Behandlung Hüftdysplasie

Hüftdysplasie. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Eine Hüftdysplasie stellt die häufigste angeborene Fehlbildung des Bewegungsapparats dar. Mädchen zeigen die Fehlstellung viermal häufiger. Wird diese nicht erkannt oder nicht behandelt, drohen schwere Verschleißerscheinungen der Hüfte. 

Bei der Dysplasie handelt es sich um eine Verknöcherungsstörung oder Reifestörung der Hüfte. Die Hüftgelenkpfanne ist zu steil oder zu flach ausgebildet und deckt den Hüftkopf nur ungenügend ab. Es kann zu einem Herausrutschen des Hüftkopfes aus der Pfanne kommen, der sogenannten Hüftluxation. 

Leichtere Ausprägungen machen im Kindesalter häufig keine Beschwerden. Im Erwachsenenalter können sie jedoch zu einem vorzeitigem Hüftgelenkverschleiß (Arthrose) führen. Eine direkte Ursache für die Hüftdysplasie ist häufig nicht zu erkennen. Expertinnen und Experten vermuten eine genetische Komponente oder eine ungünstige Lage mit Platzmangel im Mutterleib.

Die Hüftdysplasie ist zunächst symptomlos. Bei Babys zeigt sich meist ein Unterschied in der Beinlänge oder ein ungleiches Abspreizen der Beine. Auch die Gesäßfalten können unterschiedlich stehen. Später klagen die Kinder über Knie- oder Hüftschmerzen und sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Gleitet der Hüftkopf aus der Gelenkpfanne kann ein Watschelgang auftreten oder die Hüfte verschoben sein. Erwachsene leiden meist zunächst unter Leistenschmerzen oder diffusen Rückenschmerzen bei Belastung. Später nehmen die Hüftschmerzen zu und das Bein ist in der Beweglichkeit eingeschränkt. Auch eine Instabilität oder ein Wegknicken des Beines wird beschrieben. 

Eine frühe Behandlung verspricht eine gute Prognose bei einer Hüftdysplasie. Aus diesem Grund wird bei allen Babys eine Untersuchung der Hüfte sowie eine Ultraschalldiagnostik im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen eingeleitet. Bei Erwachsenen mit Verdacht auf Folgeerscheinungen durch eine Hüftdysplasie wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um Fehlstellungen und knöcherne Strukturen erkennen zu können. Eine Ganganalyse und die körperliche Untersuchung ergänzen die Diagnosestellung. 

Direkt nach der Geburt bilden sich viele Hüftinstabilitäten von allein zurück. Bei schwereren Fällen kann breites Wickeln oder eine Spreizhose helfen, den Hüftkopf in der Gelenkpfanne zu stabilisieren und so eine Luxation zu verhindern. Ist eine Luxation erfolgt, muss der Hüftkopf wieder in die Pfanne geschoben (reponiert) werden. Danach wird das Gelenk durch Bandagen, Schiene oder Gips fixiert, damit das Gelenk in der richtigen Position reifen kann. Physiotherapeutische Maßnahmen sorgen ergänzend für Beweglichkeit und Muskelaufbau. 

Reichen die konservativen Maßnahmen nicht aus, kann eine Hüftdysplasie Operation angezeigt sein. Mehrere Verfahren stehen zur Verfügung und werden je nach Ausmaß der Erkrankung individuell durchgeführt. Grundsätzlich ist das Ziel der OP, die Form und die Position der Hüftpfanne zu korrigieren, damit der Hüftkopf wieder in das Gelenk passt und sicher darin verbleibt. Bei Erwachsenen haben sich dabei unter anderem die Tripleosteotomie (3-fach-Umstellung) am Becken oder die Umstellung des Oberschenkelknochens bewährt. Sollte die Schädigung am Gelenk bereits weit fortgeschritten sein, kann eventuell nur noch das Einsetzen eines neuen Hüftgelenks Besserung bringen. 

Je nach Art der Operation erfolgen die weiteren Schritte. Nach einer Umstellungsoperation dürfen die Patientinnen und Patienten das operierte Bein zunächst nicht belasten und nach etwa sechs Wochen eine Teilbelastung unter physiotherapeutischer Anleitung starten. Eine Vollbelastung erfolgt nach rund zehn Wochen. Auch bei der Implantation eines neuen Hüftgelenks hängen die weiteren Maßnahmen von dem eingesetzten Implantat ab. Teilweise können die Betroffenen bereits einen Tag nach der Operation wieder voll belasten. Die Hüftspezialistinnen und -spezialisten erklären das Vorgehen sehr detailliert. 

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Dr. med. univ. Lucas Berger

Dr. med. univ.

Lucas Berger

Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie

Dr. med. univ. Josef Dürager

Dr. med. univ.

Josef Dürager

Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie

Dr. med. Michael T. Kremer

Dr. med.

Michael T. Kremer

Chefarzt Endoprothetik und Gelenkchirurgie
Departmentleiter Wechselchirurgie