Handschmerzen
Die menschliche Hand ist ein bemerkenswertes Körperteil. Außer Affen und wenigen anderen Tierarten gibt es eigentlich kein Lebewesen, das ein solch präzises "Werkzeug" am Körper trägt. Sie ermöglicht es uns, Dinge zu greifen und hochzuheben. Wenn wir gesund sind, betrachten wir das als selbstverständlich. Jeder, der mal eine Zeit lang die Hände nicht benutzen konnte, weiß aber, wie einschränkend das ist. Daher sind Handschmerzen für Betroffene sehr störend und man sollte den Beschwerden unbedingt Aufmerksamkeit schenken. Schmerzen in der Hand können von Erkrankungen oder Unfällen herrühren. Als Ursache kommen Arthrose (Gelenkabnutzung), eingeklemmte Nerven, Entzündungen, Zysten, Brüche und Verletzungen in Betracht. Wer also nach einem Sturz Schmerzen in der Hand oder im Handgelenk verspürt, sollte sich nicht scheuen, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Am häufigsten verletzen sich Betroffene in ihrer Freizeit an der Hand, daneben können aber auch Arbeits- und Wegeunfälle verantwortlich sein. Wenn man die Beschwerden nicht auf einen solchen Vorfall zurückführen kann, sollte man die Handschmerzen genau beobachten. Tun mehr die Finger weh oder ist es eher das Handgelenk? Ist der Schmerz morgens oder abends schlimmer? Helfen Wärme oder Kälte? Insbesondere dann, wenn die Handschmerzen stärker werden, es zu Taubheitsgefühlen oder zu akuten Bewegungseinschränkungen kommt, sollte umgehend ein Handspezialist aufgesucht werden.
Je nach Ursache treten verschiedene Symptome auf. Von Entzündungen sind insbesondere Sehnen häufig betroffen. Der Bereich ist in der Regel gerötet und strahlt eine spürbare Wärme aus. Auch Schwellungen sind denkbar. Die Handschmerzen sind unter Belastung dann meist am schlimmsten. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung können sie aber auch in Ruhe auftreten. Bei Problemen mit der Hand kann ein deutlicher Kraftverlust eintreten. Das Heben einer Einkaufstasche oder andere Bewegungen sind dann nicht mehr ohne Weiteres möglich. Es kann auch sein, dass bei einer Bewegung ein knirschendes Geräusch zu hören ist – dieses wird meistens von überlasteten Sehnen ausgelöst und betrifft nur selten die Gelenke und knöchernen Strukturen selbst. Das Geräusch entsteht durch Reibung, wenn angeschwollene oder verdickte Sehnen sich bewegen. Ein Karpaltunnelsyndrom oder Arthose können vergleichbare Probleme auslösen. Betroffene Patientinnen und Patienten berichten allerdings oft, dass hier die Handschmerzen stärker von der Bewegung abhängen. Die richtige Diagnose kann also nur ein Arzt stellen, der mithilfe bildgebender Verfahren und spezieller Tests die Einschränkungen genau untersucht. Einen Hinweis kann auch ausstrahlender Schmerz bieten. Je nach Ursache können Schmerzen bis in den Unterarm und Ellbogen ziehen oder in Richtung Finger wandern. Taube Finger können ebenfalls auftreten. Hier gilt es abzuklären, ob nicht vielleicht sogar der Rücken als Grund in Betracht kommt, wenn zum Beispiel die entsprechenden Nerven durch Verspannungen und Krämpfe beeinträchtigt sind.
Wer keine äußere Ursache für seine Handschmerzen ausmachen kann und vielleicht schon etwas älter ist, könnte unter einer Handgelenksarthrose leiden. Dabei handelt es sich um eine Abnutzungserscheinung der Handwurzel bzw. des Handgelenks. Überbeanspruchungen und starke Belastungen können zur Abnutzung führen, sind aber selten alleine für die Arthrose verantwortlich. Meist geht sie auf ältere Verletzungen zurück, die mitunter Jahre oder Jahrzehnte zurückliegen können. Schlecht verheilte Frakturen, also Knochenbrüche im Bereich des Handgelenks, führen oft zu Arthrose. Zudem sind Bänderrisse, Durchblutungsstörungen oder andere Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht die auslösenden Faktoren. Eine Sonderform des Gelenkverschleißes wird als Rhizarthrose bezeichnet. Man spricht davon, wenn es zu Abnutzungserscheinungen des Daumensattelgelenks gekommen ist. Gerade erwachsene Frauen werden oft von diesem Problem gequält. Wenn noch weitere Fingergelenke von einer Arthrose betroffen sind, nennt der Mediziner das Polyarthrose. Bei Arthrose in den Fingern hat man Probleme beim Zupacken und bei Drehbewegungen. Wer dagegen unter Morbus Dupuytren (Dupuytrenkontraktur) leidet, kann seine Finger nicht mehr frei ausstrecken. Sie krümmen sich in Richtung der Handfläche. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Bindegewebes. Diese verläuft in der Regel gutartig, aber sie hat dennoch große Auswirkungen auf die Lebensqualität und den Alltag der Betroffenen. Das Bindegewebe bildet dabei Wucherungen aus, die zu Knötchen und Veränderungen der Handfläche führen. Die Erkrankung kann zwar grundsätzlich jeden Finger betreffen, besonders häufig bemerkt man sie aber als Erstes am kleinen und am Ringfinger. Die Handschmerzen sind bei der Dupuytrenerkrankung meist moderat und im erträglichen Bereich.
Um die Ursache für Handschmerzen zu finden, wendet ein Handspezialist bildgebende Verfahren wie eine Röntgenuntersuchung oder die Magnetresonanztomografie (MRT) an. Zudem wird die Bewegungsfreiheit der betroffenen Hand untersucht. Einige Erkrankungen wie die Dupuytrenkontraktur oder die verschiedenen Formen der Arthrose sind nicht heilbar. Die Form der Behandlung wird individuell vom ärztlichen und therapeutischen Personal abgestimmt. Bei stärkeren Einschränkungen kann eine Operation notwendig werden, um die Beweglichkeit der Hand zu erhalten. Hierfür gibt es im deutschsprachigen Raum spezialisierte Chirurginnen und Chirurgen. Eingriffe können stationär und ambulant durchgeführt werden. Bei lokaler Betäubung können die Patientinnen und Patienten manchmal sogar bei der Operation zusehen, wenn sie wollen. In jedem Falle lässt sich für die verschiedenen Ursachen von Handschmerzen eine erfahrene Physiotherapeutin bzw. ein erfahrener Physiotherapeut heranziehen. Durch spezielle Übungen lassen sich die meisten Beschwerden auch ohne operativen Eingriff behandeln. Die Therapeuten legen Wert darauf, die Schmerzen möglichst dauerhaft zu bekämpfen und die Beweglichkeit der Hand zu erhalten. Sie stellen ihren Patientinnen und Patienten auch Übungspläne zusammen, sodass man diese zu Hause durchführen kann. Gegen akute Handschmerzen können Medikamente helfen. Bevor man diese Mittel über einen längeren Zeitraum einsetzt, sollte man aber unbedingt alle Beschwerden mit einer Ärztin/einem Arzt besprechen! Ebenso kann man dort die Möglichkeiten von Ergotherapie oder Elektrotherapie besprechen, die von vielen Betroffenen als wohltuend beschrieben werden. Um das Handgelenk zu entlasten, kann das ärztliche Personal auch eine spezielle Schiene verordnen. Zu vollständigen oder teilweisen Versteifungen des Handgelenks und der Hände kommt es nur ganz selten, vorher stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten offen.
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Bitte informieren Sie sich auf den lokalen Arzt-Seiten über Qualität / Erfahrungen der jeweiligen Ärzte. Die untenstehende Reihenfolge unserer Ärzte ist rein alphabetisch gewählt und stellt keine qualitative Reihenfolge dar.
Dr. med.
Katharina Da Fonseca
Praxis für Hand- und Fußchirurgie
Dr. med.
Claus J. Deglmann
Facharzt Chirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Zusatzbezeichnung Handchirurgie
Dr. med.
Katrin Diener
Chefärztin/ Leitende Ärztin der ATOS Klinik Wiesbaden
Fachärztin für Orthopädie, Rheumatologie
Dr. med.
Thomas Geyer
Praxis für Hand- und Fußchirurgie
Prof. Dr. med.
Sébastien Hagmann
Deutsches Gelenkzentrum
Dr. med.
Justin Hasenecker, FEBHS
Leitender Arzt Handchirurgie
PD Dr. med.
Achim Hedtmann
ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg
Dr. med.
Andreas Kiekenbeck
Chefarzt/ Ärztlicher Direktor der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Sotirios Selimas
Oberarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dirk Tenner
Kooperationsarzt Kniechirurgie, Arthroskopie und Sportorthopädie
Dr. med.
Konstantin Tsironis
Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin