Diagnose Achillessehnenriss

Behandlung eines Achillessehnenriss. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Die Achillessehne verläuft von der Wade bis zum Fersenbein und überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf den Fuß. Sie ist die stärkste Sehne in menschlichen Körper und hält starke Belastungen von bis zu 500 Kilogramm aus. Dennoch ist sie eine der am häufigsten gerissenen Sehnen. 

Die Achillessehne verläuft zwischen Wadenmuskulatur und Fersenbein. Sie ist ungefähr 20 bis 25 cm lang und besteht aus mehreren Sehnenbündeln. Die Achillessehne sorgt dafür, dass der Fuß beim Abdrücken vom Boden im Fußgelenk zur Fußsohle hin gebeugt und etwas nach innen gedreht wird. Beim Laufen wirken Kräfte auf die Sehne, die das 10-fache des eigenen Körpergewichts teilweise überschreiten. Beim Springen oder Hüpfen sind die Kräfte noch größer. 

Die häufigste Verletzung der Achillessehne ist der Achillessehnenriss oder auch Achillessehnenruptur genannt. Hierbei tritt eine plötzliche Durchtrennung der Sehne, entweder vollständig oder in Teilen auf. Für einen Riss kann es verschiedene Ursachen geben. Häufig sind degenerative Vorschädigungen durch eine Achillessehnenreizung bei Fehl- oder Überlastung die Ursache. Hierdurch entstehen kleine Verletzungen, die die Blutversorgung im Gewebe stören. Nach und nach werden die Kollagenfasern in der Sehne abgebaut und die Festigkeit lässt nach. 

Häufig sind sportlich aktive Menschen, hauptsächlich Männer zwischen 30 und 50 Jahren betroffen. Weitere Risikofaktoren, die eine Achillessehnenreizung und Entzündung begünstigen sind zum Beispiel Übergewicht, Diabetes, Bandverletzungen im Sprunggelenk oder Fußfehlstellungen. 

Bei einer Achillessehnenreizung treten zunächst belastungsabhängige Schmerzen in der Ferse auf. Teilweise ist die Sehne verdickt und geschwollen. Bei anfänglicher Sehnenschädigung äußern sich die Beschwerden durch Anlaufschmerzen zu Beginn von Belastungen. Bei fortschreitender Schädigung schmerzt der Bereich auch nach der Belastung und bei Dehnung. 

Ein Achillessehnenriss äußert sich häufig durch einen peitschenartigen Knall mit Schmerzen in der Wade Betroffene denken, jemand hätte in die Ferse getreten. Der Fuß kann nicht mehr gebeugt werden. Auch ein einbeiniger Zehenstand oder das Abrollen des Fußes ist demensprechend nicht möglich. Äußerlich können eine Schwellung und ein Bluterguss an der Rückseite des Sprunggelenks oder im unteren Teil der Wade vorkommen. 

Chronische, lang andauernde Probleme bedürfen dringend einer ärztlichen Kontrolle und ggf. Behandlung, da es im Verlauf zu einem Stabilitätsverlust der Sehne kommt, die zu einer spontanen Ruptur der Achillessehen führen kann. Mithilfe der Sonographie ist eine sehr schnelle und präzise Aussage über den Zustand der Achillessehne und angrenzenden Strukturen wie Gleitgewebe und Schleimbeutel möglich.

Bei Verdacht auf einen Achillessehnenriss wird meist der sogenannte Thompson-Test durchgeführt. Dabei liegt die Patientin oder der Patient auf dem Bauch, die Füße hängen über den Rand. Beim Drücken in die Wadenmuskulatur des betroffenen Beines, bewegt sich der Fuß nicht. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen sichern die Diagnose ab. 

Bei Achillessehnenreizungen umfasst die konservative Therapie normalerweise eine Trainingspause, entzündungshemmende Medikamente, ein Fersenkissen oder eine spezielle Bandage sowie Stretching, Massagen, Ultraschallbehandlungen und gezielte Übungen. 

Auch ein Achillessehnenriss kann konservativ behandelt werden. Berühren sich beim Absenken des Fußes die Sehnenenden, ist das Zusammenwachsen ohne Operation möglich. In einem solchen Fall kommt ein Spezialschuh mit einer Erhöhung im Bereich der Ferse zum Einsatz. Der Fuß wird dadurch in eine Spitzfußstellung gebracht. Nach einer Phase der Teilbelastung können die Betroffenen recht schnell wieder zur Normalbelastung des Fußes im Spezialschuh übergehen. Nach etwa sechs bis acht Wochen ist der Heilungsprozess meist abgeschlossen.

Die operative Versorgung eines Achillessehnenrisses erfolgt in der Regel bei jungen und sportlichen Menschen. In einer minimalinvasiven Operation werden die gerissenen Enden der Achillessehne genäht, verklebt oder die Sehne wird mit körpereigenem Gewebe rekonstruiert oder verstärkt. Auch nach der Operation wird der Fuß zwecks Heilungsprozesses in Spitzfußstellung fixiert. Zunächst erfolgt eine Teilbelastung.

Bei einem Achillessehnenriss dauert die Ruhigstellung mit Schiene bzw. Spezialschuh ungefähr acht Wochen. Die nächsten drei Monate sollte die Belastung der Sehne vorsichtig unter physiotherapeutischer Anleitung erfolgen. Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind erlaubt. 

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Dr. med. Katrin Diener

Dr. med.

Katrin Diener

Leitende Ärztin der ATOS Klinik Wiesbaden
Fachärztin für Orthopädie, Rheumatologie

 Mirella Konrad


Mirella Konrad

Oberärztin, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Markus Preis

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Markus Preis

Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
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 Sotirios Selimas


Sotirios Selimas

Oberarzt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie