Diagnose Wirbelbruch
Behandlung eines Wirbelbruchs. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Brüche an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule werden Wirbelbruch oder Wirbelfraktur genannt. Sie können unterschiedliche Ausprägungen aufweisen und führen oftmals zu ernsthaften Problemen. In der ATOS Klinik Braunfels steht die modernste medizintechnische Ausstattung zur Verfügung, die unsere Wirbelsäulenspezialisten bei der Diagnostik unterstützt. Dies ermöglicht die bestmögliche Versorgung unserer Patienten auch bei Vorliegen von komplizierten Frakturen.
Die Wirbelsäule bildet das Stützkorsett des menschlichen Körpers, sie ermöglicht Beweglichkeit und verleiht Stabilität. Zusätzlich hat sie eine Schutzfunktion für innere Organe und das Rückenmark. Die Wirbelsäule besteht aus verschiedenen Elementen, die Wirbelkörper sind eines davon. An sich bestehen die Wirbelkörper aus einer festen Knochensubstanz, trotzdem können plötzliche Krafteinwirkungen von außen zu einem Wirbelbruch führen. Wenn es beispielsweise durch einen Sturz aus großer Höhe zu einer starken Stauchung der Wirbelsäule kommt oder zusätzlich zu der axialen Kraftübertragung eine plötzliche Verrenkung, wie oft von einem Motorradunfall ausgelöst, hinzukommt, können wie Wirbelkörper brechen.
Das Auftreten einer Wirbelfraktur wird von Vorerkrankungen begünstigt. Bei Osteoporose wird die Knochenstruktur instabil und brüchig. Bereits geringfügige Krafteinwirkungen können zu Wirbelbrüchen führen. Der Bruch ist auf jeden Fall bedrohlich, weil er eine Instabilität der Wirbelsäule verursacht. Bereits der Verdacht auf Wirbelfraktur sollte von einem Spezialisten abgeklärt werden, da es durch die Verschiebung von Knochenfragmenten zu einer Verletzung des Rückenmarks kommen kann.
Frakturen der Wirbelkörper manifestieren sich in unterschiedlichen Beschwerden, die abhängig von der Ursache für die Beschädigung sind. Bei Wirbelbrüchen, die infolge von massiven Krafteinwirkungen entstehen, zeigt sich ein starker Schmerz, der unmittelbar von dem betroffenen Wirbelkörper ausgeht. Zu eher diffusen Rückenschmerzen, deren Ursprung nicht lokalisiert werden kann, führt ein Bruch eines durch Osteoporose vorgeschädigten Wirbelkörpers.
Die Patienten neigen häufig dazu, einen Arzt erst aufzusuchen, wenn die Schmerzen stärker werden oder weitere Symptome auftreten, die durch den Druck der gebrochenen Wirbelkörper auf das umliegende Gewebe ausgelöst werden. Diese reichen von einer Beeinträchtigung der Berührungswahrnehmung bis zu Lähmungsphänomenen der Beine.
Bei anhaltenden Rückenschmerzen, oder wenn nach einem Sturz oder einer massiven Gewalteinwirkung ein Verdacht auf Wirbelfraktur vorliegt, sollte der Patient zur Abklärung unbedingt einen Spezialisten konsultieren. Dieses dient auch zum Ausschluss von Folgeschädigungen. In der ATOS Klinik Braunfels stehen moderne bildgebende Verfahren zur Verfügung, anhand derer der erfahrene Mediziner eine genaue Diagnose stellen kann. Diese wird ausführlich mit dem Patienten durchgesprochen. Im Anschluss werden zusammen mit dem Patienten die weiteren Schritte der bestmöglichen Therapie festgelegt.
Bei leichten osteoporotischen Wirbelbrüchen raten viele Ärzte zu konservativen Behandlungsmaßnahmen, in der die Bewegungsfähigkeit der Patienten durch ein Stützkorsett deutlich eingeschränkt wird. Unsere Spezialisten der ATOS Klinik Braunfels setzen auch in diesen Fällen auf die operativen Behandlungsformen. Der Vorteil liegt darin, dass durch eine Operation die Schmerzen besser ausgeschaltet werden können, zugleich wird die Gefahr einer sich bildenden Rückenmarksverletzung verhindert. Da die Operationsmethoden an der Wirbelsäule stetig verbessert und vereinfacht wurden, ist das Risiko für den Patienten in aller Regel nicht höher als bei anderen Operationen.
Unser erfahrenes Spezialistenteam der ATOS Klinik Braunfels garantiert die bestmögliche Versorgung selbst von komplexen Frakturen - vor, während und nach dem Eingriff. Darüber hinaus unterstützen wir Sie bei der Rehabilitation für Ihre schnellstmögliche Genesung.
Derzeit verfügen wir über drei Operationsmethoden:
Percutane Ballon-Kyphoplastie
In dem minimalinvasiven Eingriff wird ein kleiner Hautschnitt gesetzt, über den das benötigte Instrumentarium eingebracht wird. Zunächst wird auf jeder Seite des betroffenen Wirbelkörpers mit der Hohlnadel ein Ballon eingesetzt und anschließend mit Kontrastmittel so weit aufgefüllt, dass der gebrochene Wirbel zu seiner ursprünglichen Größe aufgerichtet wird. Der so entstandene Hohlraum wird in einem speziellen Verfahren mit Knochenzement befüllt, der nach dem Erhärten die Stabilität des Wirbelkörpers wiederherstellt. Bei einer älteren Operationsmethode, der Vertrebroplastie erfolgt das Einspritzen des Zements ohne vorherige Wirbelaufrichtung, die einen Hohlraum entstehen lässt. Daher wird sie zugunsten der schonenden percutanen Ballon-Kyphoplastie überwiegend nicht mehr durchgeführt.
Perkutane Spondylodese
Der medizinische Begriff für die Versteifung von geschädigten Wirbelkörpern ist die perkutane Spondylodese. Es handelt sich um eine minimalinvasive Operationsmethode, bei der über einen jeweils sehr kleinen Hautschnitt ein System aus Stäben und Schrauben zur Justierung und Fixierung eingebracht wird, mit dem der gebrochene Wirbelkörper an einem oder mehreren Nachbarn verbunden wird. Bei dem minimalinvasiven Verfahren kommt es zu einer deutlich geringeren Narbenbildung und das Gewebe im Bereich der Wirbelsäule wird geschont. Verglichen mit der offenen Operationstechnik kommt es zu einer geringeren postoperativen Schmerzbildung, die Dauer des Klinikaufenthalts und der Rehabilitation ist deutlich reduziert.
Kombination von Ballon-Kyphoplastie und Spondylodese
Die Kombination der vorgenannten Operationsmethoden ist prinzipiell möglich und kommt bei bestimmten Wirbelschädigungen zum Einsatz, bei denen zusätzlich eine Instabilität der Wirbelsäule eintritt. Grundsätzlich wird für jeden Patienten passend zu der individuellen Diagnose die optimale Therapie entwickelt. Unsere Ärzte werden Diagnose und Behandlungsform mit Ihnen besprechen und Ihnen alle Fragen zum Eingriff, den jeweiligen Vor- und Nachteilen und den Nebenwirkungen beantworten.
Die Komplexität der Wirbelkörperfraktur bestimmt die Dauer der Genesung. Während sich stabile Frakturen nach erfolgreich durchgeführter Operation innerhalb von drei Wochen verfestigen können und somit stabil sind, kann die Genesungsdauer nach einer Halswirbelfraktur oder einem instabilen Bruch zwischen sechs und neun Monaten betragen. Der Beginn der Mobilisation ist ebenso unterschiedlich. Manche Patienten können direkt im Anschluss an den Eingriff mobilisiert werden, bei anderen kann abhängig von der Schmerzbildung nach drei Wochen mit der Mobilisierung begonnen werden.
Alle unsere Ärzte zeichnen sich durch langjährige Erfahrung aus. Finden Sie hier Ihren Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin.
PD Dr. med. habil.
Matti Scholz, MHBA
Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie