Krankheitsbild Gonarthrose
Die Gonarthrose gilt als häuftiges Knie-Leiden. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Der Begriff der Arthrose bezeichnet den fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels. Die Kniespezialisten der ATOS Klinik Stuttgart können im Rahmen einer umfassenden klinischen Untersuchung und einer genauen radiologischen Diagnostik einschließlich einer MRT-Untersuchung feststellen, inwieweit bei Ihnen eine Schädigung des Gelenkknorpels vorliegt. In einem ausführlichen Gespräch werden Ihnen hiernach die auf Sie abgestimmten Behandlungsoptionen konservativ oder operativ aufgezeigt und in die Wege geleitet.
Die Gonarthrose bezeichnet den fortschreitenden Knorpelverschleiß am Kniegelenk. Bei der sogenannten primären Arthrose ist die Ursache nicht bekannt. Bei der sekundären Arthrose kommen als Ursache unfallbedingte Verformungen nach einem Knochenbruch aber auch Achsfehlstellungen wie X- oder O- Beine sowie eine einseitige Fehlbelastung in Frage. Auch Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis ebenso wie Stoffwechselerkrankungen können zu einer Gelenkknorpelschädigung führen.
Die Symptome der Knie-Arthrose sind bei den Patienten sehr unterschiedlich. Typische Symptome sind vor allem bewegungsabhängige Beschwerden, eine zunehmende Bewegungseinschränkung sowie eine Schwellneigung/Ergussbildung. Im Anfangsstadium schmerzt das Kniegelenk häufig nur bei Bewegung, später auch in Ruhephasen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Achsfehlstellung kommen verbunden mit Reibegeräuschen und einer Instabilität.
Es gibt zum einen klinische Symptome bei der Kniearthrose. Dazu gehören typische, aber unspezifische Zeichen, die auf das Vorhandensein einer Arthrose hindeuten. Diese Symptome umfassen Schmerzen, Funktionsstörungen des Gelenkspiels, tastbare Knochenanbauten (Osteophyten) eine Schwellneigung oder Flüssigkeitsansammlung, Achsabweichung und Instabilität. Im Rahmen einer radiologischen Untersuchung kann anschließend das Ausmaß der Gelenkschädigung erfasst und beurteilt werden. Häufig wird zusätzlich noch eine MRT–Untersuchung empfohlen um die Kniebinnenstrukturen noch genauer betrachten zu können.
Im Rahmen der konservativen Behandlung können die Knieschmerzen gelindert und die weitere Entwicklung der Krankheit positiv beeinflusst werden. Durch eine Kräftigung der kniegelenkumgreifenden Muskulatur, einer gezielten Bewegungstherapie sowie einer ergänzenden medikamentöse Therapie kann das Beschwerdebild maßgeblich gebessert werden. Je nach Stadium der Arthrose kann auch eine Injektionstherapie mit Hyaluronsäure oder eine Eigenblutbehandlung in Form von ACP/PRP hilfreich sein um die Symptome der Kniegelenkarthrose zu behandeln.
Knie-Arthroskopie
Die Arthroskopie (Kniespiegelung) ist ein minimalinvasiver Eingriff mit dem man sich mit Hilfe einer kleinen Kamera einen Überblick verschaffen und krankhafte Veränderungen im Kniegelenk wie z.B. einen Meniskusschaden erfassen und therapieren kann. Etwaige Begleiterkrankungen wie freie Gelenkkörper oder Knorpelschäden können im gleichen Eingriff mitbehandelt werden. Zu diesem Zweck werden zusätzliche Instrumente über einen kleinen Hautschnitt eingeführt.
Die Arthroskopie dauert normalerweise etwa 20-25 Minuten. Die Zeit kann jedoch je nach Grad des vorliegenden Schadens variieren. Eine Kniegelenkarthroskopie wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Knieendoprothese
Wenn konservative Behandlungsmethoden die Gelenkfunktion und -beweglichkeit nicht wiederherstellen können und der Patient unter anhaltenden Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen leidet, ist häufig eine Knieprothese (Knie-TEP) angebracht.
Abhängig von der klinischen Situation und der Ausprägung der Diagnose können unsere Stuttgarter Kniespezialisten verschiedene Arten von künstlichen Gelenken verwenden. Die Endoprothese ersetzt einzelne Teile des Gelenks durch künstliche Materialien. Diese Operation erfordert eine intensive Nachsorge, damit das neue Gelenk im Knochen optimal positioniert werden kann. Physiotherapie hilft, künstliche Gelenke an die tägliche Bewegung zu gewöhnen. Da unsere ATOS Knieärzte über langjährige Erfahrung beim Einsetzen von Knieprothesen (Kniegelenk-TEP) verfügen, bringt diese Operation eine hohe Patientenzufriedenheit.
Bei der operativen Versorgung unterscheidet man zwei Prothesentypen, die je nach Art der Arthrose eingesetzt werden können:
• Halbseitige Prothese, oder auch Schlittenprothese: Dieser Prothesentyp bedingt den Verschleiß im inneren Gelenkabschnitt und ein relativ gesundes Kniegelenk, um mit dieser Knie-Op optimale Ergebnisse zu erzielen.
• Zweiseitige Prothese, oder auch (Total-Endo-Prothese/TEP. Diese Prothesentypen werden bei ausgeprägtem Verschleiß in mehreren Kompartimenten des Kniegelenkes eingesetzt.
Neben herkömmlichen chirurgischen Methoden gibt es auch minimalinvasive Techniken, die schonend für das Weichteilgewebe sind. Hierbei wird die Muskulatur nicht getrennt, sondern nur weggeschoben. Während des chirurgischen Eingriffs wird das betroffene Kniegelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Die Implantation dauert ca. 1,5 Stunden und kann unter Vollnarkose oder Teilanästhesie durchgeführt werden.
Die Rehabilitation beginnt unmittelbar nach der Operation, da ein möglichst frühes Training dazu beiträgt, sich an die umgebenden Muskeln zu gewöhnen und diese zu stärken. Gehübungen, Treppensteigen usw. werden so bald wie möglich in den Rehabilitationsplan aufgenommen. Der Zweck der physiotherapeutischen Behandlung wird auch darin bestehen, die fehlerhafte Belastung durch "Schonhaltung" in den letzten Monaten und Jahren zu korrigieren. Die Physiotherapie beginnt unmittelbar nach der Operation. Nachdem der Patient gelernt hat, mit Gehstützen zu laufen, beginnt er nach 4-5 Tagen bereits mit leichtem Treppensteigen. Eine Reha von 3-4 Wochen ist angemessen. Nach 4-6 Wochen sollte die Knie-TEP vollständig belastbar sein. Bei richtiger Handhabung hält das künstliche Gelenk mehr als 20 Jahre.
Dr. med.
Jürgen Gröber
Spezialist für Knie- und Schultererkrankungen
PD Dr. med.
Bernhard Clasbrummel
Spezialist für Hüft- und Knieendoprothetik