Wechsel-Operation eines künstlichen Hüftgelenks

Wechsel-Operation eines künstlichen Hüftgelenks (Hüft-TEP) Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Die Lebensdauer einer Hüftprothese (Hüft-Totalendoprothese/ Hüft-TEP) ist heutzutage durch moderne Technik und hochwertige neue Materialien zuverlässig und lang. Sie hängt aber auch entscheidend von der alltäglichen Belastung sowie der Knochenqualität ab. Ein Verschleiß in der Prothese oder eine Lockerung können einen Hüftprothesenwechsel nötig machen. Nur in seltenen Fällen muss eine funktionierende und festsitzende Prothese aufgrund eines bakteriellen Infekts entfernt werden. 

Bei einer Hüft-TEP liegt der Schwachpunkt des Systems entweder beim Pfanneninlay aus Polyethylen (PE) oder bei zementierten Prothesen beim Knochenzement. Bei jedem Schritt entstehen enorme Druckkräfte auf die künstliche Pfanne und den Hüftkopf. Im Laufe der Zeit wird die glatte PE-Oberfläche so aufgeraut und zunehmend abgerieben. Der Körper reagiert auf die kleinen PE-Abrieb-Partikel mit einer Abwehrreaktion. In der Folge kann es zu einer Lockerung der eigentlich festsitzenden Prothese kommen. 

Grundsätzlich gilt: Wenn sich nach einer Gelenkersatzoperation Probleme und Beschwerden einstellen, kann das auf eine Lockerung der Prothese oder einen Verschleiß der beweglichen Teile der Prothese hindeuten. Man unterscheidet in: 

  • Eine nicht-infektiöse Lockerung: Zum einen können die genannten Abriebprodukte zu einer Immunreaktion des Körpers und somit zu einer Lockerung der Prothese führen. Fehlbelastungen verstärken die Symptomatik. Doch auch Gewebeveränderungen oder Durchblutungsstörungen können die Problematik hervorrufen. Zudem darf eine mangelhaft durchgeführte Operation als Grund für eine Lockerung nicht unerwähnt bleiben.
     
  • Eine infektiöse oder septische Lockerung: Bei einer bakteriellen Infektion kann das Gewebeumfeld der Prothese sowie die Knochen durch Bakterien besiedelt werden. Durch die Schädigung kann eine Lockerung des künstlichen Hüftgelenks hervorgerufen werden. 

Die ATOS Klinik Wiesbaden führt routinemäßig alle fünf Jahre nach dem Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks eine Röntgenkontrolle durch. Dadurch können Verschleißerscheinungen des PE-Inlays frühzeitig auch ohne eine bereits vorherrschende Symptomatik erkannt werden. Ist dies der Fall und die Prothesenteile sind noch fest mit dem Knochen verankert, ist ein Wechsel des Inlays und des künstlichen Hüftkopfes ausreichend. Ein Prothesenwechsel kann so für einen langen Zeitraum vermieden werden.

Sind die im Knochen verankerten Teile wie Pfanne und Schaft bereits gelockert, klagen die Betroffenen bereits über erhebliche Schmerzen. Die Prothese muss dann gewechselt werden.  

 

In der ATOS Klinik Wiesbaden erfolgt eine genaue klinische Untersuchung des Gelenks. Durch Röntgenkontrolle und Computertomografie kann das exakte Ausmaß der Knochenschädigung bestimmt werden. 

Lediglich eine Schmerztherapie kann bei dieser Diagnosestellung konservativ erfolgen. Bei einer gelockerten Hüftprothese muss immer eine operative Therapie in Betracht gezogen werden. 

Eine Wechseloperation der Hüftprothese ist eine anspruchsvolle OP, die unbedingt von erfahrenen Operateurinnen oder Operateuren durchgeführt werden sollte. Zunächst werden die gelockerten Komponenten sowie das vorhandene Narbengewebe und zerstörte Knochensubstanz entfernt.

Der Knochen wird für ein neues Implantat vorbereitet und die neue Prothese zementfrei eingesetzt oder einzementiert. Die Nachbehandlung erfolgt ähnlich wie bei einer Erstimplantation. Aufgrund des höheren alters der Patientinnen und Patienten, der längeren Operationsdauer und der größeren Wunde wird der Krankenhausaufenthalt, die Genesung und Rehabilitation in vielen Fällen mehr Zeit beanspruchen. 

Liegt der Prothesenlockerung eine bakterielle Infektion zugrunde, ist die Bekämpfung der Infektion wichtig. Zunächst wird daher die befallene Prothese entnommen und das Gewebe unter Einsatz von antibiotikahaltigem Knochenzements behandelt. Nach sechs Wochen wird erst der endgültige Hüftgelenkersatz eingesetzt. 

Nach 24 Stunden können die Patientinnen und Patienten nach einem Hüftprothesenwechsel an Unterarmgehstützen und unter Anleitung der Physiotherapie die ersten Schritte mit dem neuen Gelenk unternehmen. Die Belastung des operierten Beines ist je nach Operationsstrategie verschieden und wird von den Operierenden festgelegt. Nach etwa fünf bis sechs Tagen sind die Betroffenen so weit mobil, dass sie kaum noch Hilfe benötigen. Nach rund 14 Tagen werden die Hautnähte entfernt. Eine stationäre Rehamaßnahme sowie intensive Physiotherapie ist in den meisten Fällen erforderlich. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach körperlicher Belastung zwölf bis zwanzig Wochen. 

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Dr. med. Dirk Eiwanger

Dr. med.

Dirk Eiwanger

Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

PD Dr. med. Konstantin Horas

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Dr. med. Alexander Mayer

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