Phlebologie an der ATOS Klinik Heidelberg
Erkrankungen der Venen (Krampfadern) und damit der Wunsch oder die Notwendigkeit der Behandlung von Krampfadern sind oft sowohl ein medizinisches als auch ein ästhetisches Problem. Das wissen wir, und deshalb stimmen wir bewährte und innovative Therapieverfahren der Phlebologie individuell auf Sie als Patienten ab.
Wir sind langjährig erfahrene Fachärzte für Chirurgie mit der Möglichkeit der ambulanten sowie stationären Behandlung von Krampfadern; das Fachgebiet nennt sich Phlebologie. In der ATOS Klinik Heidelberg können wir Ihnen das gesamte Spektrum der modernen Krampfadertherapie bieten – operativ und nicht-operativ. Durch Kooperationen mit erfahrenen Fachärzten für Anästhesie können bei Bedarf sämtliche Narkoseverfahren angeboten werden.
Als Mitglieder vielfacher Fachgesellschaften stehen wir in ständigem wissenschaftlichen Austausch mit Kollegen und der Industrie. Wir sind ein zertifiziertes Venen-Kompetenz-Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, die unsere Behandlungsqualität unabhängig und kontinuierlich prüft.
Unsere Leistungen stehen selbstverständlich auch Kassenpatienten offen.
Krampfadern bessern sich ohne adäquate, individuell angepasste Therapie nicht, sondern verschlechtern sich häufig im Laufe des Lebens. Sie stellen ein Risiko für schmerzhafte Venenentzündungen oder eine Venenthrombose mit eventuell nachfolgender Lungenembolie dar. Ferner führt das geschädigte oberflächliche Venensystem zu einer Überlastung des tiefen Venensystems (Leitveneninsuffizienz) und im Spätstadium zur Entstehung von Hautveränderungen bis hin zum offenen Bein (Ulcus cruris venosum).
Um eine individuell angepasste Behandlung einleiten zu können, steht an erster Stelle die Diagnostik. Neben der klinischen Untersuchung hat sich die Farbduplexsonographie (Ultraschall) als Diagnostik der ersten Wahl durchgesetzt.
Stammvarikosis/Stammvarikose (Krampfadern)
Venen sind Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut zum Herzen führen. Als natürliche Pumpe dient hierfür die Fuß- und Beinmuskulatur. Venenklappen sorgen wie Rückschlagventile dafür, dass das Blut bei der Entspannung des Muskels nicht in das Bein zurückfließt.
Krampfadern sind erweiterte und geschlängelte Venen, deren Venenklappen nicht mehr funktionsfähig sind. Oberflächliche Krampfadern sind gut sichtbar und schlängeln sich unter der Haut entlang. Varizen des tiefen Venensystems sieht man nur im Ultraschall. Durch die Erweiterung der Venen kommt es zu einem unvollständigen Schluss der Venenklappen, man spricht von Klappeninsuffizienz.
Als Stammvarikosis/Stammvarikose bzw. Stammveneninsuffizienz wird die krampfadrige Veränderung im Verlauf der Vena saphena magna (VSM) und/oder parva (VSP) bezeichnet. Ferner erfolgt die Unterteilung in eine komplette und eine inkomplette Form, d.h. mit oder ohne Beteiligung der Klappenregion an der Einmündung ins tiefe Venensystem (Krosse). Liegt eine Stammvarikosis/Stammvarikose vor und findet somit eine Belastung des tiefen Venensystems statt, ist ein korrigierender Eingriff ratsam.
Das Behandlungsziel bei Krampfadern ist es, den chronischen Rückfluss des Blutes in die Beine zu reduzieren oder zu stoppen. Bei manchen Patienten reichen dafür Kompressionsstrümpfe aus, bei anderen kann es erforderlich sein, die erkrankte Vene zu verschließen oder zu entfernen, um den Blutfluss zu verbessern. Nur noch in Ausnahmefällen benötigt wird die Crossektomie mit Teil-Saphenektomie, wobei über einen Leisten- oder Kniekehlenschnitt die betroffene Vene herausgezogen wird (Stripping).
Wir bevorzugen heute den funktionellen Verschluss der oberflächlichen Stammvenen mit dem besonders schonenden Katheterverfahren. Entweder thermisch (Radiowelle, Laser) oder nicht-thermisch (mit Venenkleber, Schaumverödung) wird hiermit die erkrankte Vene dauerhaft verschlossen.
Durch den Verschluss der Vene mit ihren defekten Venenklappen wird der krankhafte Rückfluss des Blutes sofort gestoppt. Die verschlossene Stammvene (Krampfader) baut sich im Verlauf ab und verschwindet. Somit stellen diese Katheterverfahren eine besonders schonende und minimal-invasive Alternative zur klassischen Stripping-Operation dar.
Endovenöse thermische Therapie (z.B. ClosureFast Radiofrequenzablation)
Die moderne und besonders schonende Behandlung mit der Radiowelle ermöglicht es, die erkrankte Vene funktionell zu verschließen. Das Venefit™-Verfahren (Covidien ClosureFast™-Technologie) verwendet segmentale Radiofrequenzenergie. Diese wird über einen endovenösen Katheter abgegeben, der ultraschall-gestützt in der Vene vorgeschoben wird.
Durch gleichmäßige und wiederholbare Wärmeenergie schrumpft die Venenwand, und das Gefäß wird sicher verschlossen. Das Blut fließt in der Folge im tiefen Venensystem zum Herzen zurück und die oberflächlichen Krampfadern verschwinden.
Nach der Anwendung wird die Punktionsstelle mit einem einfachen Verband abgedeckt und ein Kompressionsstrumpf für wenige Tage angelegt. Da nach dem Eingriff meist keine Schmerzen und nur wenige Blutergüsse auftreten, sind fast alle alltäglichen Betätigungen problemlos möglich. Mit dieser Technik lassen sich Krampfadern sanft behandeln und sehr gute ästhetische Ergebnisse erzielen.
Das endovenös-thermische Katheterverfahren ClosureFastTM kann in Tumeszenzanästhesie oder leichter Narkose vorgenommen werden und gilt mittlerweile als Goldstandard, also als Therapie der Wahl für die Behandlung der primären Stammveneninsuffizienz. Die Behandlung der Krampfadern wird ambulant vorgenommen, auf Wunsch oder bei entsprechender Indikation ist sie auch kurz-stationär möglich.
Die Behandlung von Krampfadern wird bereits von vielen gesetzlichen und von allen Privatversicherungen erstattet.
Endovenöse nicht-thermische Therapie (z.B. VenaSeal™ Venenkleber)
Der Blutfluss wird durch Verkleben oder Verschließen der erkrankten Vene verbessert. Mit einem Kathetersystem wird eine winzige Menge eines speziell entwickelten medizinischen Klebers ultraschall-gestützt in die erkrankte Vene eingebracht. Die Behandlung der Krampfadern bedarf lediglich einer kleinen örtlichen Betäubung. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen entfällt, sofern keine simultane Seitenastexhairese vorgenommen werden muss. Dies macht eine Behandlung auch im Sommer unproblematisch.
Die Kosten werden von den meisten Privatversicherungen übernommen.
„Tailored Approach“ statt „One fits All“
Beide hier vorgestellten innovativen Katheterverfahren haben ihren Stellenwert in der Behandlung der primären Stammvenenerkrankung und jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile. Das eine Verfahren für jeden Patienten gibt es nicht. Auch die klassische Stripping-Operation hat heute noch ihren Platz, wenngleich sie nur noch selten angewendet werden muss. Daneben gibt es Indikationen für die Ultraschall-gestützte Schaum-Sklerosierung, insbesondere in der Behandlung der Rezidivvarikose.
Wir beraten Sie zu allen Krampfader-Behandlungsmethoden gerne individuell!
Dr. med.
Jens M. Hecker
Praxis Hecker & Thome Heidelberg
Dr. med.
Frank Heckmann
Zentrum für Gefäßerkrankungen und Präventivmedizin
Dr. med.
Darius Sadeghian
Zentrum für Gefäßerkrankungen und Präventivmedizin
Dr. med.
Martin A. Thome
Praxis Hecker & Thome Heidelberg