Diagnose Hallux valgus

Behandlung eines Hallux valgus. Erfahren Sie hier Näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Der Ausdruck Hallux valgus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet das nach auswärts (valgus) Drehen der großen Zehe (Hallux). Der Mittelfußknochen, der körperwärts an die Großzehe anschließt, tritt prominent auf der Innenseite des Großzehengrundgelenkes hervor. Die Schwellung am Ballen besteht aus Knochen und verdicktem Weichteilgewebe. Eine Hallux-valgus-OP kann in schweren Fällen angeraten sein. 

Ein Ballenzeh oder auch Hallux valgus ist eine häufige Fehlstellung am Fuß. Häufig sind Frauen betroffen. Die Großzehe verschiebt sich in Richtung der benachbarten Zehen, verdrängt diese und der Ballen wölbt sich bei gleichzeitiger Innendrehung der Zehe immer mehr vor. 

Die Fehlstellung ist auf genetische Ursachen zurückzuführen. Hinzu kommen enges Schuhwerk, Arthrose, rheumatoide Arthritis oder neurologische Erkrankungen als mögliche Entstehungsgründe. 

Der Fuß verliert seine ursprüngliche Form. Durch die Fehlstellung und Fehlbelastung kommt es zu vermehrter Hornhautbildung unter der Großzehe. Das Hervortreten des Ballens bewirkt, dass dieser am Schuhinnenrand reibt und der Ballen gerötet, geschwollen und entzündet sein kann. Auch die Kleinzehen können sich in der Folge in Hammer- oder Krallenzehen verformen. 

Neben dem optischen Problem ergeben sich auf Dauer auch Einschränkungen in der Fußbewegung. Das wiederum wirkt sich auf den gesamten Bewegungsapparat aus. Auch Schmerzen im Großzehengrundgelenk und am Ballen treten auf. Die Großzehe wird langfristig steif.

Bereits ein Blick auf den Fuß reicht oftmals für eine erste Diagnosestellung aus. Eine Anamnese und die körperliche Untersuchung bestätigen den Verdacht meist. Zur Absicherung und genauen Bestimmung wird ein Röntgenbild des Fußes in zwei Ebenen aufgenommen. Durch die Pedographie (computergestützte Fußdruckanalyse) kann die Fehlverteilung des Fußdruckes gemessen werden. 

Ein schmerzhafter Hallux valgus benötigt nicht zwingend eine operative Korrektur und kann zunächst konservativ behandelt werden. Spezielle Hallux-valgus-Schienen, Einlagen, passendes flaches Schuhwerk und Fußübungen können das Fortschreiten verlangsamen. 

Bringt die konservative Behandlung keine wesentliche Besserung, kann ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden. Das Ziel des Eingriffs ist es, Schmerzen zu reduzieren oder zu beseitigen und die Fehlstellung funktionell zu korrigieren. Es stehen verschiedene Techniken für eine Hallux-valgus-OP abhängig vom Schweregrad zur Verfügung. Neben der Fußstellung muss auch die gesamte Beinachse für die Wahl der Operationsmethode berücksichtigt werden. Einen wesentlichen Einfluss auf das Langzeitergebnis der Hallux-valgus-OP hat das Ausmaß der Arthrose im Gelenk. 

Mögliche Operationsverfahren: 

  • Weichteilkorrektur, bei der Sehnen und Bänder korrigiert werden
  • Exostosenabtragung, bei der Knochenvorsprünge sowie der Ballen entfernt werden
  • dreidimensionale Achskorrektur, um Fehlstellungen zu beheben
  • Umstellungsosteotomie

Die Verfahren werden häufig kombiniert durchgeführt. Auch eine Versteifung kann in sehr ausgeprägten Fällen in Betracht gezogen werden.  

Die Nachbehandlung erfolgt in der Regel mit einem entlastenden Verbandsschuh, welcher eine Belastung des operierten Fußes erlaubt. Dieser Schuh wird für mindestens vier Wochen getragen. Bei regelrechter Röntgenkontrolle kann dann bereits auf einen weiten Konfektionsschuh mit einer entsprechenden Einlagenversorgung gewechselt werden.

Bei einer Versteifung folgt eine Teilentlastung des Fußes. Der Fuß wird in einem abnehmbaren Kunststoffstiefel ruhiggestellt. Eine Vollbelastung wird in der Regel nach sechs bis acht Monaten erreicht. 

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Dr. med. Katrin Diener

Dr. med.

Katrin Diener

Chefärztin/ Leitende Ärztin der ATOS Klinik Wiesbaden
Fachärztin für Orthopädie, Rheumatologie

 Mirella Konrad


Mirella Konrad

Oberärztin, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Markus Preis

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Markus Preis

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 Sotirios Selimas


Sotirios Selimas

Oberarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie