Diagnose Spreizfuß

Behandlung eines Spreizfußes. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Der Spreizfuß manifestiert sich durch das durchgetretene Gewölbe des Vorderfußes bei gleichzeitiger Verbreiterung des gesamten Vorderfußes. In der Folge kann es zu starken Schmerzen an der Fußsohle über den Mittelfußköpfen kommen (Metatarsalgie).Unsere Münchener Fußspezialisten der ATOS Klinik München sind Ihre kompetenten Ansprechpartner.

In einer leichten Ausprägung bereitet der Spreizfuß keine bemerkenswerten Beschwerden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Fehlstellung kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden, die oftmals im Zusammenspiel verantwortlich sind. Häufig kommt als Ursache eine erbliche Veranlagung zum Tragen, besonders wenn auch ein Hallus valgus vererbt wurde. Starkes Übergewicht kann durch die verstärkte Belastung im Vorderfuß zum Spreizfuß führen, aber auch Rheuma kann die Fehlbildung begünstigen. Speziell bei Frauen mit Bindegewebeschwäche prägt sich der Spreizfuß des Öfteren aus. Zudem wird er begünstigt vom Tragen hochhackiger, spitzer Schuhe. Die Beschwerden, die mit der Verbreiterung des Vorderfußes in Verbindung stehen, werden durch das Druckgefühl im Schuh wahrgenommen, die Schuhe werden zu eng. Parallel setzt meistens auch die Metatarsalgie ein. Der Begriff bezeichnet den aus der Fußverformung entstehenden typischen Schmerz an der Fußsohle.

Die massiven Belastungsschmerzen der Fußsohle sind eine Folge der vermehrt auftretenden Hornhautschwielen im Bereich des zweiten und dritten Mittelfußkopfes. Kommt zusätzlich eine Einengung der Zehen durch das anhaltende Tragen von Pumps hinzu, verlagern sich in Sehnen. In der Folge werden die Zehen in eine schiefe Position gezogen. Im Extremfall kommt es zu einer Luxation der Kleinzehen. Darunter versteht man das Herausspringen von Gelenken. Dieses ist mit sehr starken Schmerzen verbunden und ist ein fußchirurgischer Notfall.

Zusätzlich zu der pathologischen Reizung der Plantarnerven kann die sogenannte Morton-Neuralgie entstehen. Es handelt sich hierbei um ein Schmerzsyndrom, das als Folge einer Nervenentzündung zu einer kolbenartigen Ausbreitung der Nerven führt. Dadurch kommt es an den benachbarten Mittelfußköpfen zu einer Reibung, ein Nervenengpasssyndrom entsteht. In der Folge bildet sich ein starker Belastungsschmerz an der Fußsohle, der von Missempfindungen in den Zwischenräumen der Zehen begleitet wird. Der stark ausgebildete Spreizfuß begünstigt weitere Fehlstellungen des Fußes wie beispielsweise Großzehenballen (Hallus valgus), Kleinzehenballen (Tailor bunion) teilweise in Verbindung mit der Kleinzehenfehlstellung (Digitus quintus varus) und Hammer- und Krallenzehen. Zusätzlich ist das Risiko für eine Arthrosebildung in den Fußgelenken erhöht.

Bei der Untersuchung müssen alle Ursachen und Begleiterscheinungen des Spreizfußes genau angeschaut werden. In der ATOS Klinik München erfolgt eine genaue Feststellung aller Faktoren unter Einsatz unserer modernen bildgebenden Diagnostik. Anhand dieser können alle Fußfehlstellungen ermittelt und bedarfsgerechte Therapien entwickelt werden. Diese umfassen sowohl konservative Behandlungen und – sofern erforderlich – die operative Therapie. Besonders im Stand ist der Spreizfuß anhand der typischen Absenkung des Fußgewölbes bei gleichzeitiger Vorderfußverbreiterung deutlich sichtbar. Im Röntgenbild zeigt sich der Schweregrad der Aufspreizung des Mittelfußes und der veränderte Winkel zwischen dem 1. und 2. Mittelfußknochen. Auch ist erkennbar, ob mit dem deutlichen Überragen des Mittelfußknochens über die übrigen eine Veranlagung für die Entwicklung einer Metatarsalgie vorliegt. Diese wird mit dem sogenannten Minusindex benannt.

Zum Einsatz kommt in der Münchener ATOS Orthopädie auch die Pedographie (Fußdruckmessung), die den Grad der Überlastung des 2. und 3. Mittelfußkopfes erkennen lässt.

Die konservative Therapie hat das Ziel, eine Entlastung des Fußes oder die Abschwächung der Belastung herbeizuführen. Grundsätzlich ist es dabei leider unmöglich, das abgesenkte Quergebäude des Vorderfußes dauerhaft aufzurichten. Allerdings können durch die Behandlung in der ATOS Klinik München die bekannten Risikofaktoren für ein Fortschreiten der Fehlstellung gezielt beseitigt oder zumindest reduziert werden. Bei leichten Fällen hilft häufig bereits die Umstellung auf ausreichend weites und bequemes Schuhwerk.

Grundsätzlich ist Fußgymnastik unter Anleitung eines Physiotherapeuten zu empfehlen. Dabei wird die Muskulatur durch Zehengreifübungen und verschiedenen Formen des Barfußlaufens gestärkt. Den Schmerzen kann durch Ruhigstellung, feuchte Umschläge und Schmerzmitteleinnahme entgegengewirkt werden. Bei besonders starken Schmerzen kann die ACP-Therapie, bei der Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut injiziert werden oder die Injektion von spezieller hochmolekularer Hyaluronsäure zu einer Erleichterung führen. Die Morton-Neuralgie spricht auf Kortison-Injektionen an, allerdings sollten diese nicht im Bereich der Gelenkkapseln erfolgen. Dort würde das Kortison zu einer Schwächung der Gelenkkapsel führen, die in Folge in eine Verrenkung (Luxation) der Kleinzehe übergehen kann.

Spezialeinlagen, die mithilfe einer computergestützten Fußdruckmessung erstellt werden, verfügen über weiche Zonen, die die Beschwerden lindern. Das Grundgerüst wird aus Karbon gefertigt, ein Werkstoff, der eine besonders dünne Anfertigung ermöglicht: Damit passt die fertige Einlage auch in elegante Schuhe.

Die konservative Therapie ist zur vollständigen Beseitigung der Fußfehlstellung des Spreizfußes nicht ausreichend geeignet. Operative Therapien greifen dort, wo konservative Behandlungsformen keine Wirkung zeigen. Die entsprechenden Eingriffe werden in der ATOS Orthopädie München annährend schmerzfrei durchgeführt und führen zu einer permanenten Entlastung. Dabei wird der Fuß als Gesamteinheit des Bewegungsapparates betrachtet, um das bestmögliche Operationsergebnis zu erhalten.

Weil-Osteotomie

Bei der sogenannten Weil-Osteotomie erfolgt eine chirurgische Korrektur des Längenverhältnisses der Mittelfußknochen. Dabei wird der Mittelfußkopf um wenige Millimeter verkürzt und räumlich von der schmerzhaften Schwiele entfernt, die ausgewogene Belastbarkeit des gesamten Vorfußes wird wiederhergestellt. Bei dem Eingriff bleibt das Gelenk erhalten, der Knochen wird mit einer Titanschraube fixiert, die nur 1,3 Millimeter Durchmesser hat und dauerhaft im Körper verbleibt. Durch die Knochenumstellung heilen die schmerzhaften Schwielen an der Sohle von selbst ab. Im Anschluss an die Operation erhält der Patient einen Therapieschuh, mit dem der Fuß direkt wieder belastet werden kann.

Umstellungsosteotomie bei Tailor bunion

Bei diesem Verfahren kommt es ähnlich wie bei der Korrektur des Hallus valgus zu einer gezielten Durchtrennung des betroffenen Mittelfußknochens. Die Achskorrektur in Anlehnung an die Scarf-Technik ermöglicht die Verschmälerung des Vorfußes mit einhergehender Beschwerdefreiheit durch die lokale Druckentlastung. Sofern eine Schädigung der fünften Kleinzehe gegeben war (Digitus quintus varus), kann sich diese wiederaufrichten.

Morton-Neuralgie

Bei der Morton-Neuralgie kommt eine minimalinvasive Operationstechnik zum Einsatz. Mit dem Ziel der Entlastung des Nervenbündels wird der Druck auf die Nervenbündel durch das Durchtrennen des Bindegewebes beseitigt und der Nerv befreit. Ist durch massive Ausreibungen der Nerven ein regelrechter Nervenknoten entstanden, wird dieser komplett entfernt. Es folgt eine feingewebliche Untersuchung auf tumoröse Tendenzen (Histologie). Bereits einige Tage nach dem Eingriff kann der Fuß wieder belastet werden.

Ihr Klinikaufenthalt dauert – je nach Operationsverfahren – in der Regel 3-5 Tage. Zum Gehen nutzen Sie in der Regel einen speziellen Therapieschuh. Ist der Spezialschuh nicht mehr nötig, können Sie selbstverständlich auch wieder offene Schuhe tragen – auch aus kosmetischer Sicht, denn die Operationsnarben verheilen so, dass sie kaum sichtbar sind.

Ihre Fußspezialisten in der ATOS Klinik München
Prof. Dr. med. Norbert Harrasser

Prof. Dr. med.

Norbert Harrasser

ECOM – Praxis für Fußchirurgie und Sprunggelenk-Endoprothetik

PD Dr. Philipp Ahrens

PD Dr.

Philipp Ahrens

Facharzt für Orthopädie

Dr. med. Alexander Rauch

Dr. med.

Alexander Rauch

ECOM – Praxis für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie