Krankheitsbild Kniescheibe Patella
Behandlung einer Patellainstabilität. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Die Kniescheibe (Patella) ist ein scheibenförmiger Knochen vor dem Kniegelenk und ist an Bändern, Sehnen und Muskeln aufgehängt. Instabilitäten der Patella können die erfahrenen Ärzte der ATOS Starmed Klinik München durch gekonnte Handgriffe und spezielle Bewegungen des Knies frühzeitig entdecken. Je eher die Instabilität entdeckt wird, desto eher lassen sich diese ohne Folgeschäden behandeln. Instabilitäten der Kniescheibe sind schmerzhaft und verursachen unbehandelt Folgeschäden. Vertrauen Sie den Spezialisten der Münchener ATOS Starmed Klinik.
Die Patella-Instabilität stellt eine komplexe und häufig multifaktoriell bedingte Kniegelenksinstabilität dar. Sie ist ebenso wie Kniescheibenluxationen (Verrenkungen) und ihre Vorstufen ein sehr häufiges Krankheitsbild in der täglichen Praxis. Speziell Jugendliche sind davon betroffen.
Die Kniescheibe ist anfällig für Verletzungen, da sie keine knöcherne Führung hat und nur in einer Rinne des Oberschenkelknochens gleitet. Bei einer anlagebedingten Fehlform der Kniescheibe sind das Gleitlager oder die haltenden Sehnen, Muskeln und Bänder nicht ausreichend stark ausgebildet. In Folge einer Verrenkung der Kniescheibe entsteht ebenfalls eine Patella-Instabilität. Hierbei reißt das innenseitige Kniehalteband (MPFL – mediales Patello-femorales Ligament). Infolge dessen kann es zu einer Durchblutungsstörung und dem Absterben von Knochenarealen kommen. Schlimmstenfalls kann dadurch der darüber liegende Knorpel ebenfalls zerstört werden.
Begünstigende Faktoren sind
- Bindegewebsschwäche
- X-Beinstellung)
- Zu flache (hypo- oder dysplastische) Ausprägung der Kniescheibenrückfläche und der Gelenkfläche des Oberschenkels
- Eine muskuläre Dysbalance mit einem Überwiegen der lateral gelegenen Muskelanteile
Patella-Instabilität versursacht oft Schmerzen im vorderen Knie. Viele Patienten bekommen beim Bergabgehen Schmerzen. In Folge einer akuten Verrenkung kommt es zu einem plötzlichen Wegsacken des Knies. Hierbei wird eine Verformung des Knies sichtbar, bei der die Kniescheibe zur Außenseite hin verschoben ist. Die Beweglichkeit des Kniegelenks ist eingeschränkt, da das Knie in gebeugter Stellung geschont wird. Ein Gelenkerguss verursacht Druckempfindlichkeit. Eine Ausrenkung der Kniescheibe kann wiederholt auftreten.
Unsere Ärzte in der Orthopädie sind erfahren in der Diagnostik. Beim Patientengespräch können sie durch spezielle Bewegungen des Knies und einige Handgriffe eine Instabilität diagnostizieren. Hierbei liegt der Fokus darauf, zwischen harmlosen Problemen in der Wachstumsphase und folgenschweren, echten Instabilitäten und Dysbalancen zu unterscheiden. Mit Hilfe der bildgebenden Verfahren, wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie (MRT), werden Verletzungen der Kniescheibe sichtbar gemacht. Falls Knorpel in Mitleidenschaft gezogen sind, wird oftmals eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durchgeführt.
Nach einer anfänglichen Ruhigstellung wird eine spezifische Physiotherapie begonnen. Dabei wird die mediale Muskelgruppe zur Stabilisierung der Kniescheibe besonders gestärkt. Kniebandagen können bei der konservativen Therapie unterstützend hilfreich sein.
Der zentrale Therapieansatz ist die Rekonstruktion des innenseitigen Kniehaltebandes. Dieser Teil ist ein sehr wichtiger, passiver Stabilisator des Kniegelenkes. Durch die Operation wird ein optimaler Halt der Kniescheibe in Streckung und Beugung erreicht (ähnlich einer Kreuzbandersatzplastik). Im Einzelfall kann eine Kombination mit weiteren stabilisierenden Einzelmaßnahmen erforderlich werden.
Sollte nach akuten Kniescheibenluxationen oder bei chronischen Instabilitäten eine operative Therapie zur Stabilisierung und Prävention von Folgeschäden am Gelenkknorpel notwendig werden, ist oftmals eine Kombination von Einzelmaßnahmen notwendig.
Eine arthroskopische Versorgung des Knorpel- oder Knochenschadens kann in folgenden Fällen erforderlich werden:
- Bei Knorpelabsprengungen innerhalb des Gelenkes
- Bei hohem sportlichen Aktivitätsniveau des Patienten
- Bei Risiko einer erneuten Kniescheibenverrenkung
In der Therapie ist das Muskelaufbautraining ein zentraler Punkt, um eine erneute Luxation zu vermeiden. Bereits nach vier bis sechs Wochen sind stärkere Beugungen möglich. Mit der vollständigen Genesung ist nach ca. 3 Monaten zu rechnen.
Prof. Dr.
Stefan Hinterwimmer
OrthoPlus München
Dr. med.
Alexander Rauch
ECOM – Praxis für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie