Diagnose Schnappfinger
Behandlung eines Schnappfingers. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Beim sogenannten Schnappfinger kommt es zu einem schmerzhaften „Festhaken“ des Fingers in Beugestellung mit störender Bewegungseinschränkung. Ein Schnappfinger wird auch Tendovaginitis stenosans, schnellender Finger, Ringbandstenose, Trigger Finger oder Schnappdaumen genannt.
Die Beugesehnen der Hand sind im Bereich der Mittelhandköpfe durch querlaufende Bänder, den Ringbändern, am Knochen fixiert. Im Normalfall gleiten die Fingersehne unter diesem Ringband in der Sehnenscheide hindurch. Bei einem Schnappfinger kommt es entweder durch die Verengung der Sehnenscheide oder durch eine knötchenartige Verdickung an der Beugesehne zu einer Blockade. Beim Strecken des Fingers bleibt die Sehne hängen. Nur mit Kraft kann der Finger dann ruckartig in die Streckstellung schnappen.
Grundsätzlich kann jeder Finger betroffen sein. Am häufigsten tritt der Schnappfinger jedoch an Mittel-, Ringfinger und Daumen auf. Unbehandelt können Nerven- und Gefäßschäden die Folge sein. Frauen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr leiden sechsmal häufiger an einem Schnappfinger als Männer.
Die Ursache ist eine Verdickung der Beugesehne oder eine Sehnenscheidenentzündung. Ausgelöst werden kann ein Schnappfinger durch Fehlbelastung, ein Karpaltunnelsyndrom, entzündliche Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma oder auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht.
Anfänglich verspüren Betroffene eher diffuse Schmerzen in der Innenseite der Hand. Auch eine Knötchenbildung an den Sehnen auf Höhe der Mittelhandknochen ist möglich. Im Verlauf kommt es dann zum typischen, unter Kraftanstrengung manchmal schmerzhaften Zurückschnellen des Fingers. Bleibt ein Schnappfinger unbehandelt, muss zunächst die andere Hand zum Strecken des Fingers hinzugezogen werden und später kann der Finger gar nicht mehr gelöst werden. Nerven- und Gefäßschäden können zudem die Folge sein.
Zunächst lassen sich die Ärztin oder der Arzt die Symptome beschreiben. Es folgt eine klinische Untersuchung des Fingers und der Hand, ein Abtasten sowie eine Begutachtung der Fingerbewegungen. Bei der Ultraschalluntersuchung können Gewebeveränderungen und Entzündungen erkannt werden. Um andere Erkrankungen auszuschließen kann eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden. Auch eine Labordiagnostik wird häufig eingeleitet, um die Ursachen für einen Schnappfinger herauszufinden.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten sind zum Beispiel Schonung, lokale Massagen, Ruhigstellung des Fingers durch eine Schnappfinger Schiene oder entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente. Auch eine lokale Kortisoninjektion in das Gelenk kann ein Abschwellen und ein Abklingen der Entzündung bewirken.
Bleibt eine Ausheilung aus, erfolgt eine Schnappfinger OP. Hierbei wird meist das Ringband gespalten oder auch die Sehnenscheide geweitet. Durch diese Maßnahmen kann die Sehne wieder ungehindert gleiten und das Schnappen des Fingers ist behoben. Die OP wird in Lokalanästhesie durchgeführt.
Nach dem kleinen Eingriff dürfen die betroffenen Finger unmittelbar nach der Operation wieder bewegt, aber nicht stark belastet werden. Nach etwa zehn Tagen werden Fäden entfernt und nach drei bis vier Wochen ist die Hand meist wieder voll belastbar und beweglich.
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