenkflüssigkeit zur Schmierung und begrenzt die Beweglichkeit in einem gesunden Maß. Kommt es zu einer übermäßigen Belastung – zum Beispiel durch Umknicken –, kann diese Kapsel überdehnt oder sogar teilweise eingerissen werden. In der Medizin spricht man dann von einer Kapselzerrung oder Kapselruptur.
Die Kapselverletzung kann isoliert auftreten, geht aber häufig mit einer Bänderdehnung oder einem Bänderriss einher, da Kapsel und Bänder anatomisch eng miteinander verbunden sind.
Am häufigsten geschieht die Verletzung durch ein plötzliches Umknicken nach innen (Supinationstrauma), was typischerweise beim Laufen, Springen oder Landen auftritt. Besonders gefährdet sind Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball, Handball oder Basketball.
Auch unzureichend aufgewärmte Muskulatur, schlechtes Schuhwerk oder instabile Untergründe können das Risiko erhöhen. Bei wiederholtem Umknicken kann es zu einer chronischen Kapselschwäche kommen, die das Gelenk langfristig instabil macht.
Die Symptome treten meist unmittelbar nach dem Unfall auf und äußern sich durch:
- Schmerzhaftes Ziehen oder Stechen im Bereich des Knöchels
- Schwellung rund um das Gelenk
- Bluterguss, oft an der Außenseite des Fußes
- Bewegungseinschränkung
- Unsicherheits- oder Instabilitätsgefühl beim Auftreten
Ein Kapselriss kann schwer von einer reinen Bänderdehnung zu unterscheiden sein. Eine genaue klinische Untersuchung und gegebenenfalls bildgebende Diagnostik sind daher unerlässlich.
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen Untersuchung durch den Arzt: Beweglichkeit, Stabilität und Schmerzpunkte werden geprüft. Zusätzlich kann eine Sonografie oder ein MRT notwendig sein, um das Ausmaß der Verletzung einzuschätzen und Begleitverletzungen auszuschließen.
Die Behandlung richtet sich nach Schweregrad und Symptomen:
Konservative Therapie (in den meisten Fällen ausreichend):
- PECH-Regel: Pause, Eis, Kompression, Hochlagern – direkt nach dem Unfall
- Ruhigstellung: kurzfristig durch Bandage, Orthese oder Tapeverband
- Schmerzmittel: falls nötig, zum Beispiel nicht-steroidale Antirheumatika (NSAIDs)
- Physiotherapie: zur Wiederherstellung der Mobilität und Kräftigung der umliegenden Muskulatur
- Koordinationstraining: besonders wichtig zur Vermeidung von erneuten Umknicktraumen
Operative Therapie:
Nur in seltenen Fällen notwendig – etwa bei chronischer Instabilität oder schweren Kombinationsverletzungen.
Die Heilungsdauer hängt von der Schwere der Verletzung ab. In unkomplizierten Fällen dauert es etwa zwei bis vier Wochen, bis das Sprunggelenk wieder belastbar ist.
- Amateursportler sollten mit leichtem Training frühestens nach 2–3 Wochen beginnen, volle Belastung ist oft nach etwa 4–6 Wochen wieder möglich.
- Profisportler absolvieren meist ein intensiveres Rehabilitationsprogramm. Die Rückkehr ins Wettkampftraining erfolgt in der Regel nach 3–6 Wochen – vorausgesetzt, die Funktion ist vollständig wiederhergestellt.
Wichtig ist in jedem Fall, dem Gelenk ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben. Wer zu früh einsteigt, riskiert eine chronische Instabilität mit dauerhaft erhöhter Verletzungsanfälligkeit.
Alle unsere Ärzte zeichnen sich durch langjährige Erfahrung aus. Finden Sie hier Ihren Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin.
Bitte informieren Sie sich auf den lokalen Arzt-Seiten über Qualität / Erfahrungen der jeweiligen Ärzte. Die untenstehende Reihenfolge unserer Ärzte ist rein alphabetisch gewählt und stellt keine qualitative Reihenfolge dar.
Prof. Dr. med.
Christoph Becher
INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR ORTHOPÄDIE




Dr. med.
Gregor Berrsche
DEUTSCHES GELENKZENTRUM HEIDELBERG
Dr. med.
Katrin Diener
Chefärztin der ATOS Klinik Wiesbaden
Fachärztin für Orthopädie, Rheumatologie


Dr. med. Dr. h.c.
Michael Gabel
Spezialist für Fuß, Sprunggelenk und Rheumaorthopädie



Dr. med.
Thomas Geyer
Praxis für Hand- und Fußchirurgie
Prof. Dr. med.
Sébastien Hagmann
Deutsches Gelenkzentrum
Prof. Dr. med.
Norbert Harrasser
ECOM – Praxis für Fußchirurgie und Sprunggelenk-Endoprothetik



Dr. med.
Jochen Jung
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE HEIDELBERG (OCH)




Mirella Konrad
Oberärztin, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie

Prof. Dr. med.
Utz Krug
Facharzt für Innere Medizin
Dr. med.
André Morawe
Chefarzt Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
Ärztlicher Direktor


Dr. med.
Sebastian Müller
INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR ORTHOPÄDIE




Dr. med.
Achim Münster
Oberarzt für Arthroskopische Gelenkchirurgie
Facharzt für Orthopädie und spezielle Unfallchirurgie
Dr. med.
Markus Preis
Chefarzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie




Dr. med.
Birgit Range
Oberärztin Fuß- und Sprunggelenkchirurgie und
Leitung Osteologie
Dr. med.
Alexander Rauch
ECOM – Praxis für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie


Dr. med.
Nunzio Ricciardo
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezialist für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie


Prof. Dr. med.
Holger Schmitt
DEUTSCHES GELENKZENTRUM HEIDELBERG



Dr. med.
Arne Schwarzer
Praxis für Hand- und Fußchirurgie
Sotirios Selimas
Oberarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Thomas Stock
Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin




Dr. med.
Ferry Wijaya
Praxis für Hand- und Fußchirurgie