Aktion „Saubere Hände“ – Goldzertifikat für die ATOS Klinik Heidelberg
Nach Bronze im Jahr 2017 und Silber in 2018 hat die ATOS Klinik Heidelberg seit 2019 das Zertifikat Gold der Aktion „Saubere Hände“ erhalten.
Wir freuen uns über diese Auszeichnung! Diese unterstreicht, welche Bedeutung die Hygiene zum Schutz von Patientinnen und Patienten sowie von unseren Mitarbeitenden vor übertragbaren Krankheiten und Infektionen in unserer Klinik hat.
Für die stufenweise Vergabe der Zertifikate in Bronze, Silber und Gold muss eine Klinik eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllen, die von dem bundesweiten Aktionsbündnis vorgegeben werden. Lediglich 62 von rund 1900 Krankenhäusern in Deutschland erfüllen diese hohen Anforderungen. Wir freuen uns, nun zu den drei Prozent der Einrichtungen zu gehören, die über die höchstmögliche Anerkennung für Händehygiene verfügen.
Die ATOS Hygiene-Standards
Was wir tun, damit Sie sicher sind
Immer wieder wird über Krankenhauskeime diskutiert. Die ATOS Klinik Heidelberg hat klare Regeln, um frühzeitig zu erkennen, ob ein Patient einen multiresistenten Keim in sich trägt, und bei Bedarf entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen:
1. GESPRÄCH
Alle Patientinnen und Patienten, die eine geplante Operation in der ATOS Klinik Heidelberg vor sich haben, werden rechtzeitig vor der Operation nach Risikofaktoren befragt, zum Beispiel ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus innerhalb der letzten zwölf Monate, chronische Wunden, eine Dialyse oder ein vormals nachgewiesener multiresistenter Keim (bei den Patientinnen und Patienten selbst oder bei Angehörigen).
2. UNTERSUCHUNG
Wir nehmen uns die Zeit, dass alle Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren vor der stationären Aufnahme mit einem Screening auf Keime überprüft wird. Dafür werden an verschiedenen Körperstellen (Haut, Nasen-Rachen-Raum, Darm) Abstriche für mikrobiologische Untersuchungen entnommen. Übrigens: Träger eines multiresistenten Keims müssen sich nicht krank fühlen.
3. VORSICHTSMASSNAHMEN
Für den Fall, dass eine Person dringend aufgenommen werden muss, aber das Ergebnis der Untersuchung noch nicht vorliegt, wird sie mit zusätzlichen Hygienemaßnahmen behandelt, um das Klinikpersonal und andere Patientinnen und Patienten nicht zu gefährden.
4. ANTISEPTISCHE BEHANDLUNG
Bei einem positiven Befund eines multiresistenten Keims wird die Person für mehrere Tage antiseptisch behandelt, etwa mit einer entsprechenden Nasensalbe, einer desinfizierenden Waschlotion für Haut und Haare und einer antiseptischen Rachen-Spüllösung.
5. KONTROLLE
Drei Kontrollabstriche an drei hintereinander folgenden Tagen stellen sicher, dass nach der Behandlung tatsächlich keine multiresistenten Keim mehr in vorhanden sind. Wenn dies der Fall ist, wird die Patientin/der Patient ganz normal aufgenommen.
6. VERSTÄRKTE HYGIENEMASSNAHMEN
Für den Fall, dass eine Person mit einem multiresistenten Keim aufgenommen werden muss, gelten spezielle Hygienemaßnahmen, etwa die Unterbringung in einem Einzelzimmer und besondere Vorschriften bei der Verwendung von Schutzkleidung für das Klinikpersonal und die Angehörigen sowie bei der Desinfektion. Blutdruck-Manschette oder Fieberthermometer sind der jeweiligen Person zugeordnet und verlassen nicht das Zimmer.
7. HOHER PFLEGESCHLÜSSEL
Die ATOS Klinik Heidelberg hat einen höheren Pflegeschlüssel, also mehr Pflegepersonal und Personal in Physiotherapie und Hauswirtschaft, als andere Kliniken. Bei der ATOS arbeitet ausschließlich qualifiziertes, examiniertes und fest angestelltes Pflegepersonal. Das kommt auch dem Bereich Hygiene sehr zugute, denn wo mehr Menschen arbeiten, ist auch mehr Zeit für den einzelnen Menschen.
Krankenhaushygiene – Basis jeder Tätigkeit
Krankenhaushygiene ist neben der medizinischen Kompetenz eine wichtige Disziplin in einem Krankenhaus. Sie erstreckt sich auf alle Bereiche: den Umgang mit den Patientinnen und Patienten durch das Pflegepersonal, aber auch den Besuch von Angehörigen. In der Küche heißt Hygiene, die Kühlkette einzuhalten und auf eine penible Reinigung von Geschirr und Geräten zu achten. Und selbstverständlich ist im OP Hygiene das A und O, bei der OP-Vorbereitung, während der Operation und danach. Aber was bedeutet eigentlich Hygiene?
Frau Dr. Magosch, die ATOS Klinik Heidelberg hat ein Hygiene-Team. Warum ist das so wichtig?
„Ohne wirksames Hygiene-Management kann kein Krankenhaus funktionieren. Das Hygiene-Management betrifft alle Bereiche, mit denen die Patientinnen und Patienten direkt oder indirekt in Berührung kommen. Das ist sehr komplex. Deshalb haben wir seit Bestehen der ATOS Klinik Heidelberg ein Hygiene-Team, das alle Tätigkeiten und Vorgaben in Sachen Krankenhaushygiene koordiniert und regelmäßig überprüft, Schulungen durchführt oder beauftragt und ansprechbar ist für alle Fragen zur Hygiene. Im Hygiene-Team sind der Ärztliche Direktor Prof. Thermann, ich als Hygiene-Beauftragte Ärztin, eine externe Hygiene-Fachkraft, eine externe Krankenhaushygienikerin sowie die Hygiene-Beauftragten von Stationen, Anästhesie, OP, Zentralsterilisation und Hauswirtschaft.“
Wer legt die Hygiene-Standards für die Krankenhaushygiene fest?
„Hygienemaßnahmen für die Krankenhaushygiene sind im Infektionsschutzgesetz und in der Hygiene-Verordnung Baden-Württemberg (MedHygVO) festgelegt. Das Robert Koch-Institut hat die Aufgaben des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes übernommen und regelt den Infektionsschutz in der Bevölkerung. Hierzu veröffentlicht die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) Empfehlungen zur Hygiene und zum Infektionsschutz.“
Was bedeuten die Standards konkret für die ATOS?
„Aus diesen Vorgaben entstehen die Hygiene-Standards, die im Hygiene-Team erstellt werden und an die speziellen Gegebenheiten der ATOS Klinik Heidelberg angepasst sind. Sie gelten für alle Mitarbeitenden verbindlich. Wir haben zum Beispiel einen klar definierten Prozess, wie wir vor der Aufnahme von Patientinnen und Patienten untersuchen, ob sie einen multiresistenten Keim tragen.“
Sie sind Hygiene-Beauftragte Ärztin. Was speziell ist Ihr Fokus?
„Als Hygiene-Beauftragte Ärztin bin ich in enger Kooperation mit unserer Hygiene-Fachkraft dafür verantwortlich, alle Informationen zum Thema Hygiene in das Team der ATOS zu bringen. Ich bin Bindeglied zwischen dem Hygiene-Team und dem Behandlungsteam, das heißt: Pflegepersonal auf Station und im OP, Ärzte, aber eben auch die Mitarbeitenden in der Küche oder das Reinigungsteam. Alle Mitarbeitenden müssen wissen, welche Hygiene-Standards sie beachten müssen, damit wir unsere Patientinnen und Patienten vor Keimen schützen.“
ATOS Thema Hygiene: weitere Informationen
Was passiert in der Zentralsterilisation? Worauf muss man als Angehöriger und auch als Patient achten, damit man sich nicht mit Keimen infiziert? Welche Hygiene-Tipps hat das Küchenteam der ATOS parat? – Das Hygiene-Team der ATOS hat eine eigene Broschüre zum Thema Hygiene zusammengestellt, die abwechslungsreich und verständlich erklärt, welche Vorkehrungen die ATOS für die Krankenhaushygiene trifft. Sehr informativ ist auch die Website www.keine-keime.de.
Download: ATOS Thema Hygiene