Behandlung Skoliose

Die Skoliose gilt als häufiges Rückenleiden. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Eine Skoliose ist eine dreidimensionale Verformung der Wirbelsäule. Ungefähr vier Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Eine Behandlung gelingt nur, wenn die Skoliose früh genug erkannt wird. Bei schweren Verläufen wird am Ende meist eine Skoliose OP notwendig. 

Bei einer Skoliose sind sowohl die Wirbelsäule in Seitwärtsrichtung verformt als auch die Wirbelkörper in sich verdreht. Das Wort leitet sich von dem griechischen Wort „skolios“ ab, was so viel wie „krumm oder Krümmung“ bedeutet. Die Erkrankung entwickelt sich meist in der Pubertät und Wachstumsphase ab dem zehnten Lebensjahr. Mädchen sind von schweren Verläufen häufiger betroffen als Jungen. Die meisten Skoliosen entwickeln sich ohne erkennbare Ursache (idiopathisch). Auch bei Erwachsenen kann eine Skoliose durch zum Beispiel Erkrankungen oder Unfälle entstehen (sekundäre Skoliose). Es werden muskuläre, nervliche und hormonelle Störungen von Expertinnen und Experten genauso als Ursachen diskutiert wie genetische Auslöser. Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle. Fakt ist allerdings: Je früher eine Skoliose erkannt wird, umso effektiver kann sie behandelt werden. 

Die Verbiegung der Wirbelsäule kann alle Bereiche der Wirbelsäule betreffen. Die Richtung der Biegung ist dabei variabel. Wie stark eine Skoliose ausgeprägt ist, misst der sogenannte Cobb-Winkel. Als Skoliose wird eine Rückenverkrümmung betitelt, wenn die Wirbelkörper mehr als zehn Grad gegeneinander geneigt sind. Unbehandelt bildet sich eine Skoliose nicht zurück, sodass nur noch eine Skoliose OP helfen kann. 

Anfänglich verursacht eine Skoliose keine Schmerzen und wird eher durch Zufall bei Vorsorgeuntersuchungen oder durch Eltern und Partner entdeckt. Bei einer stärker ausgeprägten Krümmung können Einschränkungen und Schmerzen die Folge sein. Sichtbare Symptome, die meist schleichend auftreten, sind unter anderem: 

  • hervorstehende Schulterblätter,
  • unterschiedlich stehende Schultern,
  • schiefer oder krummer Rücken,
  • ein Rippenbuckel oder eine Lendenwulst,
  • verdrehtes Becken.

Der deformierte Brustkorb kann sogar Organe wie Herz, Lunge, Magen, Darm und Nieren beeinträchtigen. 

Eine eingehende Anamnese und eine genaue körperliche Untersuchung geben bereits erste Aufschlüsse für die Diagnose. Schulter- und Beckenstand werden kontrolliert und die Wirbelsäule genau betrachtet und abgetastet. Die Spezialistinnen und Spezialisten führen anhand der gesichteten Körpermaße detaillierte Messungen durch. Eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule zeigt Veränderungen und Verformungen deutlich. Mithilfe der Röntgenbilder kann der Cobb-Winkel ausgemessen und eine Therapie ausgearbeitet werden. Ist der Krümmungsgrad zu stark oder die Einschränkungen sind bereits massiv, kann eine Skoliose OP notwendig werden.  

Die wichtigste Basis, um ein Voranschreiten der Erkrankung einzudämmen, ist eine frühe Diagnose. Zu Beginn verursacht eine Skoliose meist keine Beschwerden. Anhand des gemessenen Cobb-Winkels wird eine entsprechende individuelle Therapie ausgearbeitet – immer abhängig vom Alter der Betroffenen, ihrem Allgemeinzustand und dem Schweregrad der Skoliose. Eine elementare Behandlungsbasis – unabhängig vom Schweregrad – sind gezielte physiotherapeutische Übungen. So kann die Muskulatur gedehnt und gestärkt werden sowie Fehlhaltungen entgegengearbeitet werden. Bei einer stärker ausgeprägten Skoliose kommt teils auch ein maßangefertigtes Skoliose Korsett zum Einsatz. Mithilfe von Druck und Entlastung bestimmter Bereiche der Wirbelsäule kann hierdurch eine Verkrümmung aufgehalten und sogar deutlich gebessert werden. Bei Schmerzen verschafft eine Therapie mit Schmerzmitteln Linderung. 

Bei schweren Skoliosen kommt eine Skoliose OP infrage. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und OP-Techniken, um den Patientinnen und Patienten zu helfen. Meist wird der betroffene Abschnitt der Wirbelsäule mithilfe von Stäben und Schrauben versteift und stabilisiert. Es gilt das Fortschreiten der Skoliose aufzuhalten. 

Nach erfolgreicher Skoliose Operation können die Betroffenen meist bereits am ersten Tag nach OP wieder aufstehen und nach etwa drei bis vier Tagen ohne Unterstützung gehen. Der stationäre Aufenthalt beträgt ungefähr eine Woche. Nach rund sechs Wochen sind so gut wie keine Einschränkungen durch die Operation mehr zu merken. 

Ihr Spezialist für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie in der ATOS MediaPark Klinik
Drs. Patrick Simons

Drs.

Patrick Simons

Facharzt für Neurochirurgie

Dr. med. J. Cedric P. Simons

Dr. med.

J. Cedric P. Simons

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie