Diagnose Bandscheibenvorfall Brustwirbelsäule

Behandlung eines Bandscheibenvorfalls (Brustwirbelsäule). Erfahren Sie hier nähers über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation. 

Die zwischen den Wirbelkörpern liegenden Bandscheiben bestehen aus einem festen Faserring, der den weichen Bandscheibenkern umschließt. Der Bandscheibenkern besteht aus einer elastischen Gallertmasse. In ihrer Funktion sind die Bandscheiben für das Abfedern und Verteilen von Druck und Gewicht, das auf den Wirbelkörpern lastet, zuständig. Im normalen Alterungsprozess verliert der Faserring seine Festigkeit und wird spröde. Es kann zur Ausbildung von Rissen kommen. Ist die Hülle zunächst noch intakt, aber deformiert, handelt es sich im eine Bandscheibenvorwölbung. Ein Bandscheibenvorfall liegt vor, wenn der Bandscheibenkern den Faserring durchbrochen hat. In der ATOS Klinik München stehen Ihnen hochspezialisierte Wirbelsäulenchirurgen zur Verfügung.

Der am häufigsten vom Bandscheibenvorfall betroffene Bereich ist die Lendenwirbelsäue (LWS), da sie die größte Last ausgleichen muss. Brustwirbelsäule (BWS) und Halswirbelsäule (HWS) sind weitaus weniger von Diskushernie oder Diskusprolaps – so lauten die medizinischen Bezeichnungen der Erkrankung – betroffen. Ursächlicher Faktor für den Bandscheibenvorfall ist nicht nur die altersbedingte Degeneration, sondern auch eine genetische Veranlagung, starkes Übergewicht und Fehlhaltungen wie beispielsweise einseitige Körperpositionen (zu langes Sitzen oder Stehen) oder das rückenbelastende Anheben von schweren Lasten. Somit kann ein Bandscheibenvorfall in allen Altersstufen vorkommen.

Bandscheibenvorfall an der Brustwirbelsäule

Die Brustwirbelsäule (BWS) liegt unterhalb der Halswirbelsäule und oberhalb der Lendenwirbelsäule. Ein Bandscheibenvorfall tritt sehr selten an der BWS auf. Dennoch sollten Beschwerden umgehend von einem Arzt untersucht werden, denn ein Bandscheibenvorfall an der BWS kann neurologische Störungen auslösen. Es kann zu Problemen bei der Kontrolle der Darm- und Blasenentleerung kommen, schlimmstenfalls droht eine Querschnittlähmung. Kann bei der Untersuchung eine Erkrankung der inneren Organe ausgeschlossen werden, liegt der Ursprung der Beschwerden am Bewegungsapparat. Neben entzündlichen Veränderungen, Wirbelgelenksblockaden oder Verschleißerscheinungen können Nervenreizungen durch knöcherne Verletzungen (Frakturen) die Beschwerden verursachen.

Im Bereich der BWS kommt es häufig zu einer Rückenschmerzbildung ausgehend vom Bereich zwischen den Schulterblättern. Die Rückenschmerzen werden von den Patienten als dumpf beschrieben. Zusätzlich kann es zu einer ringförmigen Abstrahlung der Schmerzen über den Brustkorb kommen. Die BWS reagiert zumeist empfindlich auf Druck.

Bei der ersten Untersuchung kann der Arzt Haltungsfehler mit bloßem Auge erkennen. Zur weiteren Diagnose werden in den ATOS Klinik München  bildgebende Verfahren wie das MRT (Magnetresonanztomografie) herangezogen. Anhand der hochauflösenden, schichtweise angefertigten Aufnahmen kann der Bandscheibenvorfall festgestellt werden. Oftmals haben die Schmerzen andere Ursachen. Für die als BWS-Schmerzen bekannten Beschwerden kommen Blockierungen der Rippen-Wirbelgelenke oder der Zwischenwirbelgelenke infrage. Zudem kommt die Osteoporose für das Auftreten der BWS-Schmerzen bei älteren Patienten in Betracht. Bei Osteoporose kommt es zu einem Schwund der Knochenmasse, der zu einer Instabilität und Wirbelkörperfrakturen führen kann.

Zur konservativen Behandlung eines Bandscheibenvorfalls an der BWS kommt im München sowohl die Schmerztherapie als auch die Physiotherapie zum Einsatz. Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente, die oft von einem Präparat zu Muskelentspannung ergänzt werden, stellen eine schnelle Schmerzfreiheit her. Mit physiotherapeutischen Übungen wird die Rückenmuskulatur gezielt gestärkt, damit die Wirbelsäule entlastet wird. Zusätzlich erfolgt eine Korrektur möglicher Haltungsfehler.

Nach einem Bandscheibenvorfall an der BWS kommt die operative Therapie nur sehr selten zum Einsatz. Die Operation wird durchgeführt, wenn von dem ausgetretenen Bandscheibenkern Druck auf Nervenwurzeln oder das Rückenmark ausgeht und somit eine Querschnittslähmung droht. Der Patient hat sehr starke Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall, der auf die Nervenwurzeln seitlich des Rückenmarks drückt. Ein minimalinvasiver Eingriff mit einem seitlichen (transforaminären) Zugang ermöglicht die Korrektur.

Weitreichende Bandscheibenvorfälle, die zu großen neurologischen Ausfällen führen können, werden in der ATOS Klinik München über den seitlichen Zugang zwischen den Rippen, der sich als schonend für das empfindliche Gewebe herauskristallisiert hat, operiert. Dabei erfolgt eine Versteifung der angegriffenen Wirbel und deren Fixierung mit einem Stab-Schraub-System. Der Eingriff hat eine höhere Komplexitätsstufe und kommt zur Anwendung, um das Risiko einer Querschnittlähmung auszuschalten.

Ein Bandscheibenvorfall muss in der Regel nicht operativ behandelt werden. In etwa 90 Prozent der Fälle reichen Rehabilitationsmaßnahmen aus, die je nach Schweregrad des Bandscheibenvorfalls stationär, teilstationär oder ambulant durchgeführt werden. Ziel ist die Reduktion der neurologischen Beeinträchtigungen und der Schmerzen. Es gibt mehrere Therapien, die einzeln oder zumeist in Kombination zur Anwendung kommen:

  • Schmerztherapie (Medikamente, Injektionen)
  • Psychologische Schmerztherapie (zur Entkoppelung der chronischen Schmerzen)
  • Physiotherapie (Muskelaufbau, Beweglichkeit)
  • Rückenschule (Prävention, Haltungsfehler vermeiden)
  • Entspannungstherapie
  • Ergotherapie
  • Apparative Therapie (Elektro-, Wärme- oder Ultraschallanwendungen)
  • Ernährungsberatung (Reduktion von Übergewicht)

Eine deutliche Verbesserung der Beschwerden stellt sich in der Regel nach drei bis vier Wochen ein.

In manchen Fällen stellt sich trotz fortgesetzter Therapie keine Besserung der Beeinträchtigungen und Schmerzen ein. Nach etwa sechs bis acht Wochen sollte über eine Operation nachgedacht werden. Die Rehabilitation nach einer Bandscheiben-OP richtet sich nach der durchgeführten Operationsmethode. In den meisten Fällen schließt sich an die OP eine Schonungsphase von vier bis sechs Wochen an, in denen die Wirbelsäule nur mäßig belastet werden kann. Das vollumfängliche, von Spezialisten betreute Reha-Programm wird danach aufgenommen.

Ihre Spezialisten der Wirbelsäule in der ATOS Klinik München
Dr. med. Michael D. Schubert

Dr. med.

Michael D. Schubert

Apex Spine Center