Behandlung Skoliose
Die Skoliose gilt als häufiges Rückenleiden. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Normalerweise fungiert die Wirbelsäule als eine Art Stoßdämpfer für den Körper. Bei einer Skoliose ist das nicht mehr möglich. Häufig beginnt sie bereits in der Wachstumsphase, der Kinder- und Jugendzeit. Die Wirbel und Bandscheiben verschieben und verdrehen sich gleichzeitig. Wird eine Skoliose nicht frühzeitig behandelt, kann eine Skoliose OP notwendig werden.
Eine Skoliose ist eine Seitenverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelkörper in sich. Diese Verdrehung und Verbiegung führen dazu, dass sich die Wirbelsäule nicht mehr vollständig aufrichten lässt. Die Muskulatur kann dem irgendwann nichts mehr entgegensetzen und verkürzt. Es kommt zu dem typischen Skoliosebild mit einem Rippen- und Lendenberg sowie zu Veränderungen des Schulter- und Beckenstandes.
Auftreten kann eine Skoliose in allen Bereichen der Wirbelsäule in unterschiedlichen Ausprägungen. Wird eine Skoliose nicht behandelt, führt dies zu immer stärkeren Verkrümmungen, sodass am Ende nur noch eine Skoliose-OP helfen kann.
Häufig tritt die Skoliose im Kindes- und Jugendalter ab zehn Jahren auf. Stärker ausgeprägte Verläufe findet man eher bei Mädchen. Aber auch im Erwachsenenalter kann eine Skoliose diagnostiziert werden.
Die Ursachen für eine Skoliose sind vielfältig und meist nicht bekannt. Häufig treten sogenannte idiopathische Skoliosen auf – das heißt, die Ursache kann nicht geklärt werden. Es werden hormonelle oder auch genetische Auslöser vermutet. Manchmal treten die Verkrümmungen auch als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen oder Unfällen auf (sekundäre Skoliose). Es gibt auch Skoliosen, die durch Verschleißerscheinungen (degenerative Skoliosen) entstehen.
Im Anfangsstadium schreitet eine Skoliose meist völlig unbemerkt voran – ohne dass Symptome auftreten. Ein Befund wird meist eher zufällig bei Vorsorgeuntersuchungen oder durch Eltern festgestellt. Typische Anzeichen sind:
- ein schiefer Rücken,
- unterschiedlich hohe Schultern,
- verschieden stehende Schulterblätter,
- ein Beckenschiefstand oder
- eine Deformität des Brustkorbs.
Einschränkungen in der Beweglichkeit oder Schmerzen treten eher im späteren Stadium der Skoliose auf. Da im Laufe der Zeit meist eine Schonhaltung angenommen wird, führt dies zu einer Überbeanspruchung der Muskulatur und zu Rückenschmerzen. Durch einen verkleinerten Brustraum können auch Herz, Lunge, Magen, Darm und Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden.
Nach einer detaillierten Anamnese erfolgt eine sehr genaue körperliche Untersuchung. Schon das Sichten und Abtasten der Wirbelsäule kann erste Aufschlüsse geben. Zudem wird der Stand von Schulter und Becken begutachtet. Im Anschluss werden Röntgenuntersuchungen durchgeführt. Hier kann der Krümmungswinkel sowie die Verdrehung der Wirbel genau ausgemessen werden (Cobb-Winkel) und ergeben den Grad der Skoliose.
Bei feststehender Diagnose ist eine der wichtigsten Maßnahmen die gezielte Physiotherapie – natürlich immer abhängig von Form und Ausprägung der vorliegenden Skoliose. Mithilfe der Krankengymnastik wird die Muskulatur gedehnt und gestärkt, sodass sie Verkrümmungen ausgleichen und ihnen sogar entgegenwirken kann. Auch ein Skoliose Korsett kann angebracht sein, um Stabilität zu geben und durch Druck und Gegendruck auf die entsprechenden Bereiche Fehlstellungen entgegenzuarbeiten. Auch eine Schmerztherapie mit Medikamenten kann hilfreich sein. Wird eine Skoliose allerdings nicht behandelt, schreitet sie immer weiter voran.
Ist die Skoliose zu stark ausgeprägt und es sind bereits erhebliche Einschränkungen oder Schmerzen vorhanden, wird eine Skoliose OP notwendig. Das Ziel ist hierbei, den Bewegungsumfang der Wirbelsäule wieder zu verbessern. Auch hier ist die Skoliose Operation immer abhängig von der Ausprägung. Die ATOS Klinik München verwendet verschiedene Techniken, die die Spezialisten immer individuell anpassen. Eine Möglichkeit ist die Versteifung der Wirbelsäule. Hier wird der betroffene Bereich durch das Entfernen der Bandscheiben wieder aufgerichtet und mithilfe von Stangen und Schrauben stabilisiert. Dadurch wird die Wirbelsäule zwar weniger beweglich, jedoch deutlich belastbarer.
Bereits am ersten Tag nach einer Skoliose OP können die Patientinnen und Patienten wieder aufstehen. Frei gehen können sie bereits nach etwa vier bis fünf Tagen. Und nach einer Woche nach Operationen erfolgt meist die Entlassung. Der Rücken sollte nach der Operation weiterhin geschont werden, sodass nach rund vier bis sechs Wochen kaum noch Einschränkungen zu erwarten sind. Die Regenerations- und Heilungsphase ist aber immer abhängig von Art und Umfang der Operation.