Diagnose Periprothetische Fraktur
Periprothetische Fraktur / Bruch des Knochens, in dem die Prothese verankert ist. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Immer mehr Menschen besitzen ein künstliches Hüftgelenk. Dementsprechend verzeichnet man bei liegender Gelenkprothese eine Zunahme von Knochenbrüchen in der Nähe des Implantats. Ein Bruch oder eine Fraktur des Knochens, in dem die Prothese verankert ist, nennt man in der Medizin periprothetische Fraktur.
Periprothetisch bedeutet so viel wie „in der Nähe eines Implantats“. Mit periprothetischen Frakturen sind dementsprechend Brüche gemeint, die in direkter Umgebung eines zuvor eingebrachten künstlichen Gelenks auftreten. Meist sind Stürze oder Unfälle die Ursache. Der demografische Wandel mit einer erhöhten Lebenserwartung sowie eine Zunahme an Sport- und Freizeitaktivitäten bei Seniorinnen und Senioren sind dabei ein großer Faktor.
Ein erhöhtes Risiko für eine periprothetische Fraktur besteht unter anderem auch bei Nebenerkrankungen, wie zum Beispiel einer mangelnden Knochensubstanz (Osteoporose), einer Schädigung der Knochensubstanz oder einer Lockerung der eingesetzten bei Überbelastung. Die Brüche können ober- oder unterhalb des eingesetzten Prothesenschafts liegen oder im Bereich des Schafts auftreten. Frakturen im Bereich von Hüfte und Knie kommen aufgrund der vermehrten Belastung am häufigsten vor.
Bei einer periprothetischen Fraktur treten meist akute und massive Schmerzen auf, zum Beispiel im Bereich des Hüftgelenks. Das betroffene Bein kann teilweise nicht mehr belastet werden. In manchen Fällen treten Schwellungen oder eine Fehlstellung des Beins auf.
Zunächst erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Beschwerden. Die Spezialisten der ATOS Klinik Wiesbaden untersuchen dann das betroffene Gelenk. Eine anschließende Röntgenaufnahme des Gelenks sowie der gelenknahen Bereiche bestätigt zumeist den Verdacht auf eine periprothetische Fraktur verlässlich. In manchen Fällen ergänzt eine CT (Computertomografie) die Röntgenuntersuchung.
Eine konservative Behandlung ist im Fall einer Fraktur meist nicht möglich.
Die Versorgung eines Bruchs in der Nähe einer liegenden Prothese ist immer ein anspruchsvoller Eingriff. Jede Fraktur ist anders, jede Patientin und jeder Patient bringt individuelle Voraussetzungen mit. Die Spezialistinnen und Spezialisten der ATOS Klinik Wiesbaden haben das Ziel, den Betroffenen ihre Mobilität wiederzugeben.
Das erste Ziel einer Behandlung ist zunächst jedoch die Schmerzlinderung. Danach erfolgt operativ die Korrektur des Knochenbruchs und die Wiederherstellung der idealen anatomischen Verhältnisse zwischen Kunstgelenk, Knochen und Weichteilen. Die Versorgung der Fraktur ist immer abhängig von Lage und Ausmaß. Für die Versorgung stehen Spezialimplantate, wie Platten, Schrauben, Drähte oder Titanbänder zur Verfügung.
Direkt nach der Operation wird mit der Mobilisation der Betroffenen begonnen. Eine gezielte Physiotherapie unterstützt die Versorgung. Die Dauer der Rehabilitation ist immer unterschiedlich und ist von dem Umfang des Eingriffs, Begleiterkrankungen und Allgemeinzustand der Patientinnen und Patienten abhängig. In vielen Fällen ist nach acht bis zwölf Wochen die Bewegungsfähigkeit wieder hergestellt.
Dr. med.
Dirk Eiwanger
Chefarzt/ Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
PD Dr. med.
Konstantin Horas
Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Alexander Mayer
Chefarzt/ Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie