18.07.2024

Ärztenews/Veranstaltungen

Meniskusinsuffizienz optimal behandeln (Studienergebnisse)

Kürzlich veröffentlichte Prof. Dr. Rainer Siebold mit seinen Mitarbeitern J. Pawelczyk, I. Fanourgiakis MD und S. Feil, M.A. im Fachjournal „Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy“ eine interessante Längsschnittstudie, die sich mit der „Signifikante(n) Verbesserung der klinischen Ergebnisse und der Patientenzufriedenheit nach kombinierter vollarthroskopischer Meniskustransplantation und autologer Chondrozytenimplantation“ beschäftigte.

(Originaltitel „Significant improvements in clinical outcome measures and patient satisfaction after combined all-arthroscopic meniscal allograft transplantation and autologous chondrocyte implantation: A single-centre longitudinal study“).

Worum geht es?

Wie das komplexe Krankheitsbild der Meniskusinsuffizienz bei gleichzeitigem vollständigen Knorpeldefekt optimal zu behandeln ist, ist nach wie vor unklar. Ziel der Studie war es daher, die Durchführbarkeit, die Sicherheit und die Wirksamkeit dieses kombinierten chirurgischen Ansatzes in der mittelfristigen Nachbeobachtung zu evaluieren: Alle Patientinnen und Patienten, die in den letzten 20 Jahren in unserer Klinik mit einer kombinierten vollarthroskopischen Meniskustransplantation (MAT) mit Knochenbrückenfixation und autologer Chondrozytenimplantation (ACT) mit Chondrosphären behandelt wurden, kamen für die Teilnahme infrage. Es wurde eine verblindete, monozentrische Längsschnittstudie durchgeführt.

Was wurde ausgewertet?

Die klinischen Ergebnisse wurden vor und nach der Operation mit spezifischen Fragebögen, dem subjektiven IKDC-Kneescore, dem Lysholm-Score, der Tegner-Aktivitätsskala, KOOS und der visuellen Analogskala (VAS) für die Patientenzufriedenheit bewertet. Dafür wurden auch Misserfolgs- und Reoperationsraten ausgewertet und postoperatives Knorpelregenerationsgewebe mittels MRT untersucht.

Zu welchem Ergebnis ist man gekommen?

Das Forschungsteam kam zu folgendem Ergebnis: Die kombinierte arthroskopische MAT und autologe Chondrozytenimplantation (ACT) ist ein praktikabler, sicherer und wirksamer Behandlungsansatz für jüngere Patientinnen und Patienten mit Meniskusinsuffizienz und gleichzeitigem Knorpelschaden, für die es nur wenige Behandlungsalternativen gibt.

Es konnte gezeigt werden, dass mit dem kombinierten chirurgischen Verfahren signifikante Verbesserungen der klinischen Ergebnisse und der Patientenzufriedenheit bei akzeptablen Misserfolgsraten und hohen arthroskopischen Reoperationsraten erzielt werden können. Die MAT ist der limitierende Teil dieses kombinierten Verfahrens, wobei die meisten Misserfolge und Reoperationen auf die MAT und nicht auf die ACT zurückzuführen sind.

Die vollständige Studienpublikation (2024) finden Sie im ESSKA Journal unter: https://esskajournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ksa.12023