
ATOS Neurologie Köln – Privatpraxis
für Privatpatienten und Selbstzahler
„Die Neurologie ist nicht nur reine Nervensache“ (G. Uhlenbrock)
Ziel unserer Arbeit ist die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des gesamten Nervensystems. Dabei arbeiten wir in einem hocherfahrenen, hochqualifizierten Team immer auf dem neusten Stand der Medizin.
Unsere Arbeit ist patientenzentriert. Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Bei uns erfährt der Patient ein holistisches Diagnostik- und Behandlungskonzept.
Wir bieten in domo neben der konventionellen neurologischen Sprechstunde auch folgende Spezialsprechstunden:
folgende Spezialsprechstunden:
- Ultrasschalllabor
Doppler-/Duplexsonographie der Hirn-Halsgefäße
Nerven- und Muskelultraschall
Transkranielle Parenchymsonographie
Optikusscheidensonographie
- Neuropräventions-Sprechstunde
Schlaganfall Vor- und Nachsorge
Demenz-Vorsorge
- Botox-Sprechstunde
Chronische Migräne
Fokale Spastik
- TMS-Sprechstunde Transkranielle Magnetstimulation
rTMS und nTMS
Therapieoption bei Depressionen, zentralen Schmerzsyndromen, aber auch Spastik oder Tinnitus
- Schmerz-Sprechstunde

Termine nach individueller Absprache.
Telefonische Erreichbarkeit täglich von 9-13 Uhr.
Außerhalb der telefonischen Erreichbarkeit senden Sie uns Ihre Anfrage gerne per Mail an:neurologie-mpk@atos.de oder über unser Terminanfragetool.
Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen, bei welchen eine „gestörte Selbsttoleranz“ des Organismus zugrunde liegt. Diese gestörte Selbsttoleranz führt dazu, dass verschiedene Organe und Gewebe des Körpers durch körpereigene Immunzellen angegriffen werden. Die klinische Präsentation von Autoimmunerkrankungen ist dabei vielfältig und führt oft zu einem langen Leidensweg bei den Patienten. Beispielhaft dafür sind möglicherweise folgende Regionen betroffen:
- die Gelenke bei der rheumatoide Arthritis,
- das Schilddrüsengewebe bei der Hashimoto-Thyreoiditis,
- die Haut bei Schuppenflechte („Psoriasis“),
- der Darm bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Autoimmunerkrankungen beschränken sich dabei nicht auf die oben genannten Zielorgane. Auch Nerven- und Muskelgewebe können durch körpereigene Immunzellen angegriffen und geschädigt werden. Die Diagnose von Autoimmunerkrankungen kann schwierig sein und erfordert oft verschiedene diagnostische Schritte:
- Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperliche Untersuchung
- Blutuntersuchungen (z.B. Antikörpertests, Entzündungsparameter)
- Bildgebende Verfahren (z.B. CT, MRT)
- Nervenfunktionstests (z.B. Elektroneurographie und Elektromyographie)
- Gewebeproben (Biopsie)
Therapeutisch werden Autoimmunerkrankungen durch Immunsuppressiva behandelt, unter anderem in enger Zusammenarbeit mit Rheumatologen. Inzwischen gibt es spezifische Therapien für Autoimmunerkrankungen z.B. durch Biologicals.
Als Demenz bezeichnet man ein neurologisches Krankheitsbild, das durch den progredienten Verlust kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet ist. Die hier wohl bekannteste Erkrankung ist die Demenz vom Alzheimer Typ.
Die Symptome einer Demenz können sich allmählich entwickeln und können
- Gedächtnisverlust,
- Verwirrtheit,
- Schwierigkeiten beim Sprechen oder Schreiben
- Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit
- sowie Schwierigkeiten bei der Durchführung alltäglicher Aufgaben umfassen.
Die Ursachen einer Demenz können völlig vielfältig sein. Diagnostisch erfordert die Diagnose einer Demenz:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Bildgebende Verfahren (z.B MRT)
- Elektroenzephalographie
- eine Liquorpunktion mit Bestimmung der „Demenzmarker“
- ausführliches Labor
- In unklaren Fällen kann eine nuklearmedizinische Untersuchung mittels Fluordeoxyglucose (18F) Positronenemissionstomographie notwendig werden.
Im Falle einer Demenzdiagnose ist die Früherkennung entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Die Kombination von medikamentöser Therapie durch Antidementiva (z.B. Acetylcholinesterasehemmer, Glutamat-Antagonisten) mit gezieltem neuropsychologischem Training sowie physio- und ergo- und logotherapeutischer Beübung kann zu einem langfristigen Erhalt der Hirnleistung führen. Unterstützend sollte auch eine Optimierung der Ernährung durchgeführt werden.
Eine enge Begleitung der Familie in fortgeschrittenen Stadien mit regelmäßiger Beratung ist sinnvoll, um auf neu auftretende Begleitproblematiken (wie zum Beispiel Schlafstörungen) reagieren zu können.
Ob bei ersten Gedächtnisproblemen, zur Beratung oder Begleitung im Alltag: Wir stehen Betroffenen und Angehörigen mit Rat und Unterstützung zur Seite.
Sprechen Sie uns an – je früher, desto besser.
Ein Karpaltunnelsyndrom ist ein Beispiel für ein Engpasssyndrom mit Einengung des Mittelarmnervens (N. medianus) am Unterarm. Es kommt dabei zu Missempfindungen vornehmlich an den an den Fingern der Hand und zu Schmerzen mit Ausstrahlung in die Schulter. Bei Fortschreiten der Einengung des kann es neben dem Auftreten von Feinmotorikstörungen („Probleme beim Zuknöpfen eines Hemdes oder beim Aufheben von kleinen Dingen vom Boden“) auch zum Auftreten von Lähmungen führen bis hin zur sogenannten „Schwurhand“.
Eine frühzeitige Therapie mittels Unterarmschiene zur Nacht kann zu einer vollständigen Heilung des Syndroms führen und langfristige Schädigungen des Nervens vermeiden. Bei weiter fortgeschrittenen Stadien kann eine operative Spaltung des Retinaculum flexorum notwendig werden, diese Operation „beseitigt“ den Druck auf den Nerven dann vollständig.
Weitere Engpasssyndrome sind zum Beispiel das Sulcus ulnaris Syndrom oder die Meralgia paraesthetica.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, die zum wiederholten Auftreten von epileptischen Anfällen führt. Ein epileptischer Anfall führt zu vorübergehenden Symptomen, welche aufgrund von abnorm synchronisierten Entladungen von Nerven entstehen:
Symptome eines epileptischen Anfalls sind:
- Unklare Bewusstlosigkeit
- Sprachstörung
- Abwesenheitszustände
- Schlaffer Muskeltonus
- Rhythmisches Zucken von Armen und Beinen
Diagnostisch sind einzelne Schritte notwendig, um eine Epilepsie zu bestätigen:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperliche Untersuchung
- Elektroenzephalographie
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT)
- Ggf. Liquorpunktion
- Ggf. Genetische Untersuchungen
Die Diagnose einer Epilepsie führt zu relevanten Folgen für den/die jeweilige Patient*in in diversen Lebensbereichen mit möglichen starken sozialen und psychischen Belastungen, daher ist eine gute medikamentöse medikamentöse Einstellung notwendig, um eine Stigmatisierung des/ der Patient*in zu vermeiden. Medikamentös gibt es verschiedene Ansätze, um die neuronale Erregbarkeit zu steuern (z.B. Natriumkanal-Blocker, Calciumkanal-Blocker, Antikonvulsiva mit GABA-erger Wirkung, Glutamat-Rezeptor Agonisten, sowie SV2A-Liganden). Welches Medikament für die Therapie gewählt wird hängt vom Typ der Epilepsie und dem Profil des individuellen Patienten ab. Diese Medikamente und Methoden- wie zum Beispiel die Epilepsiechirurgie- lassen heutzutage sogar für manche Epilepsieformen eine Heilung der Erkrankung zu.
Sprechen Sie uns gerne zur individuellen Beratung an.
Bei der Fibromyalgie kommt es zu anhaltenden chronischen Schmerzen in Muskeln und Sehnenansätzen. Die Symptome entwickeln sich oft über einen langen Zeitraum. Die Betroffenen fühlen sich körperlich und geistig völlig erschöpft.
Viele reagieren überempfindlich auf Reize und haben seelische Beschwerden (wie innere Unruhe, Abgeschlagenheit, Angstgefühle bis hin zur Depression).
Die Patient*innen beschreiben aber auch weitere Beschwerden wie:
- Kopfschmerzen,
- Magen-Darmbeschwerden,
- Gefühlsstörungen an Händen und Füßen,
- Herzrasen und Luftnot,
- sowie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
Diagnostisch erfolgen folgende Schritte:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor
- Elektroneurographie
- Elektromyographie
Eine allgemein erhöhte Schmerzempfindlichkeit -vor allem an speziellen Triggerpunkten- unterstützen die Diagnose einer Fibromyalgie. Leider gibt es keine laborchemischen Untersuchungen, welche die Diagnose einer Fibromyalgie beweisen, dennoch ist ein Basislabor wichtig im Rahmen der Ausschlussdiagnostik. Neuromuskuläre Erkrankungen sollten differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden, um bleibende Schäden aufgrund von Zerstörung von Muskelgewebe zu vermeiden.
Therapeutisch gibt es unterschiedliche Ansätze: (a) neben körperorientierter Therapie (Ausdauertraining, Krafttraining), (b) Psychotherapie (kognitive Verhaltenstherapie, Biofeedback), ist auch der Einsatz von Medikamenten im sogenannten „Off-Label“ Gebrauch (z.B. Antidepressiva) möglich.
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden. Fast jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens irgendwann darunter. Dabei handelt es sich um Schmerzen im Bereich des Kopfes, die sehr unterschiedlich auftreten können – in ihrer Stärke, Dauer und Ursache.
Es gibt über 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen, die grob in zwei Gruppen eingeteilt werden:
- Primäre Kopfschmerzen: eigenständige Erkrankungen, z. B. Spannungskopfschmerzen oder Migräne
- Sekundäre Kopfschmerzen: Folge anderer Erkrankungen, z. B. Infektionen, Zahnprobleme, Bluthochdruck oder Nebenwirkungen von Medikamenten
Migräne
Die Migräne ist eine Erkrankung die zu mäßigen bis starken Kopfschmerzen führt, die oft einseitig pulsierend auftreten.
Aufgrund von begleitender Licht- und Lärmempfindlichkeit führt die Migräne zu sozialen Rückzugstendenzen und Einschränkungen der Lebensqualität des/ der Patient*in.
Das Auftreten der Migräneattacken kann dabei mit oder ohne Aura („Vorboten“) ablaufen.
- Bei Patienten mit Aura kommt es regelmäßig zu Sehstörungen („Zackensehen, Lichtblitzen“), bis hin zu Lähmungen einer Körperhälfte oder Sprachstörungen. Die klassische Aura dauert jedoch im Durchschnitt jedoch nur 20-30 Minuten an. Im Anschluss an die Aura treten dann die oben genannten Kopfschmerzen auf.
- Patienten ohne Aura erleben die oben beschriebenen einseitig pulsierenden Kopfschmerzen.
Beim erstmaligen Auftreten von Migräne sollte folgende Zusatzdiagnostik durchgeführt werden:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor
- Elektroenzephalographie.
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT)
Beeinflusst werden können sowohl die (1) Länge und Intensität der Migräneattacke durch eine Akuttherapie (z.B. Triptane), wie auch (2) die Häufigkeit des Auftretens einer Migräne durch eine geeignete Migräneprophylaxe (u.a. Betablocker, monoklonale Antikörper gegen CGRP) reduzieren. Das Führen eines Kopfschmerztagebuchs hilft, um den Patienten auf eine optimale Migräneprophylaxe einzustellen.
Neben der medikamentösen Einstellung setzen wir zudem auf ein ganzheitliches Konzept, in dem auch die Optimierung von Vitaminmangelsyndromen, Schlafhygiene, Ernährungsberatung und die Durchführung von Entspannungsverfahren zu einer Reduktion der Anfallsfrequenzen führt.
Die Multiple Sklerose ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die zu Entzündungen im Bereich der Nervenhüllstruktur und daraus resultierender „Entmarkung“ von Nerven (Demyelinisierung) im zentralen Nervensystem führt. Der Zeitpunkt der Diagnose ist dabei entscheidend für den Erhalt und der Wiederherstellung von erkranktem Gewebe.
Typische Symptome einer Multiplen Sklerose sind dabei vielfältig, beispielhaft werden einige Symptome aufgeführt:
- Verschwommensehen, „Milchglassehen“
- Taubheitsgefühle
- Lähmungen
- Doppelbilder
- Schwindel
- Blasenstörungen
- Chronisches Erschöpfungssyndrom
- Depression
Eine frühzeitige neurologische Vorstellung und Diagnostik hilft dabei die Entzündung und Zerstörung der Nervenhüllstruktur durch Immunzellen zu stoppen und somit ein bleibendes Defizit zu vermeiden.
Diagnostisch werden folgende Schritte durchgeführt:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT des Kopfes, MRT der Halsmarks)
- Evozierte Potentiale
- Liquorpunktion
Unbehandelt führt die Multiple Sklerose zu bleibenden neurologischen Defiziten und kann langfristig zu Rollstuhlpflichtigkeit und Bettlägerigkeit führen. Dank neuer Therapieansätze im Rahmen der Schubtherapie kommt es heutzutage kaum noch zum Erreichen des Vollbilds der Erkrankung.
Unter dem Begriff der Muskelerkrankungen lässt sich eine große Gruppe von Erkrankungen unterschiedlicher Ursache fassen, die sich beispielhaft mit folgenden Symptomen präsentieren:
1. Schwächegefühl in der Muskulatur
2. Druckschmerzhaftigkeit in der Muskulatur
3. Verlängertes Muskelkatergefühl, z.B. nach sportlicher Aktivität
4. Muskelkrämpfen
5. Muskelschwund
Um neuromuskuläre Erkrankungen zu diagnostizieren werden folgende Verfahren eingesetzt:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor+ erweitertes Labor
- Elektroneurographie
- Elektromyographie
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT des Muskels)
- Genetische Untersuchungen
Oftmals fällt in der Laboruntersuchung eine Erhöhung der Kreatinkinase („CK“) auf, was zu großen Unsicherheiten bei der Durchführung von Narkosen führt. Differenzierte Tests können hier helfen, um die Ursache der Erhöhung der Kreatinkinase zu finden und somit das Risiko eines möglichen Narkosezwischenfalls zu minimieren. Es gibt zahlreiche neue Therapien für die unterschiedlichen neuromuskulären Erkrankungen. Gerne helfen wir nach erfolgter Diagnostik hier einen Zugang zu den neusten Therapien herzustellen.
Ein neurologisches Schmerzsyndrom liegt vor, wenn Schmerzen nicht mehr nur als Warnsignal dienen, sondern durch gestörte Reizverarbeitung in den Nerven ausgelöst werden. Dabei können Nerven überempfindlich reagieren oder sogar Schmerzsignale senden, obwohl gar kein Auslöser mehr vorhanden ist. Hierbei handelt es sich um Schmerzen, die direkt durch das Nervensystem selbst entstehen. Ein neurologisches Schmerzsyndrom ist oft chronisch und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Aber: Mit einer gezielten Diagnostik und individuell angepassten Therapie lassen sich Schmerzen spürbar lindern und der Alltag wieder lebenswerter gestalten.
Diese Schmerzen äußern sich oft folgendermaßen:
- brennend, stechend oder einschießend
- dauerhaft oder anfallsartig
- von Kribbeln, Taubheit oder Gefühlsstörungen begleitet
Neurologische Schmerzsyndrome können viele verschiedene Ursachen haben, dazu gehören unter anderem:
- Nervenschäden bei Diabetes (Polyneuropathie)
- Schmerzen nach Gürtelrose (Post-Zoster-Neuralgie)
- Bandscheibenvorfälle mit Nervenreizung
- Trigeminale Neuralgie (Gesichtsschmerz)
- Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS) nach Operationen oder Verletzungen
- Schmerzen nach Schlaganfall oder Rückenmarksschädigung
Die Therapie neurologischer Schmerzen ist oft komplex und erfordert eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Wenn Sie ungewöhnliche Schmerzen mit Gefühlsstörungen haben oder der Verdacht auf eine Nervenschädigung besteht, sollten Sie frühzeitig einen Neurologen oder eine Schmerzambulanz aufsuchen. Frühe Diagnose und gezielte Therapie verbessern den Behandlungserfolg deutlich. Wir nehmen Ihre Beschwerden ernst. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne individuell und ausführlich zu Diagnostik und Therapieoptionen bei neurologischen Schmerzen. Diese Maßnahmen stimmen wir gemeinsam mit Ihnen auf Ihre individuellen Symptome und Bedürfnisse ab.
Unser Bewegungsapparat besteht aus Muskeln, Gelenken und Knochen. In Zusammenspiel mit den Muskeln entsteht Bewegung, die zur Mobilität und letztendlich zur Selbstständigkeit führt. Erkrankungen der Nerven- und der Muskulatur schränken die Bewegung ein und es treten z.B. Lähmungen auf. Durch mögliche Fehlhaltungen kommt es zu Verspannungen der Muskulatur und Überlastungen von Gelenken. Die Neuroorthopädie liefert dabei Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen und wieder schmerzfrei zu werden.
Beispielhaft werden einige Erkrankungen aus dem Formenkreis der Neuroorthopädie aufgezählt.
- Bandscheibenvorfalle/ Radikulopathien
- Lumbale oder zervikale Spinalkanalstenosen
- Piriformis-Syndrom
- Spondylolisthesis
Diagnostisch werden folgende Verfahren angewendet:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor+ erweitertes Labor
- Elektroneurographie
- Elektromyographie
- Evozierte Potentiale
- bildgebende Diagnostik (z.B. MRT der Wirbelsäule)
Diese Untersuchungen können den/ die Patienten* in vor unsinnigen Operationen z.B. bei Bandscheibenvorfällen oder Spinalkanalstenosen schützen. Eine gezielte physio- und ergotherapeutische Beübung in Kombination mit einer geeigneten medikamentösen Schmerztherapie kann zu einer deutlichen Beschwerdelinderung führen. Diese Methoden können mit weiteren Methoden wie beispielhaft der Infiltrationstherapie kombiniert werden, bei welchen der Arzt entzündungshemmende Substanzen (wie langwirksames Kortison, betäubende Wirkstoffe wie Lidocain oder schmerzstillende Medikamente) in die betroffene Region „infiltriert“.
Falls eine Operation unausweichlich ist, ist eine schmerztherapeutische Begleitung des Patienten postoperativ gerne möglich, um einer Chronifizierung des Schmerzes vorzubeugen und das Schmerzgedächtnis zu löschen.
Morbus Parkinson ist eine chronisch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem zu
- steifen Muskeln (Rigor),
- verlangsamten Bewegungen (Bradykinese)
- und unkontrollierbarem Zittern (Tremor)
führt.
Darüber kann die Parkinsonerkrankung auch andere nicht-motorische Symptome verursachen wie Depressionen, Angstzustände oder dementielle Symptome.
Für die Diagnostik einer Parkinsonerkrankung sind eine:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor
- neuropsychologische Untersuchung
- Bildgebende Verfahren (z.B. MRT des Kopfes)
- Falls dadurch die Diagnose nicht gesichert werden kann, müssen gegebenenfalls nuklearmedizinische Spezialuntersuchungen mit Dopamintransporter-Szintigraphie oder Fluordeoxyglucose (18F) Positronenemmissionstomographie ergänzt werden.
Es ist wichtig, frühzeitig die Erkrankung zu diagnostizieren, um eine angemessene Behandlung zu erhalten, da es inzwischen Medikamente gibt, welche das Fortschreiten der Erkrankung in frühen Stadien aufhält (e.g. Rasagilin).
Die weitere medikamentöse Einstellung richtet sich dann nach dem Alter des Patienten, wobei Patienten < 70 Jahren eher Dopaminagonisten und Patienten > 70 Jahren eher Dopamin verabreicht bekommen.
Diese Medikamente und Verfahren ermöglichen inzwischen einen langjährig stabilen Verlauf mit guter Lebensqualität. Zudem verbessern neue Methoden- wie die Tiefe Hirnstimulation- verbessern den Verlauf der Erkrankung signifikant.
Als Post-Covid Syndrom werden Beschwerden definiert, welche 12 Wochen nach SARS-CoV-2-Infektion immer noch fortbestehen und nicht anderweitig erklärt werden können. Die häufigsten neurologischen Beschwerden nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion sind
- Fatigue,
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen,
- Kopf- und Muskelschmerzen,
- neuropathische Beschwerden sowie
- anhaltende Geruchs- und Geschmacksstörungen.
Die Symptome können sich über Wochen oder Monate hinziehen und stellen für den Patienten eine große Belastung dar.
Die Myalgische Encephalitis bzw das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist durch eine chronische, über mindestens sechs Monate anhaltende extreme Erschöpfung und ausgeprägte Belastungsintoleranz gekennzeichnet. Die Symptome verstärken sich bereits durch alltägliche Anstrengungen. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt, Auslöser können Infektionskrankheiten sein. Auch bei einem Teil der von Post-Covid Betroffenen können sich Symptome einer postinfektiösen ME/CFS entwickeln.
Die Bestimmung der Autoantikörper gegen Neurotransmitter-Rezeptoren (AAk) sind in unserer Praxis möglich und eröffnen den Weg für neue Therapiemöglichkeiten.
Die Polyneuropathie ist die Schädigung mehrerer Nerven durch einen systemischen Prozess. Dabei wird zwischen angeborenen (hereditären) und erworbenen Polyneuropathien unterschieden. Die häufigste erworbene Ursache ist dabei eine Polyneuropathie, welche bedingt ist durch einen schlecht eingestellten Blutzucker (Diabetes mellitus).
Patienten mit einer Polyneuropathie leiden unter verschiedenen Symptomen:
- Taubheitsgefühle an Händen und Füßen
- Missempfindungen (z.B. pelziges Gefühl, Ameisenlaufen, elektrisierende Gefühle, Gefühl „wie Watte“ unter den Füßen)
- Neuralgiformen Schmerzen
- Lähmungen von Muskeln
- Gangunsicherheit
- Muskelkrämpfen
Folgende Untersuchungen sind notwendig für die Diagnose einer Polyneuropathie:
- Ausführliche Anamnese (Patientengeschichte)
- Körperlichen Untersuchung
- Basislabor+ erweitertes Labor
- Elektroneurographie
- Elektromyographie
- Ggf. bildgebende Diagnostik (mittels Ultraschall oder MRT)
- Liquorpunktion
- Sonographie des Abdomens
- Röntgen des Thorax
Unterschieden werden zwei Haupttypen von Polyneuropathien (1) entweder wird der Nerv selber (axonale Polyneuropathie) oder die Hüllstrukturen (demyelinisierende Polyneuropathie) zerstört. Entsprechend des Befallsmusters können unterschiedliche Therapien angewendet werden, wie beispielhaft die Immunglobuline bei der chronisch inflammatorisch demyelinisiernden Polyneuropathie (CIDP).
Zur Behandlung der polyneuropathischen Schmerzen kann beispielhaft eine membranstabilisierenden Therapie oder schmerzdistanzierenden Therapie notwendig werden.
Die Small Fiber Neuropathie nimmt eine Sonderrolle ein; bei ihr sind die dünnen, Nervenfasern ohne Hüllstruktur betroffen. Daher ist die Erkrankung in der klassischen Elektroneurographie nicht darstellbar. Hier werden weitere diagnostische Schritte (wie eine Hautbiospie) notwendig, um die Diagnose zu sichern. Der hohe Leidensdrucks aufgrund des hohen Schmerzniveaus durch eine Small Fiber Neuropathie kann so reduziert werden und ein langjähriger Verlauf ohne Diagnose vermieden werden.
Medizinische Vorsorge und ein gesunder Lebensstil mit der Einstellung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus können mindestens 30% der Demenzerkrankungen und Schlaganfälle vorbeugen oder verhindern.
Warum ist Vorsorge bei Demenz wichtig?
- Demenz ist nicht heilbar, aber je früher man sie erkennt, desto besser kann man den Verlauf verlangsamen.
- Frühe Maßnahmen (z. B. Medikamente, geistige Aktivierung, soziale Unterstützung) verbessern die Lebensqualität.
- Angehörige können sich besser vorbereiten und entlastet werden.
- Manche Risikofaktoren sind gut behandelbar (z. B. Bluthochdruck, Hörminderung) – das kann sogar die Entstehung einer Demenz verhindern oder hinauszögern.
Warum ist Vorsorge bei Schlaganfall wichtig?
- Ein Schlaganfall kann von jetzt auf gleich lebensbedrohlich sein oder schwere Behinderungen verursachen (Lähmung, Sprachstörungen, Pflegebedürftigkeit).
- Die meisten Schlaganfälle sind vermeidbar: Über 70 % hängen mit Risikofaktoren zusammen, die man behandeln oder beeinflussen kann.
- Wer bereits einen kleinen Schlaganfall hatte (z. B. eine TIA), hat ein hohes Risiko für einen größeren – frühe Reaktion kann Leben retten.
- Durch gute Vorsorge kann man nicht nur das Risiko senken, sondern auch die Folgen mildern, falls doch ein Schlaganfall passiert.
Das Restless-Legs Syndrom führt zu einem Bewegungsdrang als führendes Symptom. Es wird begleitet von oder verursacht durch unangenehme, oft schmerzhafte Missempfindungen in den Beinen (Brennen, Kribbeln etc.), die in Ruhesituationen und vor allem am Abend und in der Nacht auftreten und sich durch Bewegung lindern lassen.
Es resultieren dadurch bei mittelschwerem oder schwerem Restless-Legs Syndrom meist erhebliche Ein- und Durchschlafstörungen; diese zum Teil schmerzhaften Missempfindungen sind meist der Grund für eine ärztliche Konsultation. Laborchemisch kann ein Restless-Legs Syndrom verursacht sein durch einen zu niedrigen Eisengehalt im Blut. Medikamentös lässt sich ein das idiopathische Restless Legs Syndrom oft gut mit dopaminergen Medikamenten behandeln; somit kann die Lebensqualität und die Schlafstörungen der Patienten durch eine Behandlung deutlich gebessert werden.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Störung der Gehirnfunktion, die durch eine Minderdurchblutung oder Blutung im Gehirn verursacht wird. Dabei werden bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt – Nervenzellen können innerhalb kürzester Zeit absterben. Das kann zu Lähmungen, Sprachstörungen oder sogar zum Tod führen. Ein schneller Notruf und eine rechtzeitige Behandlung sind lebenswichtig!
WICHTIG: BEI PLÖTZLICH AUFGETRETENEN NEUROLOGISCHEN SYMPTOMEN KOMMEN SIE BITTE NICHTIN UNSERE AMBULANZ, SONDERN RUFEN SIE DEN NOTARZT UND FAHREN SIE UNVERZÜGLICH IN EIN AKUTKRANKENHAUS ZUR EINLEITUNG EINER NOTFALLBEHANDLUNG!
Zwei Hauptformen:
- Ischämischer Schlaganfall (ca. 80–85 %)
- Ursache: Ein Blutgefäß im Gehirn ist verstopft (z. B. durch ein Blutgerinnsel).
- Folge: Teil des Gehirns bekommt keinen Sauerstoff → Zellen sterben ab.
- Hämorrhagischer Schlaganfall (ca. 15–20 %)
- Ursache: Ein Blutgefäß im Gehirn platzt → Gehirnblutung.
- Folge: Nervenzellen werden durch die Blutung geschädigt.
Typische Symptome (treten plötzlich auf!):
- Lähmung oder Taubheitsgefühl (meist einseitig)
- Sprach- oder Sprechstörungen
- Sehstörungen
- Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
- Verwirrtheit
- Starker, plötzlicher Kopfschmerz (v. a. bei Blutung)
Merksatz: FAST
Buchstabe | Bedeutung | Hinweis |
F | Face (Gesicht) | Hängt ein Mundwinkel? |
A | Arms (Arme) | Kann eine Seite nicht heben? |
S | Speech (Sprache) | Ist die Sprache verwaschen? |
T | Time (Zeit) | Sofort Notruf: 112! |
Je schneller behandelt wird, desto besser die Chancen auf Heilung oder Begrenzung von Schäden. Man spricht dabei oft von der "goldenen Stunde" – jede Minute zählt!
Schlaganfall Vorsorge: So beugen Sie vor
Die Prävention (Vorbeugung) eines Schlaganfalls ist sehr wichtig, denn etwa 70–80 % aller Schlaganfälle sind vermeidbar, wenn man Risikofaktoren früh erkennt und behandelt. Eine gute Vorsorge beginnt mit einem gesunden Lebensstil und der regelmäßigen Kontrolle von Risikofaktoren.
Die wichtigsten Maßnahmen zur Schlaganfall-Prävention:
- Blutdruck senken und regelmäßig kontrollieren
- Herzrhythmusstörungen erkennen (z. B. Vorhofflimmern)
- Blutzucker und Cholesterin im Blick behalten
- Nichtraucher bleiben oder werden
- Gesunde, ausgewogene Ernährung
- Regelmäßige Bewegung und Stressreduktion
- Maßvoller Alkoholkonsum
- Regelmäßige Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen
Gerne besprechen wir die wichtigsten Maßnahmen, abgestimmt auf Ihren aktuellen Gesundheitszustand und Lebensstil ausführlich mit Ihnen in einem Termin.
Schlaganfall Nachsorge: Bei uns sind Sie nach dem Ereignis gut versorgt
Die Schlaganfall-Nachsorge ist entscheidend für die Wiederherstellung, Vermeidung eines weiteren Schlaganfalls und für die bestmögliche Lebensqualität nach dem Ereignis. Sie beginnt direkt nach der Akutbehandlung und begleitet die Betroffenen oft langfristig.
Ziel der Nachsorge sind neben der Verhinderung eines erneuten Schlaganfalls die Behandlung von Folgeschäden sowie die psychische Stabilisierung und Verbesserung der Lebensqualität.
Auch die Unterstützung im Alltag spielt eine entscheidende Rolle.
Die Frührehabilitation beginnt meistens direkt in der Akutklinik oder direkt im Anschluss in der Rehabilitation-Einrichtung.
Die ärztliche Nachsorge und somit die langfristige Betreuung wird durch einen Neurologen koordiniert. Bei den routinemäßigen Kontrollen werden vor allem folgende medizinische Parameter beobachtet und analysiert: Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin und Herzrhythmus. Darüber hinaus werden die Medikamente angepasst.
Sprechen Sie mit unseren Ärzten über Ihren persönlichen Risikostatus. Je früher Risiken erkannt werden, desto besser können Sie vorsorgen – für sich und Ihre Angehörigen.
"Schwindel" ist ein Symptom, das das Gefühl beschreibt, dass man selbst oder die Umgebung sich dreht, schwankt oder instabil ist – obwohl in Wirklichkeit keine Bewegung stattfindet. Es ist also eine Art Gleichgewichtsstörung und kann sich ganz unterschiedlich anfühlen. Man unterscheidet dabei grob zwischen verschiedenen Formen:
Hauptformen von Schwindel:
- Drehschwindel: Man hat das Gefühl, dass sich alles dreht – wie auf einem Karussell. Oft bei Problemen im Innenohr (z. B. gutartiger Lagerungsschwindel, Morbus Menière).
- Schwankschwindel: Man fühlt sich, als würde der Boden unter den Füßen schwanken – wie auf einem Boot.
- Liftschwindel: Gefühl des Hoch- oder Runterziehens, ähnlich wie in einem Aufzug.
- Unsicherheitsgefühl: Eher allgemein, kein richtiger "Schwindel", sondern ein Gefühl der Instabilität, z. B. bei Kreislaufproblemen, Angststörungen oder neurologischen Erkrankungen.
Weitere Symptome, die oft mit Schwindel einhergehen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schweißausbrüche
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Hörprobleme
- Gangunsicherheit
Neben der Symptomatik des Schwindels ist auch die zeitliche Dynamik des Auftretens der Schwindels entscheidend, um eine differenzierte Diagnose stellen zu können. Bitte stellen Sie sich unmittelbar in einem Akutkrankenhaus vor, falls folgende Konsellation vorliegt:
- Der Schwindel ist plötzlich aufgetreten
- Sie leiden unter einem Schwankschwindel.
- Ihre Augenachsen weichen vertikal voneinander ab (‚Skew Deviation‘).
Dr. med.
Celsa Atanes Ferreiro
Fachärztin für Neurologie