Diagnose Sprunggelenksarthrose
Behandlung einer Sprunggelenksarthrose. Erfahren Sie hier Näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Das Sprunggelenk ist besonders anfällig für diverse Schädigungen, da auf ihm die größten Belastungen im Vergleich zu allen anderen Gelenken lasten. Schmerzen im Sprunggelenk sind als Alarmzeichen für einen beginnenden Gelenkverschleiß zu werten. Unsere Münchener Fußspezialisten kümmern sich um Ihre Schmerzen im Sprunggelenk.
Das Sprunggelenk wird auch Fußgelenk genannt. Es setzt sich aus zwei Teilgelenken zusammen, die entsprechend ihrer Lage als oberes Sprunggelenk und unteres Sprunggelenk bezeichnet werden. In seiner Funktion verbindet das Sprunggelenk die beiden Unterschenkelknochen (Wadenbein und Schienbein) mit den Fußknochen. Das obere Sprunggelenk ist für die Fußbewegung nach oben und unten zuständig, das untere Sprunggelenk ermöglicht die seitlichen Fußbewegungen. Stabilisiert und gesichert wird das Fußgelenk dabei von einem straffen Kapsel-Band-Apparat. Die flexiblen Bänder ermöglichen die Abroll- und Abstoßbewegung beim Laufen und beim Sprung.
Die Ausprägung des Sprunggelenks ist für den aufrechten Gang der Menschen verantwortlich. Dabei muss es schon bei normaler Belastung das bis zu Siebenfache des eigenen Körpergewichts tragen. Wie alle Gelenke besitzt das obere Sprunggelenk eine Knorpelschicht zur Gewährleistung der Gleitfähigkeit. Zudem dient diese als Stoßdämpfer und Federung und unterliegt dementsprechend einem natürlichen Verschleiß. Das obere Sprunggelenk ist aufgrund seiner hohen Beweglichkeit und der einwirkenden Belastung einer erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt. Schädigungen beschleunigen den Verschleiß der natürlichen Knorpelschicht übermäßig.
Die Sprunggelenksarthrose zeigt in jedem Stadium einen anderen Schmerzgrad. Zunächst treten bei beginnendem Gelenkverschleiß kaum Symptome auf. Dann manifestiert sich ein tief im Gelenk sitzender Schmerz. In einer weiteren Entwicklungsstufe kommen Anlauf- und Belastungsschmerzen nach Ruhephasen, z. B. nach dem Nachtschlaf, hinzu. Dabei kann das Gelenk die Abrollbewegung nicht mehr korrekt steuern. Im Spätstadium der Erkrankung wird die zunehmende Gelenkversteifung von starken Schmerzen begleitet.
Folgende Symptome treten gehäuft auf:
- Schmerzen bei Belastung, speziell beim Anlaufen
- stechender Schmerz
- Schonhaltungen in Folge der Schmerzen
- vermehrte Schmerzbildung beim Gehen auf unebenen Böden
- zunehmende Sprunggelenksversteifung
Bei Verdacht auf Sprunggelenksarthrose erfolgt zunächst eine Untersuchung auf Fehlstellungen der Beinachse sowie die Überprüfung des Gangbildes. Bestätigt sich der Verdacht, wird der Befund durch verschiedene Verfahren abgesichert. Dabei kommen sowohl die Podometrie (Fußabdruckmessung) als auch Röntgen oder Computertomografie zum Einsatz. Die bildgebenden Verfahren geben Aufschluss über die Veränderung der Knorpelschicht. Bei einer vorliegenden Arthrose ist der Gelenkspalt verkleinert bei gleichzeitiger Verdickung des Knochens.
Zur Reduktion der Arthrose-Beschwerden im frühen Stadium der Erkrankung des oberen Sprunggelenks werden folgende Maßnahmen ergriffen: Physiotherapie, Schuheinlagen, lokale Injektionen mit Hyaluronsäure.
Schmerzlinderung
Die Schmerztherapie bei arthritischen Beschwerden ist weit entwickelt. Bei akuten Entzündungsschüben hilft die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln. Auch Arzneimittel aus der Homöopathie können Linderung bringen. Eine lokale Injektion spezieller Wirkstoffe kann das Fortschreiten des Verschleißes aufhalten und zur Regeneration des Gelenks beitragen. Dieser Effekt tritt besonders bei der neuartigen ACP-Eigenbluttherapie auf. Hier werden aus dem Blut gewonnene Wachstumsfaktoren direkt in das Gelenk injiziert. Alternativ erfolgt eine lokale Injektion einer hochmolekularen Hyaluronsäure. Der Wirkstoff ist ein natürlicher Knorpelbestandteil und kann durch die Injektion den Knorpelverschleiß aufhalten und die Beschwerden verbessern.
Führen die konservativen Behandlungsmethoden nicht zum erwünschten Erfolg, werden operative Maßnahmen in Erwägung gezogen. Hier eine Auswahl der gängigen Operationstechniken in der ATOS Klinik München:
Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes
Die Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes umfasst die Entfernung der instabilen Knorpelanteile und Verwachsungen sowie die Abtragung der Knochenauswüchse. Geschädigte Knorpelanteile können mithilfe von Spezialinstrumenten geglättet werden. Der gezielte Einsatz von Knorpeltechniken kann zur Neubildung von Ersatzknorpelmaterial beitragen.
Umstellungsosteotomien des oberen Sprunggelenkes
Bei Achsfehlstellungen oder dem einseitigen Verschleiß des oberen Sprunggelenks kann die gelenkerhaltende Umstellungsosteotomie ausgezeichnete Erfolge bringen. Das Verfahren umfasst die Durchtrennung des Knochens oder die Entfernung eines Knochenfragments an der Belastungsachse des Sprunggelenks. Ziel des Eingriffs ist die Entlastung der geschädigten Gelenkanteile bei dauerhafter Erhaltung des natürlichen Gelenkes.
Kunstgelenk
Bei fortgeschrittener Sprunggelenksarthrose kann eine Versteifung des Gelenks die Schmerzen nehmen. Alternativ kann das geschädigte obere Sprunggelenk durch ein Implantat ersetzt werden. Das Kunstgelenk ersetzt das natürliche Gelenk auch in seiner Funktion. Das obere Sprunggelenk bleibt weiterhin beweglich, Hebe- und Senkbewegungen können weiterhin ausgeführt werden, der natürliche Gang bleibt erhalten. Nach der Operation sollte frühzeitig mit der Mobilisation mithilfe eines Therapieschuhs begonnen werden.
Versteifungsoperation (Arthrodese)
Bei der Arthrodese wird die in der Regel nur noch geringe Restbeweglichkeit des Gelenks in eine dauerhafte Gelenkstabilisierung mit dem Ziel der dauerhaften Schmerzbefreiung überführt. Der Eingriff kann arthroskopisch durchgeführt werden und hat den Vorteil, dass keinerlei Nachoperationen erfolgen müssen. Nach etwa drei Monaten Schonung ist das Gelenk stabil und belastbar.
Die Nachbehandlung wird der entsprechenden Operationstechnik angepasst. Bei Einsteifung des Sprunggelenks erfolgt eine Ruhigstellung mithilfe einer Orthese. Diese sollte acht bis zwölf Wochen getragen werden. Danach kann die Gehbewegung eingeübt werden.
Prof. Dr. med.
Norbert Harrasser
ECOM – Praxis für Fußchirurgie und Sprunggelenk-Endoprothetik
Dr. med.
Alexander Rauch
ECOM – Praxis für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie