Rückenschmerzen

Bei Rückenschmerzen handelt es sich um eine Volkskrankheit. Kein anderes Schmerzsyndrom ist so weit verbreitet. Es kommen unzählig viele Ursachen in Betracht. Es werden zwei Hauptgruppen bei Rückenschmerzen unterschieden, die spezifischen und die unspezifischen Rückenschmerzen. Die meisten Betroffenen leiden unter unspezifischen Rückenschmerzen. Das bedeutet, dass unklar ist, woher die Schmerzen rühren. Das heißt, es lässt sich keine eindeutige Ursache ausmachen. Diese Erkenntnis ist für die Patientinnen und Patienten oftmals sehr frustrierend, da sich in diesem Falle nur die Symptome behandeln lassen. Man geht allerdings davon aus, dass Muskelverspannungen und -verkrampfungen für die Rückenschmerzen verantwortlich sind. Diese Ursachen sind zwar unangenehm und sollten natürlich behandelt werden, allerdings sind sie nicht direkt gefährlich. Sie rühren oftmals von Fehlhaltungen her. Die spezifischen Schmerzen haben dagegen eine klare Ursache und stehen mit anderen Erkrankungen in Verbindung. In der Regel liegt die Ursache in einer Schädigung des Bewegungsapparates. Bei der Entstehung von Schmerzen im Rücken spielen der Lebensstil und Übergewicht eine große Rolle.

Sowohl für spezifische als auch für nicht-spezifische Rückenschmerzen kommen sowohl körperliche als auch psychosoziale Ursachen in Betracht. Psychosozial bezeichnet jene Faktoren, die aus dem sozialen Umfeld kommen und sich entsprechend auf die Psyche niederschlagen. Zum Beispiel können zwischenmenschliche Probleme mit Arbeitskollegen oder beruflicher Druck zu Rückenschmerzen führen, wenn sich in der Folge die Muskulatur verspannt. Wer viel im Büro arbeitet, klagt häufig über Probleme im Schulterbereich. Nackenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen. Falsche oder einseitige Belastungen beeinträchtigen den Bewegungsapparat nachhaltig. Wenn man nach einem Sturz oder einem Unfall starke Rückenschmerzen feststellt, die vorher nicht da waren, sollte man sich unbedingt genau untersuchen lassen. Diese können von einer Wirbelfraktur (Wirbelbruch) herrühren. Die Wirbelsäule besteht zu einem großen Teil aus knöchernen Strukturen. Wie jeder Knochen können auch diese Anteile brechen. Neben dem Wirbelkörper selbst können die Dornfortsätze oder auch der sogenannte Wirbelbogen beeinträchtigt sein. Das orthopädische Personal erkennt einen solchen Bruch in der Regel beim Röntgen. Knochenbrüche müssen nicht immer akut spürbar sein, sondern können auch sehr unterschwellig auftreten. Daher sollte man auch an eine Fraktur denken, wenn ein Sturz schon länger zurückliegt. Das gilt insbesondere für ältere Betroffene.

Man sollte umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn zu den Schmerzen weitere Symptome auftreten. Insbesondere Kribbeln und Taubheitsgefühle weisen auf eine Beeinträchtigung der Nerven hin, was sehr gefährlich sein kann. Sehr häufig kommen auch Entzündungen der Nervenenden hinzu, zum Beispiel weil diese durch einen Bandscheibenvorfall gereizt sind. In diesen Fällen muss umgehend eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden! Schmerzen in Rücken und Nacken sind leider sehr häufig, aber meistens sind die Gründe zum Glück nicht so dramatisch wie zuvor beschrieben. Neben Schmerzen klagen viele Betroffene über verkrampfte und verspannte Muskeln. Zudem über Bewegungseinschränkungen oder ein knackendes Geräusch, wenn man beispielsweise die Schultern kreisen lässt. Dahinter können sich zwar immer größere Probleme verbergen, meist sind die Symptome aber eher harmlos, wenngleich sie die Lebensqualität stark einschränken können. Gerade bei Nackenschmerzen kommen häufig migräneartige Kopfschmerzen hinzu, weil die verspannte Schultermuskulatur einen starken Zug ausübt. Je nachdem, wo die Schmerzen auftreten, können sich die Symptome unterscheiden. Ein Bandscheibenvorfall LWS (Lendenwirbelsäule) kann beispielsweise zum Wegknicken eines Beines führen. Beim Bandscheibenvorfall BWS (Brustwirbelsäule) können Probleme beim Atmen auftreten. Ein Bandscheibenvorfall HWS (Halswirbelsäule) ist oft mit kribbelnden Fingern verbunden.

So vielfältig wie die Ursachen sind auch die konkreten Verletzungen, die dahinterstecken können. Spezifische Schmerzen können infolge von Unfällen auftreten. Weit verbreitet und gefürchtet sind Bandscheibenvorfälle. Unsere Wirbelsäule kann in verschiedene Segmente eingeteilt werden: in den Schulter-Nacken-Bereich, den Brustwirbel- und den Lendenwirbel-Bereich. Zwischen den knöchernen Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die wie ein Stoßdämpfer funktionieren. Rund um den Rücken verlaufen zahlreiche Muskeln, Bänder und Sehnen, die durch einen Sturz oder einen Unfall verletzt werden können. Innerhalb der Wirbel verläuft das Rückenmark, worin Nerven liegen, die vom Gehirn ausgehen. Daher ist ein Bandscheibenvorfall oder eine sogenannte Spinalkanalstenose auch so gefährlich – kommt es zur Einquetschung der Nerven, können die Schmerzen chronisch werden oder bestimmte Funktionen verloren gehen. Bei einer Stenose ist der Wirbelkanal verengt, wodurch Druck auf Rückenmark, Blutgefäße und Nerven ausgeübt wird. Unbehandelt kann sie bis zur Querschnittslähmung führen, weshalb bei akuten Schmerzen oder Taubheitsgefühlen sofort medizinischer Rat gesucht werden muss. Ähnliches gilt für einen Bandscheibenvorfall. Hier ist die Bandscheibe nachhaltig geschädigt. Je nachdem, wo ein Vorfall auftritt, spricht man vom Bandscheibenvorfall LWS, Bandscheibenvorfall BWS oder Bandscheibenvorfall HWS. Die Wirbelsäule selbst kann auch instabil werden – wenn die Wirbel sich verlagern, spricht man von einer Spondylolisthesis (Wirbelgleiten). In den meisten Fällen ist hiervon der untere Rücken betroffen.

Die genaue Therapie von Rückenschmerzen hängt von der konkreten Diagnosestellung des behandelnden ärztlichen Personals ab. Demnach gilt beispielsweise Wärme als sehr hilfreich bei Verspannungen und Krämpfen. Der Rückenspezialist kann dann zu einer physiotherapeutischen Praxis überweisen, wo Rotlicht- und Fangotherapie eingesetzt werden. Bei akuten Entzündungen sollte dagegen auf Wärmebehandlungen verzichtet werden, da sich diese sonst ausweiten können. Es stehen verschiedene physikalische Anwendungen wie die Reizstromtherapie offen, um gegen Schmerzen vorzugehen. Ebenso helfen Salben und Cremes, um Schmerzen direkt an der betroffenen Stelle zu bekämpfen. Je nach Ursache benötigen einige Betroffene auch Medikamente und mitunter starke Schmerzmittel, zum Beispiel bei schweren Bandscheibenvorfällen oder nach einer entsprechenden Operation. Die Entscheidung für oder gegen eine OP wird die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt sehr individuell treffen, da sich gerade Bandscheibenvorfälle und Stenosen mitunter von Patient zu Patient stark unterscheiden. Möglich sind dann Eingriffe, in denen Gewebe entfernt oder ein Wirbel versteift wird. Häufig bereiten die Vorfälle selbst gar nicht so große Schmerzen, sondern es sind vielmehr die Nerveneenden betroffen. Sie werden durch Verengungen gereizt, wodurch es immer wieder zu Schmerzen kommt. Hier hat sich mittlerweile eine besondere Therapieform gebildet, die sehr erfolgversprechend ist. Dabei unterspritzt die Ärztin/der Arzt die betroffenen Nerven mit einer Zuckerverbindung, um die Zellen zu verkleben, damit diese keinen Schmerzreiz mehr ans Gehirn senden. Diese Therapieform stellt eine echte Alternative zum bisher üblichen Veröden von Nervenenden dar, denn sie ist mit nur sehr geringen Nebenwirkungen verbunden.

Mit Übungen und Training gegen Rückenbeschwerden

Wärme und Bewegung helfen verspannten Muskeln, ihren Tonus zu senken. Mit Muskeltonus wird der Grundspannungszustand beschrieben. Bei Menschen, die unter Stress leiden oder unter starker Belastung stehen, kann sich dieser dauerhaft stark erhöhen. Bei Schmerzen ohne größeren Krankheitswert können daher Maßnahmen hilfreich sein, die den Lebensstil betreffen. Leidet man öfters unter Verspannungen von Nacken, Schultern und Rücken, sollte man daher Rücksprache mit physio- oder sporttherapeutischem Personal halten. Dieses kann passende Trainingspläne erstellen und mit wertvollen Tipps für die richtige Körperhaltung helfen. Unser Körper ist dafür gemacht, sich viel zu bewegen. Leider sieht der schulische und berufliche Alltag anders aus – langes Sitzen und einseitige Belastungen prägen häufig unsere Tätigkeit. Um leistungsfähig und gesund zu bleiben, empfiehlt es sich, auch ohne Beschwerden vorzubeugen. Massagen und warme Bäder regen die Durchblutung im betroffenen Gewebe an und lassen sich auch zu Hause anwenden. Entsprechende Heimmassagegeräte bieten Unterstützung, um nicht immer auf Fachpersonal angewiesen zu sein. Hier sollte man auf den Rat der behandelnden Therapeutin bzw. des behandelnden Therapeuten hören, denn nicht jedes Gerät hält, was es verspricht. Außerdem sollten im Vorfeld alle Beschwerden sorgsam medizinisch abgeklärt worden sein, damit sich hinter den Schmerzen nicht vielleicht doch etwas Größeres verbirgt. Auch eine gesunde Ernährung kann Einfluss auf die Rückengesundheit nehmen, weshalb es sich lohnt, den Körper ganzheitlich zu unterstützen.

Ihre Rückenspezialisten in den ATOS Kliniken

Alle unsere Ärzte zeichnen sich durch langjährige Erfahrung aus. Finden Sie hier Ihren Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin.

Bitte informieren Sie sich auf den lokalen Arzt-Seiten über Qualität / Erfahrungen der jeweiligen Ärzte. Die untenstehende Reihenfolge unserer Ärzte ist rein alphabetisch gewählt und stellt keine qualitative Reihenfolge dar.

Dr. med. Kais Abu Nahleh

Dr. med.

Kais Abu Nahleh

Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie

Dr. med. Hassan Allouch, MBA, M.Sc.

Dr. med.

Hassan Allouch, MBA, M.Sc.

Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie
Ärztlicher Direktor

Dr. med. Jörg Beyerlein

Dr. med.

Jörg Beyerlein

ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg

Dr. med. Charilaos Christopoulos

Dr. med.

Charilaos Christopoulos

Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie

Dr. med. Jochen Feil

Dr. med.

Jochen Feil

Zentrum für Endoprothetik, Unfall- und Wirbelsäulenchirurigie

PD Dr. med. Achim Hedtmann

PD Dr. med.

Achim Hedtmann

ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg

 Younis Hussain


Younis Hussain

Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie

PD Dr. med. Michael Muschik

PD Dr. med.

Michael Muschik

ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg

 Jörg Rump


Jörg Rump

ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg

PD Dr. med. habil. Matti Scholz, MHBA

PD Dr. med. habil.

Matti Scholz, MHBA

Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie

Dr. med. Michael D. Schubert

Dr. med.

Michael D. Schubert

Apex Spine Center

Dr. med. Bernd Wiedenhöfer

Dr. med.

Bernd Wiedenhöfer

Die Wirbelsäule
Zentrum für Wirbelsäulenchirugie