Diagnose Coxarthrose
Es gibt viele weitere Ursachen für Hüftbeschwerden – und viele Therapie- und Operationsmöglichkeiten. Finden Sie hier Details zu einigen davon:
Bei der Hüftgelenkarthrose, die auch Coxarthrose genannt wird, handelt es sich um eine verschleißbedingte Erkrankung des Hüftgelenks. Der Verschleiß kann altersbedingt sein, aber auch durch organische Erkrankungen oder einen Unfall herbeigeführt werden. Die degenerative Veränderung des Hüftgelenks wird meistens von sehr starken Hüftschmerzen begleitet. Die Beschwerden können bei unserem Hüftspezialisten in Köln durch eine operative Therapie gemindert werden, oft wird ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt.
Die Hüftgelenke sind die zweitgrößten Gelenke des menschlichen Körpers. Nur die Kniegelenke haben einen größeren Umfang. Aufgrund ihrer Position zwischen Oberschenkel und Becken sind sie die mit am stärksten belasteten Gelenke. Die Gelenkflächen von Hüftpfanne und Hüftkopf sind wie bei sämtlichen Gelenken des menschlichen Körpers von einem glasartigen Knorpel überzogen. Diese Knorpelschicht ermöglicht die reibungsfreie Gleitbewegung der Gelenke. Bei einer Knorpelschädigung durch Verschleiß, Trauma oder Erkrankung kann der Druck der Belastung nicht gleichmäßig verteilt werden. An der Stelle der größten Belastung wird die Knorpelschicht übermäßig abgerieben. Schlimmstenfalls kann es zu einer Freilegung der Gelenkflächen kommen, die durch das fortgesetzte Reiben von Knochen auf Knochen zu starken Schmerzen und Entzündungen führen kann. Begleitet werden die Beschwerden oftmals von Knirschgeräuschen im Hüftgelenk. Die mechanische Überbelastung führt zu einer subchondralen Sklerosierung. Unter diesem Begriff verstehen Mediziner eine fortschreitende Verdichtung der Knochenstruktur unterhalb der Knorpelschicht. Damit einher geht der Verlust der Kugelform des Hüftkopfes und die Durchlöcherung des unter der Knorpelschicht gelegenen Knochens. In Eigeninitiative versucht der Körper diese Fehlentwicklungen aufzufangen und bildet an der Umrandung der Hüftpfannen zusätzliches Knochenmaterial. Diese körpereigenen Maßnahmen erweisen sich als kontraproduktiv, der Schmerz nimmt zu, die Beweglichkeit wird weiter eingeschränkt.
Die Hüftgelenkarthrose wird entsprechend ihrer Ursache in eine primäre und eine sekundäre Form eingeteilt. Die primäre Form bildet sich meistens an beiden Hüftgelenken aus und entsteht durch den altersbedingten Verschleiß in der Regel nach dem 60. Lebensjahr. Die sekundäre Form der Coxarthrose kann in allen Lebensphasen durch Gesundheitsschäden oder Traumen ausgelöst werden. Sie tritt oftmals bei jüngeren Menschen und einseitig auf.
Die sekundäre Coxarthrose wird häufig durch folgende Krankheiten ausgelöst:
- Hüftdysplasie (angeborene Fehlstellung die zu einer Fehlbeanspruchung führt)
- Hüftkopfnekrose (Absterben eines Teils des Hüftkopfes durch Durchblutungsstörungen)
- Rheumatische Arthritis
- Gichterkrankungen (Ablagerung von Harnkristallen in den Hüftgelenken)
- Trauma (Unfall)
Die Hüftgelenkarthrose ist immer mit einer Hüftschmerzbildung verbunden, die sich sukzessive mit dem Verlauf der Krankheit steigert. Zunächst handelt es sich um einen Bewegungsschmerz, der in Ruhestellung nicht auftritt. Später kommt es zu einem starken Anlaufschmerz, der die Bewegung nach einer Ruhephase (Sitzen, Liegen) betrifft. Im weiteren Verlauf ist der Schmerz dauerhaft. Er zeigt sich in verschiedenen Körperteilen, Patienten klagen über Schmerzen in der Leiste, im Gesäß, an den Vorderseiten der Oberschenkel, an der Hüftseite. Mitunter strahlen die Schmerzen in das Bein bis zum Knie oder Oberschenkel ab. Je größer die Schädigungen am Gelenk sind, desto mehr wird die Bewegung der Hüfte beeinträchtigt und desto stärker ist die Schmerzbildung. Neben den Hüftschmerzen kann es zu knirschenden Geräuschen kommen, wenn das Hüftgelenk bewegt wird.
In der ATOS Orthoparc Klinik Köln erfolgt zunächst eine vollumfängliche persönliche Untersuchung des Patienten. Neben der Anamnese (Krankengeschichte) liefert die Tastuntersuchung wichtige Hinweise. Komplettiert wird die Untersuchung von einer Beurteilung der Auffälligkeiten im Gangbild und der Körperhaltung. Hier kann der erfahrene Arzt bereits erste Hinweise auf eine Schädigung der Hüftgelenke feststellen. Zur Absicherung des Befunds werden Röntgenaufnahmen angefertigt. Das Stadium der Hüftgelenkarthrose kann anhand des Zwischenraums zwischen den Gelenken (Gelenkspalt) bestimmt werden. Zusätzlich angefertigte Ultraschallaufnahmen liefern Aussagen zu Bändern, Muskeln und Gelenkflüssigkeiten.
Mit konservativen Mitteln zur Behandlung von Hüftgelenkarthrose kann je nach Ausprägung der Schädigung eine weitgehende Beschwerdefreiheit hergestellt und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Dazu gehört das Erlernen der alltäglichen Bewegungen unter Vermeidung von Stoß- und Maximalbelastungen. Durch physiotherapeutische Übungen wird die Beweglichkeit gesteigert, schmerz- und entzündungshemmende Medikamente werden bei akuten Entzündungsprozessen eingesetzt. Durch Injektionen in das Gelenk können biochemische Prozesse durch verschiedene Wirkstoffe (Hyaluronsäure, Eigenbluttherapie) in Gang gesetzt werden, die sich positiv auf das Gelenkmilieu auswirken. Oftmals kann bei mittleren und schweren Ausprägungen der Hüftgelenkarthrose mit der konservativen Therapie die gewünschte Beschwerdefreiheit nicht in der angemessenen Form erzielt werden. Dann kommt die operative Therapie zur Anwendung.
Stößt die konservative Therapie an ihre Grenzen, sollte eine gelenkersetzende Therapie in Erwägung gezogen werden. Im menschlichen Körper ist das künstliche Hüftgelenk die am meisten eingesetzte Prothese. In Deutschland wird bei über 5 Millionen Menschen ein Hüftgelenkverschleiß (Arthrose) diagnostiziert, bei den über 65-Jährigen leiden mehr als 90% an der Coxarthrose (Hüftgelenkarthrose). In der ATOS Orthoparc Klinik Köln bieten wir die bestmögliche Versorgung vor, während und nach dem Eingriff. Unsere erfahrenen Kölner Hüftspezialisten wenden die modernsten Operationstechniken an und verwenden nur Endoprothesen von herausragender Qualität.
Die Auswahl des für Sie individuell passenden Hüftgelenkimplantats ist abhängig vom Grad der Arthrose-Erkrankung und Ihrer persönlichen Lebenssituation und kann daher nur von einem auf Endoprothetik spezialisierten Orthopäden mit entsprechender Erfahrung und außerordentlich guten Marktkenntnissen getroffen werden.
Das Verfahren der zementierten Hüft-Endoprothese kommt seit gut 50 Jahren zum Einsatz und hat sich zur Versorgung von Patienten der höheren Altersstufen, speziell der über 80-Jährigen bewährt. Selbstverständlich unterliegt es im Hinblick auf Operationstechnik und Materialwahl fortwährend Verbesserungen. Grundsätzlich handelt es sich um ein Verfahren, in dem ein dünnschichtig auf die Gelenkflächen aufgetragenes Zementmaterial die Hüft-Total-Endoprothese (Hüft-TEP) mit dem Oberschenkel und dem Becken zuverlässig verklebt. Vorteile dieses Verfahrens sind die reduzierte Neigung zu Blutungen und das schnelle Erlangen von Stabilität auch bei unzureichendem Knochenmaterial (Altersknochen, Osteoporose). Laut weltweit geführter Statistiken sind zementierte Prothesen ebenso haltbar wie zementfreie.
Bei 60- bis 80-jährigen Patienten erzielt das Einsetzen einer zementfreien Hüft-Endoprothese die besten Ergebnisse. Diese besteht aus dem Taperloc-Prothesenschaft aus Titan, der ein Keramikinlay umfasst. Das Modell liefert seit mehr als 20 Jahren ausgezeichnete Ergebnisse und wird in der ATOS Orthoparc Klinik gerne verwendet. Die Materialkombination sorgt für äußerst geringen Abrieb und Schädigungen, wie etwa von Polyäthylen verursacht, werden vermieden. Anhand von Studien kann belegt werden, dass sich nach 10 Jahren fast 97% und nach 15 Jahren etwa 95% der Hüft-Endoprothesen in einem funktionierenden Zustand befinden. Keramikköpfe und -pfannen sind selbst nach 20 Jahren unversehrt.
Die Hüftgelenkarthroskopie stellt eine Alternative zur gelenkersetzenden Operation dar, wenn die Beschwerden nicht zu weit fortgeschritten sind. In dem minimalinvasiven Verfahren lassen sich Gelenkfragment entfernen und Gelenkflächen glätten. Dabei betrachtet der Chirurg das Hüftgelenk mit einer Kamera von innen und kann gleichzeitig Korrekturen vornehmen.
Die Mobilisierung wird direkt im Anschluss an die Operation aufgenommen. Physiotherapeutische Übungen helfen, die Muskulatur auszubauen und bei der Gewöhnung an das künstliche Gelenk. Sie werden auf die Konstitution des Patienten abgestimmt. Spezielles Gehtraining und das Bewältigen von einzelnen Stufen und Treppen wird schnellstmöglich in die Therapie aufgenommen. Die physiotherapeutische Behandlung verfolgt darüber hinaus das Ziel, Schonhaltungen, die durch die anhaltende Fehlbelastung entstanden sind, zu erkennen und zu mindern. Je nach Verfassung des Patienten ist nach 6 Wochen bereits wieder das Führen eines PKW möglich und nach 12 Wochen kann eine weitgehende Aufnahme des gewohnten Alltags inklusive der Berufsausübung erfolgen.
Prof. Dr. med.
Joachim Schmidt
Chefarzt Endoprothetik Hüfte & Knie
Stellvertr. Ärztlicher Direktor
Dr. med.
Ahmet Ercan
Chefarzt Endoprothetik Hüfte & Knie