04.02.2019 - Ein Gespräch mit Praxisinhaber Andrew van Broekhoven

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Spine Art - Praxis für Physiotherapie in der ATOS Klinik München

Wir befinden uns in der ATOS Klinik München den renovierten Räumlichkeiten von Spine Art. Ein gut gelaunter Andrew van Broekhoven begrüßt uns in seiner Praxis für Physiotherapie in der ATOS Klinik München. Die Neugestaltung der Räumlichkeiten wollen wir zum Anlass nehmen um uns mit dem Praxiseigner sowohl über die Praxis als auch über das Thema Physiotherapie im Allgemeinen zu sprechen. 

"Wir arbeiten nicht symptomatisch
sondern ganzheitlich, prä- und postoperativ."

 

Wofür steht der Name Spine Art?

Andrew van Broekhoven: Wir bei Spine Art sehen die Wirbelsäule [engl Spine] als Zentrum des menschlichen Körpers. Unser Behandlungsansatz spiegelt sich dabei in unserem Namen wieder: Spine Art – die Kunst mit dem Rücken; denn wir sind davon überzeugt, dass die Wirbelsäule als Zentrum des menschlichen Körpers, eine wichtige Rolle spielt bei den orthopädische Verletzungen die wir hier behandeln. Ist der Rücken gesund, beweglich und frei von Verspannungen, wirkt sich das positiv auf Ihre Behandlung aus.  Dies bedeutet nicht, dass wir nur die Wirbelsäule behandeln. Wir sind in allen Gelenkgruppen unterwegs. So sitzen z. B. die Schultern an der Wirbelsäule. Wir arbeiten nicht symptomatisch sondern ganzheitlich, prä- und postoperativ. Spezialisiert sind wir natürlich auf orthopädische Fälle. Dies macht 90% aller Fälle aus.

Art [eng. Kunst] steht für die Kunst das Problem als Ganzes zu betrachten und sozusagen alles unter einen Hut zu bringen. Dies geht meist über manuelle Anwendungen hinaus. Es findet immer eine intermenschliche Beziehung statt.

Der Name ist ganz bewusst behandlungsbezogen- und nicht personenbezogen. Spine Art steht nicht nur für Andrew van Broekhoven, sondern für ein ganzes Team – ein internationales Team, vielseitig ausgebildet mit unterschiedlichsten Schwerpunkten.

 

Was ist das Besondere an Spine Art? Wodurch unterscheidet ihr euch zu anderen physiotherateupischen Einrichtigen?

Eine Besonderheit ist mit Sicherheit die zentrale Lage innerhalb der ATOS Klinik München, in der Spine Art eine zentrale Rolle spielt. So findet bei der postoperativen Versorgung der ATOS Patienten die erste physiotherapeutische Behandlung meist bereits im Aufwachraum statt. Wir kommen 7 Tage die Woche und bis zu 2 Mal pro Tag ans Bett. Dies ist – soweit ich weiß – einmalig in München und Umgebung. Dies geht nur wenn Physiotherapeut und behandelnder Arzt in engem Austausch stehen. Wir arbeiten sprichwörtlich auf Augenhöhe mit den Ärzten der ATOS Klinik. So werden z. B. Patienten des Deutschen Schulterzentrums bei Kontrollterminen von unseren Physiotherapeuten begleitet. Kurze kommunikative Wege sind dabei das A und O. So wissen wir was der Arzt macht und umgekehrt. Wenn operiert werden sollte, wird der Patient stets von dem Therapeuten betreut, der später die physiotherapeutische Anschlussbehandlung übernimmt. „Alles aus einer Hand“ sozusagen.

Darüber hinaus haben wir einen (teils internationalen) Patientenstamm der auch unabhängig von ATOS zu uns kommt. Unsere Patienten führen als Grund die orthopädische Spezialisierung unseres Teams an. Sebastian z. B. ist unser Spezialist für Schulter, Marina für Hände, Krisztina und Elisabeth für die Physiofit Gruppentraining. Unsere Teammitglieder genießen daher ein hohe Eigenverantwortung und können Themen selbständig voranbringen. Dies geht soweit, dass Sebastian und Marina einen Themenabend zur sogenannten „Frozen Shoulder“ veranstalten [am 06.02. um 19.00 Uhr in der ATOS Klinik München – Anm. d. Red.].
 

 „Meine Mission ist es, Sie nicht einfach mit einem profanen Krankengymnastik- und Trainings-Rezept zu bedienen, sondern Ihre Rehabilitation von der Verletzung oder Operation an, Schritt für Schritt zu begleiten.“

 

Wie läuft eine physiotherapeutische Behandlung ab und wie lange kommen die Patienten im Durchschnitt zu euch?

Dies kann man grundsätzlich so pauschal nicht sagen. Man muss z. B. unterscheiden ob es sich um eine konservative oder postoperative Behandlung handelt. Wir arbeiten nach den wissenschaftlich höchsten Standards aber wir können und wollen die Natur nicht beschleunigen. „Wir behandeln nicht um zu behandeln“. Wir versuchen ein auf jeden einzelnen Patienten angepassten Behandlungsplan zu erstellen. Auch bei operativen Themen immer in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt.
Daher kann man auch bzgl. der Dauer keine genaue zeitliche Einsortierung vornehmen. Ich denke folgender Ansatz fasst es ganz gut zusammen:  „Meine Mission ist es, Sie nicht einfach mit einem profanen Krankengymnastik- und Trainings-Rezept zu bedienen, sondern Ihre Rehabilitation von der Verletzung oder Operation an, Schritt für Schritt zu begleiten.“

 

Welche Krankheiten und Beschwerden kommen am häufigsten vor? 

Jegliche Beschwerden rund um den Bewegungsapparat. Die 2 Hauptgruppen sind in der Tat Schulter und Wirbelsäule in allen Variationen. Aber natürlich haben wir auch das Thema Ellenbogen, Hand, Fuß, Knie und Hüfte. 
 

Wie kann man bei den typischen Bürokrankheiten (Rückenschmerzen o.ä.) vorbeugen?

Grundsätzlich sollte man auf die ergonomischen Aspekte seines Arbeitsplatzes achten. Die Einstellung Stuhls, die Höhe des Schreibtisches, aber auch die Anordnung der einzelnen Gerätschaften spielt eine Rolle; Wo steht der Bildschirm? Wie ist die Anordnung von Maus und Tastatur zum Bildschirm? All dies kann entscheidend sein. Jeder sollte sich einen Stuhl suchen, der zu einem passt. Es gibt nicht den besten Stuhl. Bodenkontakt sollte jedoch immer gegeben sein und die Arme sollten im rechten Winkel sein. Noch wichtiger ist die Abwechslung: Zwischendurch Aufstehen, den Kaffee auch mal selber holen (lacht), evtl. sogar Apps benutzen, die einen an das Aufstehen erinnern.

Konkrete Übungen, die man im Büro anwenden kann zeigen wir gerne hier in der Praxis. Ich bin kein Fan von 2, 3 abgedruckten Bildern, die meine Übungen zeigen.

Ein aufgeräumter Schreibtisch vermindert Stress – auch das kann eine Hilfe sein. Dies sind nur ein paar kleine Dinge, die man schnell selbst umsetzen kann. Aktivität und Bewegung sind dabei immer ein ganz wichtiger Faktor. 
 

Was war bzw. ist deine ganz persönliche Motivation Physiotherapeut zu werden?

Ursprünglich fing es sprichwörtlich im Kleinen an. Mein Onkel ist Physiotherapeut und am Wochenende durften wir als Kinder oft in seiner Praxis spielen. Dies waren die ersten Berührungspunkte. Die Praxis meines Onkels hat mich damals einfach fasziniert – man kann daher schon sagen, dass mein Onkel mein Vorbild war.

Später hatte ich dann selbst Verletzungen aufgrund dessen ich dann selbst 2 Mal in physiotherapeutischer Behandlung war. Was eine gute Betreuung ausmachen kann! Das hat mich damals einfach extrem fasziniert und von da an auch nicht mehr losgelassen.

Und der letzte Reiz kam dann im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“ in einer Praxis: Eigentlich ist meine Schwester dort hingegangen und ich habe sie nur begleitet. Vor Ort war ich dann aber vollends überzeugt und habe mir gedacht: Das ist meins, das mache ich!  Ich habe damals noch Betriebswirtschaft studiert, mich dann aber 1990 dafür entschieden die Ausbildung zum Physiotherapeuten zu absolvieren.

Schließlich bin ich – nach kurzer Vertretung in den Niederlanden – in die Praxis zu meinem besagten Onkel nach München gegangen und bin nun seit September 1994 in München tätig. 

In der Atos Klinik München bin ich seit über 20 Jahren tätig. 2005 habe ich meine eigene Praxis – SpineArt – hier eröffnet.

"Wir behandeln alle ohne Ausnahme. Auch sehr viele Patienten, die nicht in der ATOS Klinik behandelt werden, nehmen unsere Leistungen hier in der Praxis in Anspruch."

Kann ich das Angebot von SpineArt nutzen, auch wenn ich nicht in der ATOS Klinik behandelt worden bin?

Ja. Wir behandeln alle ohne Ausnahme. Auch sehr viele Patienten, die nicht in der ATOS Klinik behandelt werden, nehmen unsere Leistungen hier in der Praxis in Anspruch.
 

Wie ich sehe, hängen hier viele Bilder aus unterschiedlichen Städten / Ländern? Was hat es damit auf sich? 

Ja das ist richtig (lacht). Alle Angestellte sind mit eigenen Bildern vertreten. Jeder Mitarbeiter hat ein Bild aus seiner Heimat gewählt, sinnbildlich für die große Vielfalt in unserem Team. Ich habe mich – um dem Klischee zu entsprechen – für ein Bild von den Grachten in Amsterdam entschieden.
 

 

Als Physioterapeut arbeitet man in erster Linie körperlich – wie hältst du dich selber fit? 

Grundsätzlich ist meine Arbeit natürlich körperlich sehr fordernd, ich bin quasi immer im Training. Darüber hinaus gehe ich regelmäßig ins Fitnessstudio. Und ich habe einen Hund. Da musst du raus – bei Wind und Wetter. Und Bewegung an der frischen Luft ist die beste Therapie für Körper und Geist. Ansonsten verfolge ich ein gesundes Mittelmaß was die Ernährung angeht, versuche nicht zu verkrampft zu sein und grundsätzlich eine positive Grundeinstellung zum Leben zu haben.

 

Wir danken dir für dieses angenehme Gespräch und gratulieren nochmals zur gelungenen Renovierung deiner Praxis!