Diagnose Achillessehnenriss
Behandlung eines Achillessehnenriss. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Die Schwäche des Achill (die sprichwörtliche „Achillesferse“) - in der griechischen Mythologie überliefert - kann auch unser Problem heute sein. Die Sehne ist die dickste des menschlichen Körpers, weil sie den größten Belastungen ausgesetzt ist. Beschwerden und Sehnen-Schädigungen besprechen sie gerne mit den Spezialisten der ATOS Klinik Stuttgart.
Die Achillessehne wird zum Stehen, Gehen und Laufen eingesetzt, weil sie dabei enormen Zugbelastungen unterworfen ist, ist sie so kräftig und im gesunden Lebensabschnitt auch mit einer sehr guten Regerationsfähigkeit ausgestattet. Wenn also die Erholungsfähigkeit im Alltag schon gelitten hat, kommt es zu kleinen Einrissen (Mikrorupturen), die in schmerzhafte Entzündungen und eine Verdickung der Sehne übergehen, bis hin zu subtotalen oder totalen Sehnenrissen. Sehnen werden von einer Sehnenscheide umhüllt und setzen sich aus einzelnen Bündeln zusammen, so gibt es Entzündungen um die Bündel herum, Entzündungen der ganzen Sehne und Sehnenscheidenentzündungen.
Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit dem hinteren Fersenbeinknochen, so kann die Kraft der Muskulatur auf den Fuß zum Anheben und Abstoßen des Körpers und zum Senken des Fußes übertragen werden. Beschwerden der Achillessehne können an ihrem Ansatz am Fersenbein auftreten (siehe auch hinterer Fersensporn) und in ihrem Verlauf, dann meistens 3 cm oberhalb des Ansatzes, weil dort Scherkräfte in der Sehne auftreten und die Durchblutung am ungünstigsten ist.
Symptome treten meist hartnäckig und langwierig auf. Vorrausgegangen ist oft eine Verhärtung (Triggerpunkte) und Verkürzung der Wadenmuskulatur. Am Anfang der Therapie steht die Schonung, trotzdem bleibt die Entzündung oft bestehen und dann kann es zu Sehneneinrissen kommen. Hinter dem Schmerzsyndrom der Achillessehne können
Sehnenscheidenentzündungen bis hin zum Absterben von Teilen der Sehne stehen, aber auch Sehnenansatzschmerzen bei hinterm Fersensporn oder eine Entzündung des Schleimbeutels zwischen Achillessehne und Haglundferse – Bursitis genannt. Wenn der Riss der Sehne plötzlich eintritt wird von den Patienten ein messerstichartiger Schmerz oder ein peitschenartiger Schlag beschrieben; dann kann er sich mit dem betroffen Fuß allein nicht mehr auf die Zehenspitzen aufrichten.
Nach der Befragung des Patienten (wie ist der Schmerz erstmals aufgetreten, wie lange gibt es schon welche Schmerzen?) erfolgt die Untersuchung mit dem Abtasten, dem Einbein- Zehenstand und dem Sehnen Anspannungstest nach Thompson. Dabei liegt der Patient bäuchlings auf der Liege, die Füße hängen über den Rand der Liege. Der Untersucher drückt die Wadenmuskulatur zusammen, dann sollte sich der Fuß absenken. Ist dies nicht der Fall, ist die Sehne gerissen. Dann folgen nach dem Algorithmus der ATOS Klinik Stuttgart bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und MRT.
Bei der konservativen Therapie kennen wir zu Beginn die Ruhigstellung und Schonung in einer Orthese oder mit einem Zinkleimverband oder die Teilbelastung an Unterarmgehstützen. Medikamente gegen die Entzündung, Physiotherapie, Injektionen (Hyaluron), kühlende Umschläge in der Nacht oder Nachtschienen.
In unsere ATOS Klinik Stuttgart wird die Indikation zur operativen Therapie bei akutem Riss schnell gestellt, teils auch als minimal- invasive Technik, die Sehne wird genäht. Bei chronischen Rissen müssen aufwändigere Techniken gewählt werden, teils wird eine Nachbarsehne (Flexor hallucis longus gleich Großzehenbeuger) zur operativen Verstärkung benutzt. Bei Entzündungen der Sehne ohne Rissbefund wird das Entzündungsgewebe operativ entfernt. Wenn gleichzeitig noch Begleitveränderungen wie zum Beispiel ein hinterer Fersensporn vorliegen, werden diese in der gleichen Operation auch adressiert.
Sowohl bei konservativer als auch bei operativer Behandlung sind eine intensive Nachbehandlung und individuelle Konzepte notwendig. Häufig sind auch Orthesen für sechs bis zwölf Wochen notwendig. Sportliche Aktivitäten können nach vier bis sechs Monaten wieder begonnen werden.
Dr. med. Dr. h.c.
Michael Gabel
Spezialist für Fuß, Sprunggelenk und Rheumaorthopädie