Diagnose Kreuzbandriss
Kreuzbandverletzungen treten häufig bei Sportunfällen des Kniegelenkes auf. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Risse und andere Verletzungen des Kreuzbandes entstehen häufig in direktem Zusammenhang mit einem Sportunfall. Manchmal reichen geringe Einwirkungen von außen. Diese Verletzungen sind mit einer starken Schmerzbildung verbunden und können Folgeschäden im gesamten Bewegungsapparat mit sich ziehen. Die Sportmediziner der ATOS MediaPark Klinik sind spezialisiert auf die medizinische Versorgung und stellen die Stabilität des Kreuzbandes dauerhaft her.
Der Bandapparat des Knies ist für den Zusammenhalt des Knies verantwortlich und stabilisiert es in den Bewegungen. Dabei haben die Innen-, Außen- und Kreuzbänder eine ihrer Lage entsprechende Funktion. Die Kreuzbänder bestehen aus gleichlaufenden Faserbündeln, die sich zu festen Faserzügen verdichten. Sie werden kreuzförmig zwischen den Gelenkflächen des Knies geführt. Bei einer Schädigung der Kreuzbänder kommt es zu einer vermehrten Reibung, die sich in Meniskus- oder Knorpelschäden manifestieren kann.
Verletzungen der Kreuzbänder entstehen häufig bei Sportunfällen. Sportliche Aktivitäten wie alpines Skifahren, Eishockey und Fußball haben ein erhöhtes Risiko, weil es hier in der Bewegung ungewollt zu starken Impakten kommen kann, die eine gewaltsame Überstreckung, Beugung oder Verdrehung verursachen. Doch auch alltägliche unfreiwillige Bewegungen wie durch Stolpern oder eine falsche Landung nach dem Sprung hervorgerufenes Umknicken, können Verletzungen am Kreuzband auslösen. Davon ist meistens das vordere Kreuzband betroffen, das mehr Zugspannung aushalten muss. Das hintere Kreuzband wird in aller Regel nur geschädigt, wenn es zu massiven Einwirkungen etwa bei einem Verkehrsunfall kommt. Kreuzbandriss, Kreuzbandanriss und Kreuzbanddehnungen sind die häufigsten Schädigungen am Kreuzband.
Ferner können je nach Ausprägung der Gewalteinwirkung Begleitverletzungen entstehen wie beispielsweise Risse in den Innen- und Außenbändern sowie Meniskus- und Gelenkknorpelschädigungen. Bleibt der Bandapparat dauerhaft instabil, kann sich daraus eine Gonarthrose entwickeln.
Die Verletzung des vorderen Kreuzbandes geht mit mehreren Beschwerden einher. Es kommt zu Knieschmerzen am Kniegelenk, die unter anderen auf einen Bluterguss im Gelenk zurückzuführen sind. Deutlich sichtbar tritt eine Schwellung hervor. Einschränkungen in der Beweglichkeit des Knies treten zusammen mit einem Verlust der Stabilität auf. Bei einem Kreuzbandriss zeigt sich ein fortschreitendes Gefühl der Unsicherheit, das subjektiv wahrgenommen wird und die gewohnten Aktivitäten einschränkt. Betroffene beklagen in diesem Stadium häufig, dass das Knie nicht mehr verlässlich sei. Diese subjektive Wahrnehmung betrifft die fortschreitende Instabilität des Kniegelenks, die eine Veränderung der Biomechanik zur Folge hat und somit zu einer Fehbelastung der inneren Strukturen des Knies führt. Sekundärschäden wie Meniskusläsion und Gelenkknorpelläsion machen sich früher oder später bemerkbar.
Bildgebende Mittel wie beispielsweise das Röntgen geben in der ATOS MediaPark Klinik Köln Auskunft über den Schweregrad der Verletzungen. Während in der gewöhnlichen Röntgenaufnahme nur Knochenschädigungen und bestenfalls Bandabrisse sichtbar werden, können in einem speziellen Haltegerät Aufnahmen zur Überprüfung der Bandfunktionen erstellt werden. Weitere Möglichkeiten bietet das MRT-Verfahren (Magnetresonanztomografie), in dem schichtweise Bilder aufgenommen werden, die Auskunft über den Zustand aller Weichteile des Knies, also über Kreuzbandrisse und Begleiterkrankungen geben können. Mithilfe von endoskopischen Instrumenten wird bei der Kniespiegelung (Arthroskopie) das Knie von innen untersucht. Dabei können Schädigungen je nach Art und Umfang beseitigt werden.
Ein Kreuzbandriss kann in der ATOS MediaPark Klinik mit einer konservativen Therapie behandelt werden. Dabei kommt eine speziell ausgearbeitete Physiotherapie zur Anwendung sowie das Tragen von Hilfsmitteln wie Orthesen und Kniebandagen. Die Therapie ist langwierig und soll die Kniegelenksstabilität verbunden mit einer weitgehenden Beschwerdefreiheit wiederherstellen. Leider kann es dennoch zu Beeinträchtigungen der sportlichen und körperlichen Aktivität kommen. Eine Heilung ist durch die konservative Therapie ausgeschlossen, da der Körper das gerissene Kreuzband nicht selbst reparieren kann. Dazu ist eine kreuzbandersetzende Operation notwendig, die nach Abwägung der Bedürfnisse und des Alters des Patienten in Betracht kommen kann. Besonders Heranwachsende und sportlich aktive Menschen sind auf die tragende Funktion bei der Stabilisierung des Kniegelenks durch das vordere Kreuzband angewiesen.
Zur Therapie des Kreuzbandrisses steht das arthroskopische Verfahren zur Verfügung. Dieses wird minimalinvasiv durchgeführt und umfasst entweder die Stimulierung der Restsubstanz zu einer Heilung oder den Austausch des Kreuzbandes gegen einen Kreuzbandersatz. Dieser wird - individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt - aus Teilen der Kniebeuge-, Quadrizeps- oder Patellasehne gewonnen. Unsere Kniespezialisten in der ATOS MediaPark Klinik können das gesamte Spektrum der Kreuzbandchirurgie anwenden, begonnen mit offenen Wachstumsfugen bei Kindern bis zur Versorgung von Sportlern des Freizeit- oder Profibereichs. Die Operation wird, um die Gefahr der Arthrofibrose auszuschließen, in zeitlicher Distanz zum Unfall durchgeführt. Das Knie sollte bereits abgeschwollen und beweglich sein. Der Eingriff dauert etwa eine Stunde.
Die Nachsorge nach der Operation umfasst zunächst Maßnahmen, die das Kniegelenk zum Abschwellen bringen und seine Beweglichkeit erhöhen. Grundsätzlich darf das Kniegelenk über einen Zeitraum von 14 Tagen nicht voll belastet werden. Zur Unterstützung wird eine Knieorthese getragen, die eine freigestellte Beweglichkeit ermöglicht. Diese wird bis zum Erreichen des flüssigen Gangbildes ca. 6 Wochen lang getragen, genauso lange sollte die Thromboseprophylaxe erfolgen. Ab Woche 7 wird das physiotherapeutische Training auf Übungen zum Aufbau der Muskulatur und zur Koordination erweitert. Um einen nahtlosen Übergang der physiotherapeutischen Betreuung zu garantieren, empfiehlt es sich, bereits vor dem Operationstermin entsprechende Termine in der ambulanten Praxis zu vereinbaren.
Sportaktivitäten sind zunächst auf gelenkschonende Maßnahmen begrenzt. Das Training auf dem Fahrradergometer kann nach etwa 10 Tagen beginnen, Schwimmen ab Woche 6. Die Aufnahme von leichtem Lauftraining ist allgemein ab Woche 12 möglich, vorausgesetzt, dass die Laufbewegung gut vorbereitet wurde. Nach etwa 8 Monaten hat sich das Kniegelenk so weit gefestigt, dass auch wieder Kontaktsportarten (Handball, Feldhockey, Fußball etc.) ausgeübt werden können.
Dr. med.
Peter Schäferhoff
Ärztlicher Direktor
Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin & Chirotherapie
Dr. med.
Thomas Stock
Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
Dr. med.
Theresa Schäferhoff
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Matthias Säugling
Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
Dr. med.
Paul Klein
Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin
Dr. med.
Achim Münster
Oberarzt für Arthroskopische Gelenkchirurgie
Facharzt für Orthopädie und spezielle Unfallchirurgie
Dr. med. univ.
Max Wittenberg
Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Bastian Degenhardt
Oberarzt für Endoprothetik