Behandlung Hüftkopfnekrose

Hüftkopfnekrose /Femurkopfnekrose. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Wenn es zu einer Durchblutungsstörung im Hüftkopf kommt, kann es zum Absterben des Knochengewebes, einer sogenannten Hüftkopfnekrose, kommen. Unbehandelt führt das Absterben langfristig zu einem Einbrechen der Gelenkfläche mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Hüftspezialistinnen und -spezialisten der ATOS Klinik Braunfels helfen fachkundig und individuell.

Das obere Ende des Oberschenkelknochens (Femur) ist der Hüftkopf oder auch Femurkopf. Durch seine leicht abgewinkelte Position zur Hüftpfanne sorgt er für eine maximale Beweglichkeit in der Hüfte, ist durch seine versetzte Verbindung zum Oberschenkelschaft aber auch anfälliger. Bei der Hüftkopf- oder Femurkopfnekrose kommt es aus unterschiedlichen Gründen zu einer Durchblutungsstörung der versorgenden Blutgefäße. Der Hüftkopf wird dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Nähr- und Mineralstoffen versorgt, wird dadurch instabil und die Knochenzellen sterben langsam ab. 

Unbehandelt führt dieses Absterben innerhalb von Monaten oder Jahren zu einem Einbrechen der Gelenkflächen des Hüftkopfes. In den meisten Fällen sind Männer zwischen 35 und 45 Jahren betroffen. Die Nekrose kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten.  

Es gibt zwei Formen der Hüftkopfnekrose: Die primäre Variante nennt man auch idiopathische Hüftkopfnekrose. Hierbei können keine eindeutigen Ursachen für ein Entstehen herangezogen werden. Bei der zweiten Variante spielen Risikofaktoren wie zum Beispiel übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes mellitus, starkes Rauchen, Kortison- oder Strahlen- und Chemotherapien oder auch Verletzungen eine große Rolle. 

Eingeteilt wird die Hüftkopfnekrose nach der ARCO-Klassifikation in vier bis fünf Krankheitsstadien, nach denen sich die optimale und individuelle Therapie richtet. Wichtig ist ein rechtzeitiges Erkennen der Erkrankung, sodass schnell Maßnahmen ergriffen werden können. 

Die Erkrankung beginnt häufig mit ziehenden und oftmals in das Knie ausstrahlenden Schmerzen sowie einer Funktionseinschränkung. Teilweise berichten die Betroffenen auch über eine akute Schmerzattacke und ausgeprägte Nachtschmerzen. 

Zur Diagnosestellung stehen neben der gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung die Röntgenuntersuchung des Hüftgelenks, die Computertomografie (CT), eine Kernspintomografie (MRT) und die Szintigrafie zur Verfügung. 

Die Therapie ist immer abhängig von den Ursachen und Risikofaktoren, dem Alter der Betroffenen sowie der Ausdehnung des geschädigten Knochenareals. In frühen Stadien helfen physiotherapeutische Maßnahmen, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu erhalten und zu fördern. Schmerzlindernde oder Durchblutungsfördernde Medikamente können eingesetzt werden. Auch eine Druckentlastung im Hüftgelenk durch die Nutzung von Unterarmgehstützen kann die Beschwerden lindern. 

In frühen Stadien ist eine druckentlastende Markraum-Dekompression (Core Dekompression) angezeigt. Dabei wird der Hüftkopf angebohrt, um das Einwachsen neuer Blutgefäße zu fördern und die Druckerhöhung im Knochen zu mindern. Auch ein Auffüllen mit Knochenzellen aus dem Knochenmark über einen Bohrkanal kann die Knochenneubildung herbeiführen. Bei beginnenden Gelenkflächenschäden kann eine hüftkopfentlastende und hüftkopfzentrierende Umstellungsoperation (Osteotomie) den Erhalt des Gelenks fördern. Ist die Nekrose bereits sehr weit fortgeschritten oder sind die Betroffenen bereits höheren Alters ist lediglich der Gelenkersatz erfolgversprechend. Das Ziel ist dabei jedoch, so viel eigene Knochensubstanz wie möglich zu erhalten. 

Die Rehabilitation richtet sich immer nach dem durchgeführten Verfahren. In jedem Fall sind aber eine schnelle Mobilisation sowie physiotherapeutische Maßnahmen wichtig, um die Beweglichkeit zu erhalten und die Muskulatur aufzubauen. Bei umfangreicheren Eingriffen müssen die Patientinnen und Patienten das betroffene Bein zunächst für rund sechs Wochen teilentlasten. Die Hüftspezialistinnen und -spezialisten der ATOS Klinik Braunfels sorgen für die individuell bestmögliche Therapie und Nachsorge.  

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Dr. med. univ. Lucas Berger

Dr. med. univ.

Lucas Berger

Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie

Dr. med. univ. Josef Dürager

Dr. med. univ.

Josef Dürager

Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie