Wenn Sehnen einklemmen – Das Impingement-Syndrom der Schulter
Wenn die Schulter plötzlich bei bestimmten Bewegungen schmerzt oder das Überkopfarbeiten zur Qual wird, kann ein sogenanntes Impingement-Syndrom dahinterstecken. Diese „Engpass-Symptomatik“ zählt zu den häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen – bei Sportlern ebenso wie im Alltag. Die gute Nachricht: Früh erkannt und behandelt lässt sich das Impingement meist sehr gut therapieren.

Der Begriff „Impingement“ bedeutet übersetzt so viel wie „Einklemmung“. Gemeint ist damit eine mechanische Enge im Schultergelenk, bei der Sehnen und Weichteile – insbesondere die Sehne der Supraspinatus-Muskulatur – beim Heben des Arms unter das Schulterdach geraten und schmerzhaft eingequetscht werden.
Im medizinischen Sinne wird zwischen zwei Formen unterschieden:
- Subakromiales Impingement: Die häufigste Form, bei der Strukturen zwischen Oberarmkopf und Schulterdach eingeklemmt werden.
- Internes Impingement: Meist bei Überkopfsportarten wie Tennis oder Volleyball, bei dem es zu einer Reibung im hinteren Gelenkbereich kommt.
Die Ursachen sind vielfältig – meist handelt es sich um eine Kombination aus anatomischen Veränderungen und funktionellen Störungen. Häufige Auslöser sind:
- Überkopfbelastungen im Sport oder Beruf (z. B. Schwimmen, Handball, Malerarbeiten)
- Wiederholte Mikroverletzungen durch Überbeanspruchung
- Muskelungleichgewichte oder Fehlhaltungen im Schulter-Nacken-Bereich
- Knöcherne Engstellen oder Sporne am Schulterdach (akromiale Osteophyten)
- Schwäche der Rotatorenmanschette oder des Schulterblatts
Bei Sportlern ist insbesondere das wiederholte Werfen oder Schlagen über Kopf ein typischer Risikofaktor – ebenso wie mangelnde Stabilität in der Rumpf- und Schultermuskulatur.
Das Impingement-Syndrom entwickelt sich oft schleichend. Zu Beginn treten Schmerzen meist nur bei bestimmten Bewegungen auf – insbesondere beim seitlichen Heben oder Drehen des Arms über Schulterhöhe.
Typische Symptome sind:
- Schmerzen im oberen äußeren Schulterbereich
- Schmerzverstärkung bei Armhebung, besonders zwischen 60 und 120 Grad (sog. schmerzhafter Bogen)
- Einschränkung der Beweglichkeit
- Nächtliche Schulterschmerzen, besonders beim Liegen auf der betroffenen Seite
- Kraftverlust beim Heben oder Drehen des Arms
Unbehandelt kann das Impingement chronisch werden und zu Sehnenschäden oder Rissen der Rotatorenmanschette führen.
Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung und Funktionsprüfung. Bestimmte Bewegungstests (z. B. Neer- oder Hawkins-Test) liefern Hinweise auf ein Engpass-Syndrom.
Zur weiteren Abklärung können bildgebende Verfahren eingesetzt werden:
- Ultraschall: zur Darstellung von Schleimbeuteln und Sehnen
- Röntgen: zur Beurteilung knöcherner Veränderungen
- MRT: zeigt Weichteilveränderungen wie Sehnenschäden oder Entzündungen detailliert
Die Therapie ist in den meisten Fällen konservativ:
- Schonung und Anpassung der Belastung
- Physiotherapie: Kräftigung der Rotatorenmanschette und Verbesserung der Schultermechanik
- Medikamentöse Behandlung: Entzündungshemmende Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen)
- Infiltration: Kortisoninjektionen bei ausgeprägten Entzündungszeichen
- Kühlung oder Wärmeanwendungen – je nach Beschwerdephase
Operative Behandlung:
Wenn konservative Maßnahmen über mehrere Monate nicht helfen oder die Beschwerden zunehmen, kann eine arthroskopische Operation in Betracht gezogen werden. Dabei wird der Engpass durch Abtragung knöcherner Strukturen (Akromioplastik) erweitert und entzündetes Gewebe entfernt.
Die Dauer der Sportpause richtet sich nach der Schwere der Beschwerden und der gewählten Therapieform.
- Bei konservativer Behandlung ist in der Regel nach 6–8 Wochen eine Rückkehr zu leichter Belastung möglich – sofern die Schmerzen kontrollierbar sind.
- Nach operativer Therapie dauert der Rehabilitationsprozess mehrere Monate. Volle Belastung im Sport ist meist erst nach 3–6 Monaten möglich, je nach Heilungsverlauf.
Entscheidend ist ein gezieltes Aufbautraining der Schulter- und Rumpfmuskulatur, um das Gelenk dauerhaft zu entlasten und Rückfälle zu vermeiden.
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Dr. med.
Thomas Ambacher
Spezialist für Schulter- und Ellenbogenerkrankungen
PD Dr. med.
Marc Banerjee
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie



Dr. med.
Arne Bargmann
Leitender Oberarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie
Priv.-Doz. Dr. med.
Erhan Basad
Zentrum für Hüft- und Knie-Endoprothetik und Regenerative Gelenkchirurgie




Prof. Dr. med.
Knut Beitzel
Chefarzt Schulterchirurgie, Arthroskopie und Sportorthopädie




Dr. med.
Kai Peter Drastig
Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med. univ.
Josef Dürager
Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie


Dr. med.
Jürgen Gröber
Spezialist für Knie- und Schultererkrankungen
Dr. med.
Andreas Kiekenbeck
Chefarzt/ Ärztlicher Direktor der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Prof. Dr. med.
Jörn Kircher
ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg




Dr. med.
Paul Klein
Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin



Dr. med.
Andreas Klonz
SPORTCHIRURGIE Heidelberg
Prof. Dr. med.
Utz Krug
Facharzt für Innere Medizin
Dr. med.
Sven Lichtenberg
DEUTSCHES GELENKZENTRUM HEIDELBERG
Stellvertretender ärztlicher Direktor



Prof. Dr. med.
Markus Loew
DEUTSCHES GELENKZENTRUM HEIDELBERG


Prof. Dr. med.
Frank Martetschläger
Deutsches Schulterzentrum




Dr. med.
Achim Münster
Oberarzt für Arthroskopische Gelenkchirurgie
Facharzt für Orthopädie und spezielle Unfallchirurgie
Dr. med.
Riccarda Rau
Leitende Oberärztin BG
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Prof. Dr.
Gunther H. Sandmann
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie


Prof. Dr. med.
Marc Schnetzke
DEUTSCHES GELENKZENTRUM HEIDELBERG




Dr. med.
Peter Schäferhoff
Ärztlicher Direktor
Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin & Chirotherapie



Priv.-Doz. Dr. med.
Boris Sowa
INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR ORTHOPÄDIE

Dr. med.
Matthias Säugling
Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
Dr. med.
Michael T. Kremer
Ärztlicher Direktor der ATOS Klinik Frankfurt
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie


Prof. Dr. med.
Mark Tauber
Deutsches Schulterzentrum
Ärztlicher Direktor ATOS München




Dr. med.
Benjamin Weinkauf
SPORTCHIRURGIE Heidelberg