Die Adduktorenverletzungen
Bei einem Adduktor handelt es sich um keinen krankhaften Zustand, sondern um einen bestimmten Muskel. Der Name leitet sich aus dem Lateinischen ab und gibt Aufschluss über seine Aufgabe als Teil des gesamten Bewegungsapparats. Demnach bedeutet „adducere“ so viel wie „hinführen“ oder „hinziehen“. Adduktoren sind für das Heranziehen (Adduktion) eines Körpergliedes verantwortlich. Ihre Gegenspieler sind die Abduktoren (Abspreizer). Wie alle Muskeln kann auch der Adduktor von einer Sportverletzung betroffen sein, wobei einzelne Bereiche je nach Verlauf und Lage unterschiedlich anfällig hierfür sind.
Bei einer Verletzung der Adduktoren kann man grob drei Schweregrade unterscheiden. Möglich sind Überdehnungen (1) oder Zerrungen (2) der entsprechenden Muskeln, zudem besonders starke Zerrungen oder Muskelfaserrisse (3). In den meisten Fällen betrifft eine Sportverletzung die Adduktorengruppe auf der Innenseite des Oberschenkels. Im Volksmund sagt man auch oft Leistenzerrung dazu. Im Fußball und Hockey wird dieser Bereich ungewöhnlich stark belastet, weshalb in diesen Sportarten eine Adduktorenverletzung gehäuft vorkommt. Je nach der genauen Ausprägung kommen verschiedene Faktoren als Ursache zusammen.
Eine Überdehnung wird oft mit Verspannungen oder Krämpfen verwechselt, denn Schmerzen treten eher vor oder nach dem Sport auf. Ganz im Gegensatz zu einer Zerrung. Bei einer Zerrung hat der Betroffene auch unter Belastung Beschwerden, die je nach Schwere sehr intensiv sein können. Der Muskel reagiert mit Druckschmerzen. Kommt es zu einem Muskelfaserriss, wird die Bewegung des betroffenen Areals praktisch unmöglich. Viele benötigen dann Hilfe beim Gehen. Der Schmerz tritt plötzlich unter einer Belastung auf und wird als brennend sowie stechend beschrieben.
Bei schwerwiegenden Adduktorenverletzungen treten unmittelbar während der Belastung starke Beschwerden auf, sodass der Arzt durch Rekonstruktion des Hergangs einen Verdacht erhalten kann. Durch das Anfertigen von Ultraschall-Bildern lässt sich die Diagnose sichern. Seltener ist die Untersuchung im MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie), weil gerade der Muskelfaserriss im Ultraschall gut erkennbar und ein MRT sehr aufwendig ist. Operationen oder Punktionen können im Einzelfall notwendig sein. Der Orthopäde überweist betroffene Patienten üblicherweise zur Physiotherapie (Krankengymnastik). Mit passiven Methoden wie Massagen oder Wärmebehandlungen wird zunächst versucht, den Stoffwechsel im Muskel anzuregen. Sobald die Beschwerden nachlassen, kann versucht werden, den Muskel mit aktiven Übungen wieder an eine Belastung heran zu führen. Neben dem Ausheilen der Sportverletzung ist das Ziel, den betroffenen Bereich so aufzutrainieren, dass er zukünftigen Belastungen besser widerstehen kann.
Insbesondere Profisportler sind überdurchschnittlich oft von Zerrungen und Muskelfaserrissen geplagt. Bei ihnen sind die Adduktoren für gewöhnlich sehr gut trainiert, weshalb eine Verletzung meist durch die spezielle Belastungen im Sport hervorgerufen wird. Wann also wieder damit begonnen werden kann, muss daher der Orthopäde oder Physiotherapeut individuell und je nach Schwere der Verletzung entscheiden. Üblicherweise muss bei einer Überdehnung oder leichteren Zerrung etwa zwei bis vier Wochen pausiert werden. Bei einem Muskelfaserriss können es sogar bis zu acht Wochen sein. Belastet man den Muskel nämlich zu früh, ist die Gefahr sehr groß, dass es wieder zur selben Verletzung kommt und sich die Heilungsphase noch komplizierter als zuvor gestaltet.
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Dr. med.
Kais Abu Nahleh
Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie
Dr. med.
Hassan Allouch, MBA, M.Sc.
Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie
Ärztlicher Direktor
Dr. med.
Charilaos Christopoulos
Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie
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Michael Muschik
ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg
PD Dr. med. habil.
Matti Scholz, MHBA
Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie
Dr. med.
Bernd Wiedenhöfer
Die Wirbelsäule
Zentrum für Wirbelsäulenchirugie