Behandlung Schultereckgelenksverletzung/ Schultereckgelenksprengung

Die Schultereckgelenksverletzung gilt als häufiges Schulterleiden nach Sportunfällen und Stürzen. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation. 

Das Schultereckgelenk wird auch Acromioclavicular-Gelenk oder kurz AC-Gelenk genannt. Es handelt sich dabei um die sehr flexible Verbindung zwischen dem äußeren Ende des Schlüsselbeins (Clavicular) und dem Schulterdach (Acromion). Das Gelenk ist von einer Gelenkkapsel mit kräftigen Bändern und Muskeln umgeben und stabilisiert. Bei Stürzen auf Schulter oder Arm kann es zu schmerzhaften Verletzungen kommen.

Die häufigste Ursache für eine Schultereckgelenkverletzung ist ein Sturz, zum Beispiel beim Fahrradfahren, auf die Schulter mit angelegtem Arm. Abhängig vom Ausmaß der Gewalt- und Krafteinwirkung durch den Sturz können Überdehnungen der Bänder oder sogar Zerreißungen der Gelenkkapsel oder der Bänder die Folge sein. Es kommt dadurch zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägter Instabilität des Schultergelenks. Sind die Bänder gerissen, kommt es zudem auch zu einer Fehlstellung des Schlüsselbeins: Der Knochen wird nicht mehr von den Bändern in der korrekten Position gehalten und steht hoch. Man spricht dann auch von einer Schultereckgelenksprengung (ACG-Sprengung).

Die Schwere der Verletzung wird in verschiedene Grade eingeteilt. Früher war die Klassifizierung nach Tossy in drei Grade gegliedert. Heute ist die weitestgehend empfohlene Einteilung in Verletzungstypen nach Rockwood. Diese Klassifizierung ist genauer und passt besser zu individuell möglichen Therapiemaßnahmen. 

Eine Schultereckgelenkverletzung oder auch eine Schultereckgelenksprengung verursacht meist massive Schmerzen. Bei Bewegung des betroffenen Armes verstärken sich die Beschwerden noch. Auch Schwellungen, Hämatome, Prellmarken oder Schürfwunden können nach einem Sturz auftreten. Bei der Schultereckgelenksprengung steht das Schlüsselbein höher und kann federnd nach unten gedrückt werden. Man nennt dieses Phänomen auch Klaviertasten-Phänomen. 

Zur Diagnosestellung gehört natürlich die Erörterung des Unfallgeschehens sowie eine genaue Untersuchung der Schulter. Mittels einer Röntgenuntersuchung können Frakturen ausgeschlossen und anhand der deutlichen Schulterstellungen eine genaue Aussage über den Schweregrad der Bandverletzungen gestellt werden. Durch Ultraschall kann die Bandstruktur und somit die Instabilität des Gelenks zusätzlich überprüft werden. 

Bei leichten Verletzungen des Schultereckgelenks sind die Band-Kapsel-Strukturen meist lediglich stark überdehnt. Eine konservative Therapie kann hier angemessen sein. Dabei erfolgt zunächst die Ruhigstellung des Gelenks mit einem speziellen Verband. Eine parallele medikamentöse Therapie zur Schmerzlinderung und zum Abschwellen kann hilfreich sein. Um den Heilungsprozess zu unterstützen ist Physiotherapie und ein leichtes Training bei relativer Schmerzfreiheit angemessen.  

Bei vollständiger Zerreißung der Bänder ist die operative Versorgung der Schultereckgelenksprengung empfohlen. Das Ziel der meist in minimalinvasiver Technik durchgeführten Operation ist die präzise Reposition und Stabilisierung des verletzten Schultereckgelenks und der dazugehörigen Strukturen, um spätere Fehlbelastungen und Schmerzen zu vermeiden. Dazu kann das Gelenk zunächst mithilfe eines speziellen Implantats fixiert werden, damit die gerissenen Strukturen heilen und die stabilisierenden Funktionen wieder einwandfrei funktionieren können. Bänder können zudem entweder genäht oder durch körpereigene Sehnen ersetzt werden. 

Nach einer Operation wird die Schulter zunächst mithilfe eines Verbandes ruhiggestellt. Die möglichst frühzeitig einsetzende Physiotherapie unterstützt den Heilungsverlauf, indem mögliche Verklebungen durch leichte Bewegung gelöst und Schwellungen reduziert werden. Der Arm sollte für eine bestimmte Zeit zunächst nicht über Schulterhöhe angehoben werden.

Dr. med. Sven Lichtenberg

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