Handelt es sich um eine instabile Fraktur, drohen oder bestehen bereits neurologische Schädigungen oder sind die Aussichten auf eine komplikationslose Ausheilung durch ein konservatives Vorgehen nicht gegeben, sollte eine operative Versorgung des Wirbelbruches erfolgen. In der ATOS Klinik wird jede Wirbelfraktur, ob kompliziert oder unkompliziert, bestmöglich von unseren Spezialisten versorgt. Über die optimale Operationsplanung und -durchführung hinaus stellen wir Ihnen das passende Reha-Programm für Ihre rasche Genesung zusammen.
In der ATOS Klinik Stuttgart kommen vorwiegend folgende Operationstechniken zum Einsatz:
Perkutane Zementaugmentation (Vertebroplastie/ Kyphoplastie)
Die perkutane Zementaugmentation des Wirbels wird in einem minimal-invasiven Verfahren durchgeführt. Über einen kleinen Hautschnitt wird unter Röntgenkontrolle eine Hohlnadel in den gebrochenen Wirbel eingebracht. Im Falle einer Kyphoplastie wird über diese Hohlnadel ein Ballon in den Wirbelkörper geschoben und durch „Aufpumpen“ des Ballons der gebrochene Wirbelkörper aufgerichtet. Anschließend, sowie im Falle der Vertebroplastie direkt nach Einbringen der Hohlnadel, wird ebenso unter Röntgenkontrolle Knochenzement in den gebrochenen Wirbel gespritzt. Dies führt neben der Wiederherstellung der notwendigen Stabilität des Wirbels zu einer sofortigen und deutlichen Schmerzlinderung. Nach einer Aushärtungszeit von ca. 4 Stunden besteht uneingeschränkte Belastbarkeit. Sofern nicht schon etabliert, sollte eine bestehende Osteoporose leitliniengerecht behandelt werden.
Perkutane dorsale Stabilisierung
Perkutane dorsale Stabilisierung ist der medizinische Fachbegriff für die operative Stabilisierung des verletzten Wirbelsäulenabschnittes. Dabei wird der frakturierte Wirbelkörper mithilfe einer Schrauben-Stab-Kombination in der gewünschten Stellung mit den benachbarten Wirbelkörpern im Sinne eines inneren Korsetts verbunden. Der Eingriff erfolgt in einem minimal-invasiven Verfahren über sehr kleine Hautschnitte und unter Röntgenkontrolle. Bei unzureichendem Halt der Schrauben im Wirbel, im Falle verminderter Knochenqualität, besteht die Möglichkeit die Verankerung der Implantate im Knochen durch Zementaugmentation zu verstärken. Im Vergleich zu konventionellen Wirbelbruch-Operationen im offenen Verfahren werden die Weichteile beim minial-invasiven Vorgehen weniger geschädigt, was die postoperativen Schmerzen erheblich reduziert und sich begünstigend auf die Dauer des stationären Aufenthalts und die Aufnahme der Reha-Maßnahmen auswirkt. In den meisten Fällen wird die Schrauben-Stab-Kombination nach Ausheilung des Bruches einige Monate später wieder über die kleinen Schnitte entfernt, um die volle Beweglichkeit des entsprechenden Wirbelsäulenabschnitts zu ermöglichen.
Korporektomie mit Wirbelkörperersatz
Ist der verletzte Wirbelkörper in seiner Struktur so stark geschädigt, dass er nicht erhalten werden kann oder müssen in den Spinalkanal ragende Kochenfragmente entfernt werden, kann es erforderlich sein den gebrochenen Wirbelkörper komplett zu entfernen (Korporektomie) und den Defekt durch Einbringen eines künstlichen Wirbelkörpers (Wirbelkörperersatz) zu überbrücken. Hierdurch lassen sich auch durch die Verletzung eventuell hervorgerufene Fehlstellungen der Wirbelsäule korrigieren, um die angrenzenden Abschnitte vor einer unnatürlichen Belastung mit dann oftmals beschleunigtem Verschleiß zu bewahren. Sofern anatomisch möglich erfolgen auch diese komplexen Versorgungen in der ATOS Klinik minimal-invasiv. So erfolgt die Entfernung eines Wirbelkörpers und das Einbringen eines Wirbelkörperersatzimplantates an der Brustwirbelsäule endoskopisch-assistiert. Die Schrauben-Stab-Kombinationen werden im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule nur über kleine Schnitte eingebracht.