Behandlung Hüftkopfnekrose

Hüftkopfnekrose /Femurkopfnekrose. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Schmerzen in der Leiste oder der Hüfte können Symptom einer Hüftkopfnekrose, oder auch Femurkopfnekrose, sein. Hierbei werden Knochenzellen nicht mehr ausreichend durchblutet und sterben ab. Langfristig kann es zum Einbruch der Gelenkfläche und zu einer schweren Arthrose kommen. Je früher eine richtige Diagnose gestellt wird, umso bessere Therapiemöglichkeiten ergeben sich. 

Ein Absterben von Knochengewebe im Hüftkopfbereich aufgrund einer Durchblutungsstörung wird als Hüftkopfnekrose bezeichnet. Das Wort Nekrose kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Absterben“ oder „Tod“. 

Bei der Hüftkopfnekrose handelt es sich um eine erworbene Erkrankung. Durch die Durchblutungsstörung wird der oberste Teil des Oberschenkelknochens, der Hüftkopf, nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff, Mineral- und Nährstoffen versorgt. Er demineralisiert und verliert dadurch seine Stabilität. Die Folge daraus ist langfristig in vielen Fällen ein Zusammenbrechen des Hüftkopfes in Teilen oder komplett. Da der Hüftkopf aber gemeinsam mit der Hüftpfanne das Hüftgelenk darstellt, wird bei einem Zusammenbruch das gesamte Gelenk beeinträchtigt. Es droht eine schwere Arthrose. 

Es wird zwischen der primären und der sekundären Hüftkopfnekrose unterschieden. Die primäre Hüftnekrose tritt unabhängig von anderen Erkrankungen auf, ohne dass eine Ursache erkennbar ist (idiopathisch). Sie betrifft hauptsächlich Männer im Alter zwischen 35 und 45 Jahren. Die sekundäre Hüftkopfnekrose ist dagegen eine Begleiterscheinung anderer Krankheiten. Dazu zählen unter anderem Verletzungen mit Beeinträchtigung der Hüftkopf versorgenden Arterie, langjähriger übermäßiger Nikotin- oder Alkoholkonsum, Diabetes mellitus, Knochenschädigungen durch Medikamente wie Kortison, Tumorerkrankungen und Krebsbehandlungen oder Nierenschäden. 

Die Femurkopfnekrose wird in vier bis fünf Stadien nach der ARCO-Klassifikation eingeteilt. Abhängig vom Stadium leiten die Spezialistinnen und Spezialisten der ATOS Mediapark Klinik eine entsprechende Therapie nach Diagnosestellung ein.

Symptomatisch für eine Hüftkopfnekrose ist ein ziehender Leistenschmerz im Anfangsstadium. Je weiter die Nekrose voranschreitet verschlimmern sich die Schmerzen und es kommen Hüftbeschwerden und Bewegungseinschränkungen hinzu. Bricht der Hüftkopf zum Teil oder vollständig ein, klagen Betroffene unter massiven Schmerzen in der Hüfte und es kommt zu einer Bewegungsunfähigkeit des Beines. Die Hüftkopfnekrose kann beidseitig auftreten.

Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese und die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt erfragt mögliche Riskiofaktoren. Es folgt eine ausführliche Untersuchung, bei der die Beweglichkeit, die Schmerzpunkte und das Gangbild untersucht werden. Im Frühstadium einer Hüftkopfnekrose bietet eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) die zuverlässigste Diagnosemöglichkeit. Erst im fortgeschrittenen Verlauf und wenn die knöchernen Veränderungen vorangeschritten sind, kann auch auf einem Röntgenbild die Nekrose festgestellt werden. 

Zu Beginn, wenn die Beschwerden oder Schmerzen gering sind, kann eine medikamentöse Behandlung dazu beitragen, Schmerzen zu lindern. In dieser Phase sollte auch die Muskulatur über physiotherapeutische Maßnahmen und Übungen gekräftigt und stabilisiert werden. Zudem kann eine Druckentlastung auf das Gelenk durch das Nutzen von Unterarmgehstützen zielführend sein. Medizinerinnen und Mediziner hoffen, mit diesen Maßnahmen die Erkrankung im Frühstadium heilen zu können. 

Ist das Hüftgelenk noch nicht eingebrochen, kann eine Hüftkopfbohrung (Core Dekompression) den Innendruck des Knochens mindern und die Durchblutung verbessern. Mithilfe einer Umstellungsosteostomie ist es möglich, die Gelenkflächen günstiger auszurichten, sodass die Scherkraft und der Druck auf den Hüftkopf minimiert werden. Nekrosen können ausgeräumt und die Defekte mit eigenem Knochenmaterial oder Knochenersatz aufgefüllt werden. 

Ist die Hüftnekrose bereits zu weit fortgeschritten, bleibt nur noch ein künstlicher Gelenkersatz der Hüfte (Hüfttotalendoprothese oder Hüft-TEP). Je nach Größe des Defektes können auch Teilimplantate zum Einsatz kommen. Die Hüftspezialistinnen und -spezialisten der ATOS Mediapark Klinik entscheiden und behandeln immer individuell. 

Die Rehabilitation nach einer Operation der Hüftkopfnekrose ist meist langwieriger. In vielen Fällen dürfen die Patientinnen und Patienten zunächst das betroffene und operierte Bein nur teilbelasten, um den OP-Erfolg und die Heilung nicht zu gefährden. Dazu ist bis zu sechs Wochen die Nutzung von Unterarmgehstützen nötig. Während dieser Zeit erfolgen bereits eine stufenweise Steigerung der Belastung sowie physiotherapeutische Maßnahmen. Hat der oder die Betroffene eine Hüftprothese erhalten, hängt die weitere Behandlung von der Art des Implantats ab. Teilweise besteht die Möglichkeit, bereits am ersten Tag nach der Operation das operierte Bein wieder vollständig, natürlich schmerzabhängig, zu belasten. 

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Dr. med. Thomas Stock

Dr. med.

Thomas Stock

Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin

Dr. med. Matthias Säugling

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Matthias Säugling

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