Diagnose Krallenzehe
Behandlung von Krallenzehen. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Die Krallenzehe ist, wie der Name schon vermuten lasst, eine schmerzvolle Verkrümmung der Zehen. Schwielen oder Entzündungen an der Zehe treten häufig als Begleiterscheinungen auf. Die bereits im frühen Stadium der Erkrankung eingeleitete konservative Therapie ist in manchen Fällen nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen erfolgt eine Verschlechterung, die weitere Maßnahmen in unserer Orthoparc Klinik in Köln erforderlich macht.
Die Krallenzehe entsteht, wenn sich die Beuge- und Streckmuskeln in der Zehe pathologisch verkürzen. Begleitend wird vom Spezialisten häufig ein Spreizfuß oder ein Hallus valgus diagnostiziert. Die konservative Therapie schlägt in einer frühen Phase oftmals an. Die Bildung einer Krallenzehe macht auf jeden Fall eine Therapie erforderlich. Es handelt sich keinesfalls um eine rein kosmetische Angelegenheit, die als Schönheitsfehler mehr oder weniger belächelt wird. Eine Untersuchung beim Spezialisten ist unabdingbar. Unsere Fußspezialisten in der Kölner ATOS Klinik führen eine genaue Diagnose durch. Die Ursachen für die Krallenzehe liegen auf der einen Seite in Fehlstellungen des Fußes in Form von Spreiz-, Knick- oder Senkfuß begründet oder können andererseits auf eine neurologische Erkrankung oder eine Zehenverletzung zurückgeführt werden. Das Tragen von ungeeigneten Schuhen sowie zu wenig Barfußlaufen können auch relevant sein.
Das Fortschreiten der Fehlstellung wird von mehr oder weniger starken Schmerzen begleitet, Schwielenbildung und Verformung der Zehe nehmen zu. Die Fehstellung kann sich auch auf das Zehengrundgelenk auswirken, es wird teilweise oder gänzlich instabil. Die Zehe selbst hat immer weniger Kontakt zum Boden, die Zehenkuppe ist dauerhaft angehoben.
Die Verkürzung der Muskulatur, die mit der Bildung von Schwielen und Druckstellen einhergeht, ist vom Spezialisten klar zu deuten. Anhand des Röntgenbildes lassen sich die Schwere der Deformation und mögliche Beschädigungen wie Knorpelverschleiß im Grundgelenk, Ausrenkungen oder Fehlstellungen der Gelenkflächen zueinander bestimmen. Die Therapie sollte das ganzheitliche System ‚Fuß‘ umfassen, denn in der Regel sind andere Fehlstellungen des Fußes für die Krallenzehe verantwortlich und müssen entsprechend mitbetrachtet werden.
Die konservative Therapie eignet sich nur für Krallenzehen im leichten Entwicklungsstadium. Maßnahmen wie das Tragen von Spezialeinlagen, Schienen und Zügelverbänden sowie Zehengymnastik verbunden mit einer intensiven Druckstellenbehandlung machen nur Sinn, solange die betroffene Zehe noch nicht eingesteift ist.
Die operative Therapie wird in Erwägung gezogen, wenn die konservative Behandlungsform nicht hilft. Der erforderliche Eingriff ist zumeist schmerzfrei und kann häufig ambulant durchgeführt werden. Die Belastung ist mithilfe eines Therapieschuhs direkt nach dem Eingriff möglich. Die von den Fuß-Experten in der ATOS Orthoparc Klinik Köln vollzogenen Eingriffe führen zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit. Dabei werden die nachfolgend vorgestellten Techniken verwendet:
Sehnenverlagerung
Bei der Sehnenverlagerung wird die Beugesehne der betroffenen Zehe auf die Zehenstreckseite verschoben. Mit diesem Weichteileingriff können Krallenzehen behoben werden, die in einem frühen Stadium teilweise flexibel sind.
Operation nach Hohmann
Der Eingriff nach Hohmann kommt zur Anwendung, wenn ein Ausgleich der Versteifung der Krallenzehe nicht mehr möglich ist. Der Kopf des Zehengrundglieds wird entnommen, die verkürzte Beugesehne manuell korrigiert.
Stabilisierung
Die operative Stabilisierung eignet sich für Krallenzehen, bei denen es im Verlauf zu einer Schädigung der Zehengelenke gekommen ist. Mithilfe eines Spezialimplantats wird das Gelenk stabilisiert und eine schnelle Mobilisation unterstützt.
Bei einer stationär durchgeführten Operation können Sie von einem Klinikaufenthalt in Köln von 3 bis 5 Tagen ausgehen, der je nach Operationsmethode leicht variieren kann. Zum Gehen nutzen Sie nach dem Eingriff einen Therapieschuh, Unterarmgehhilfen werden meist nicht benötigt. Sobald aus medizinischer Sicht der Therapieschuh nicht mehr erforderlich ist, können Sie Ihre Schuhe, auch offene, wieder anziehen. Es liegen nach dem Eingriff keinerlei Beeinträchtigungen vor, auch optisch ist die Narbe kaum sichtbar.
Dr. med.
André Morawe
Chefarzt Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
Ärztlicher Direktor
Dr. med.
Birgit Range
Oberärztin Fuß- und Sprunggelenkchirurgie und
Leitung Osteologie