Kleine Bohrungen bzw. Mikrofrakturierung die den Austritt von Stammzellen aus dem Knochen in den Knorpeldefekt anregen, ist die einfachste Möglichkeit der Knorpelbehandlung. Diese Stammzellen haben so die Möglichkeit in der Umgebung von gesundem Knorpel Ersatzgewebe zu regenerieren. Die zusätzliche Verwendung einer Kollagenmatrix oder von Hyaluronsäure können die Ergebnisse verbessern.
Bei den operativen Therapien ist das Therapieziel, durch den Knorpelschaden entstandene Löcher wieder mit einem Knorpelersatzgewebe aufzufüllen. Dies erfolgt minimalinvasiv, also durch arthroskopische Verfahren. Bei biomechanischen Ursachen wie beispielsweise einer O- oder X- Beinfehlstellung kann es sinnvoll sein, eine Beinachskorrektur vorzunehmen. Die Belastung auf den geschädigten Gelenkabschnitt wird dadurch verringert und die Heilungsaussichten verbessern sich.
Heutzutage gilt als beste Möglichkeit, um Schäden wieder zu verschließen, die Knorpelzelltransplantation. Dabei werden in einer ersten minimalinvasiven Operation Knorpelzellen an einer unwichtigen Stelle aus dem Gelenk entnommen. In einem speziellen Zellkulturverfahren und ohne Zusatz von Fremdstoffen werden so aus den gespendeten Knorpelzellen sog. Sphäroide gebildet. Diese kugelförmigen, kleinen Körper schließen bis zu 200.000 Knorpelzellen pro Sphäroid ein. Bereits nach 6-8 Wochen werden die nun gebildeten Sphäroide in einem zweiten kleinen Eingriff in den vorbereiteten Knorpelschaden eingebracht. Die Sphäroide haften dort selbständig an. Aus ihnen entsteht auf natürliche Weise ein gelenkknorpelähnliches Ersatzgewebe, welches sich nahtlos in den Defekt einpasst und sich mit dem vorhandenen gesunden Knorpel verbindet. Es besitzt dann ähnliche biomechanische Eigenschaften wie der originale Gelenkknorpel.