Krankheitsbild Hüft-Impingement

Es gibt viele Ursachen für Hüftschmerzen und Hüftbeschwerden - hier die Erklärung zu einer der häufigsten Problematiken...

Ein Hüftimpingement beschreibt einen mechanischen Konflikt, der den normalen Bewegungsbereich des Hüftgelenks stört und dazu führt, dass der Schenkelhals die Vorderkante der Hüftpfanne touchiert. Infolgedessen ist das Gesäß bei bestimmten Sportarten blockiert. Unsere Stuttgarter Hüftspezialisten sind führend auf dem Gebiet der Gelenkmedizin.

Ein femoroazetabuläres Impingement ist eine erworbene Deformität des Hüftgelenks, die eine der häufigsten Ursachen für Hüftarthritis ist. Der Grund ist die Knochenbefestigung am Oberschenkelknochen (Femur) und / oder an der Hüftpfanne (Acetabulum). Wenn sich diese Knochenansätze gegeneinander bewegen, insbesondere beim Beugen der Hüften, kollidieren der Oberschenkelknochen und der Rand der Pfanne (englisches "Impingement"). Wiederholtes Impingement führt zur Quetschung der Strukturen der Gelenkknorpel und der Knorpelgelenklippen.

Die mögliche Ursache ist eine Anlagerung an dem Hüftkopf, wodurch er seine runde Form verliert (CAM-Impingement). Andererseits kann das Acetabulum auch zu tief oder ungünstig verdreht sein, so dass es sich zu nahe am Gelenk erstreckt. Diese Krankheit wird auch als Pinzer-Impingement bezeichnet. Am häufigsten ist eine Kombination aus zwei Gründen (sogenanntes gemischtes Impingement). Die beschriebene Formänderung führt zu einem anschlagenden Übergang vom Femurkopf zum Schenkelhals, der die sich um die Pfanne erstreckende Lippe (Gelenklippe) berührt. Je häufiger solche Anschläge auftreten, desto höher ist die Geschwindigkeit und Kraft (bei einigen Sportarten, Bücken, Sitzen und Arbeiten, Fahren). Dadurch tritt die Schädigung des Gelenkknorpels oder der Lippen früher auf. Es entzündet sich das Gelenk, und es kommt zu Schmerzen. Auf Dauer führt dieser Mechanismus dann zu einer Hüftgelenkarthrose.

Ähnlich wie bei Arthrose klagen Patienten über Hüftschmerzen in der Leistengegend (Vorderseite und an der Flanke des Hüftgelenks). Dieser Schmerz tritt zuerst während und nach dem Training auf. Auch tiefes Sitzen kann typische Schmerzen verursachen. Patienten bemerken oft eine eingeschränkte Hüftbewegung. Später beklagten sich die Betroffenen, dass sie nach langem Sitzen starke Schmerzen verspürten. Zu diesem Zeitpunkt kann man die Blockierung bereits sehen.

Neben der Krankengeschichte des Patienten werden auch körperliche Untersuchungen realisiert. Während der Untersuchung führt der Arzt einen sogenannten Provokationstest durch. Das gleichzeitige Ausführen von zwei Aktionen löst typische Schmerzen in der Leistengegend aus. Zum Einsatz kommen auch Röntgenstrahlen, um die Symmetrie zwischen Femurkopf und Pfanne zu überprüfen. Die Knochenerhöhung ist auch auf dem Röntgenbild deutlich sichtbar. CT-Scans sind die Option für eine detailliertere Abbildung von Weichteilgewebe.

Der Zweck der konservativen Therapie besteht darin, Hüftschmerzen zu lindern und die weitere Entwicklung der Krankheit positiv zu beeinflussen. Vor allem kann Physiotherapie die Mobilität verbessern. Darüber hinaus wird die Verwendung von Medikamenten und eine entzündungshemmende Behandlung empfohlen. Elektrotherapie kann auch die ersten Symptome lindern. Da dies ein "mechanisches Problem" ist, muss in den meisten Fällen eine Operation durchgeführt werden.

Wenn Sie bereits im Sitzen Schmerzen haben und große Knochenansätze haben, können Sie diese Ansätze nicht "wegtrainieren", sondern nur durch eine Hüftoperation entfernen. Erfahrene Hüftspezialisten können dies in der Regel minimal invasiv mittels Schlüssellochchirurgie (Hüftarthroskopie) tun. Die Hüftarthroskopie ist eine relativ neue chirurgische Methode. Die häufigste Erkrankung bei Durchführung der Hüftarthroskopie ist das Hüftimpingement.

Die Arthroskopie kann verwendet werden, um das genaue Ausmaß der Verletzung zu bestimmen, und wenn möglich kann sie direkt während des Eingriffs repariert werden. Als Teil dieses Prozesses kann die Gelenklippe wieder mit dem Rand der Pfanne verbunden werden, der deformierte Gelenkkopf, die Pfanne oder der Schenkelhals können angetragen und optimiert werden und der Schenkelhals umgeformt werden. Ziel ist es, nach der Behandlung eine schmerzfreie Bewegung des Gelenks zu erreichen und den durch das Impingement des Hüftgelenks verursachten Degenerationsprozess zu verlangsamen oder zu verhindern.

Die Hüftarthroskopie wird am sogenannten "Extensionstisch" in Rückenlage durchgeführt. Ein Zugang in Richtung Gelenk erfolgt durch 2-4 kleine Einschnitte am Oberschenkel von ca. 1 cm Länge. Dann wird die Kamera nebst entsprechenden Arbeitsgeräten eingeführt. Die Struktur des Hüftgelenks kann nun mit einer 2,3-fachen Vergrößerung gesehen und behandelt werden. Die OP-Zeit liegt zwischen 30 und 90 Minuten.

Die Rehabilitation hängt davon ab, ob während der Hüftarthroskopie Knochen entfernt oder Knorpelverletzungen behandelt wurden. In diesem Fall wird empfohlen, zuerst nur teilweise zu belasten. Wir empfehlen, die Gehhilfen etwa 10 Tage lang zu benutzen. Gehübungen, Treppensteigen usw. werden so bald wie möglich in den Rehabilitationsplan aufgenommen. Der Zweck der physiotherapeutischen Behandlung wird auch darin bestehen, die falsche Belastung durch "Schutzhaltung" in den letzten Monaten und Jahren zu korrigieren. Nur 6 Wochen nach der Operation können hüftfreundliche Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren wieder aufgenommen werden.

Ihr Hüftspezialist in der ATOS Klinik Stuttgart
PD Dr. med. Bernhard Clasbrummel

PD Dr. med.

Bernhard Clasbrummel

Spezialist für Hüft- und Knieendoprothetik