Diagnose Hüft-Impingement

Das Hüft-Impingement gilt als häuftiges Hüftleiden. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation. 

Bei einem Impingement Syndrom der Hüfte handelt es sich um eine erworbene Fehlbildung am Hüftgelenk. In der Medizin wird es auch femoro acetabuläres Impingement (FAI), Engesyndrom oder Hüftimpingement genannt. Dabei werden Strukturen im Hüftgelenk immer wieder gequetscht und es kommt zu Schmerzen in der Leiste sowie Bewegungseinschränkungen.  

Unter einem Impingement, wie man es meistens an der Schulter findet, versteht man eine Einklemmung. Im Gegensatz zur Schulter, wo die Rotatorenmanschette und der Schleimbeutel unter dem Schulterdach eingeklemmt werden, kommt es beim Enge-Syndrom zwischen Hüftkopf und -pfanne zu einem knöchernen Anschlag zwischen dem gelenknahen Anteil des Schenkelhalses und der Hüftpfanne. 

Es gibt zwei Arten des Impingement Syndrom Hüfte: 

  1. Beim Pincer-Impingement (= Kneifzangen) besteht eine Fehlstellung der Hüftpfanne durch eine Öffnung der Pfannenebene nach hinten oder eine zu stark ausgeprägte Oberschenkelkopfüberdachung. 
  2. Das Cam-Impingement (=Nockenwellen) ist gekennzeichnet durch knöcherne Anbauten am Schenkelhals.

Reine Pincer- oder Cam-Impingements der Hüfte sind jedoch eher selten. In den meisten Fällen tritt eine Kombination aus beiden Typen auf. Durch das Anschlagen des Hüftkopfes an die Pfanne entstehen oft Verletzungen am Labrum sowie am Knorpel. Langfristig kommt es zu einem chronischen Reizzustand und zu irreparablen Gelenkschädigungen, die in einer Coxarthrose münden können.

Die Patienten klagen im Wesentlichen über Leistenschmerzen bei bestimmten Bewegungen des Beines. Ursache dieser Schmerzen ist ein mechanischer Konflikt zwischen dem vorderen Pfannenrand oder seiner Gelenklippe (Labrum) und dem vorderen Anteil des Schenkelhalses.

Neben der genauen Anamnese und körperlichen Untersuchungen mit bestimmten Tests ist ein Röntgenbild in zwei Ebenen unbedingt erforderlich. Darauf lassen sich meistens die wichtigsten Veränderungen bereits erkennen.

Zur Beurteilung des Labrums hilft häufig eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie), besser aber die Kernspintomografie (MRT), da hierbei auch der Knorpel beurteilt werden kann. In Ausnahmefällen ist eine MRT mit Kontrastmittel als direkte Arthro-MRT erforderlich.

Sind die Veränderungen noch nicht sehr weit fortgeschritten, kann eine konservative Therapie begonnen werden, in der zum Beispiel durch Physiotherapie versucht wird, die eingeschränkte Beweglichkeit zu verbessern.

Bei Versagen der konservativen Therapie oder bestimmten Voraussetzungen wie z. B. einem klassischen Cam-Impingement kommt die Hüftarthroskopie (Gelenkspiegelung) zum Einsatz. Hiermit können die knöchernen Veränderungen korrigiert werden.

Je nach Befund kann das Labrum geglättet oder bei kompletten Ablösungen wieder fixiert werden. Auch Maßnahmen am Gelenkknorpel wie Glättungen oder Mikrofrakturierung bis hin zur Knorpelzelltransplantation sind möglich. Ziel ist es immer die korrekte knöcherne Gelenkform wieder herzustellen und das Entstehen einer Arthrose zu vermeiden oder zumindest zu verzögern.

Werden nur Knochen und Labrum geglättet, genügt es in der Regel das Bein zwei Wochen an Unterarmgehstöcken teil zu belasten. Sehr sinnvoll ist ein reines unbelastetes Bewegungstraining auf einem Hometrainer, um Verklebungen vorzubeugen. Wird eine Mikrofrakturierung durchgeführt oder das Labrum wieder fixiert, sind Teilbelastungen von sechs Wochen auch unter Vermeidung bestimmter Bewegungen notwendig.

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Dr. med. Dirk Eiwanger

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Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

PD Dr. med. Konstantin Horas

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Dr. med. Alexander Mayer

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