Diagnose Gonarthrose - Knie-TEP
Die Gonarthrose gilt als häuftiges Knie-Leiden. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Eine Arthrose im Bereich des Kniegelenks wird als Gonarthrose bezeichnet. Hierbei ist der Gelenkknorpel verschlissen und die Patientinnen und Patienten leiden oft unter starken Schmerzen. In solchen Fällen kann ein künstliches Kniegelenk oder auch Knieendoprothese (Knie-TEP) helfen.
Als Gonarthrose bezeichnet man eine Arthrose mit Knorpelverschleiß im Kniegelenk. Gründe dafür liegen in einseitig hohen Belastungen, angeborenen Fehlstellungen wie X- oder O-Beinen, Knorpelschäden und Verletzungen oder genetischen Faktoren. Ist die Gonarthrose bereits weit fortgeschritten und der Gelenkknorpel massiv angegriffen, bietet ein künstliches Kniegelenk (Knie TEP) gute Möglichkeiten für mehr Beweglichkeit und Schmerzfreiheit.
Manche Patientinnen und Patienten mit einer Gonarthrose kommen mit erheblichen Schmerzen und einer starken Einschränkung der Mobilität noch gut in Ihrem täglichen Ablauf zurecht. Andere Betroffene empfinden ihre Lebensqualität durch die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen erheblich gemindert – obwohl auf dem Röntgenbild die Gonarthrose noch nicht bis zum Endstadium fortgeschritten ist.
Gründe für eine Knie TEP können sein:
- seit über zwölf Monaten zunehmende belastungsabhängige Schmerzen
- zu Fuß zurücklegbare Wegstrecken werden immer kürzer
- Ruhe- und Nachtschmerz
- Selbstständigkeit ist stark eingeschränkt
Bevor operiert werden kann, müssen andere Erkrankungen im Bereich des Rückens oder der Hüftgelenke ausgeschlossen werden.
Zunächst erfolgen eine umfängliche Anamnese und klinische Untersuchung. Bei Verdacht auf eine Gonarthrose wird ein Röntgenbild des betroffenen Gelenks angefertigt. Die Schädigung wird beurteilt. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann durchgeführt werden, um Strukturen wie Bänder, Muskeln und Gelenkflüssigkeiten genau darstellen zu können.
Das Ziel einer Therapie ist es, Schmerzen zu lindern und die Entwicklung der Arthrose aufzuhalten oder zu verlangsamen und positiv zu beeinflussen. Mit Bewegungs-, Kräftigungs- und/oder einer medikamentösen Therapie kann eine Linderung der Beschwerden auch unter physiotherapeutischer Anleitung angestrebt werden. Auch Injektionstherapien wie zum Beispiel mit Hyaluronsäure oder einem Eigenblutverfahren können eine Schmerzreduktion und eine Verbesserung der Gelenksituation herbeiführen.
Bei einer Operation des Kniegelenks werden die verbrauchten Gelenkoberflächen durch eine künstliche Gleitfläche ersetzt. Welches Prothesenmodell gewählt wird, hängt ganz wesentlich von der Fehlstellung und der Beweglichkeit des Kniegelenks ab.
Neben den am häufigsten verwendeten Totalendoprothesen (TEP) kommen auch Teilprothesen (Schlittenprothesen) zum Einsatz. In seltenen Fällen kann auch eine sogenannte Miniprothese ausreichen. Auch Prothesen für den isolierten Einsatz des Kniescheibengleitlagers und der Kniescheibenrückfläche zeigen sehr gute Ergebnisse, wenn das Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkel noch intakt ist. Jedes der Systeme hat ein typisches Indikationssprektrum.
Nach 24 Stunden kann die Patientin oder der Patient an zwei Unterarmgehstützen unter Anleitung der Physiotherapeutinnen oder -therapeuten die ersten Schritte mit dem neuen Gelenk unternehmen. Nach fünf Tagen ist die Mobilität so weit hergestellt, dass kaum noch Hilfe benötigt wird und die Reha meist im Rahmen einer Anschlussheilbehandlung erfolgen kann. Nach zwölf bis 14 Tagen werden die Hautklammern entfernt.
Dr. med.
Dirk Eiwanger
Chefarzt/ Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
PD Dr. med.
Konstantin Horas
Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Andreas Kiekenbeck
Chefarzt/ Ärztlicher Direktor der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Alexander Mayer
Chefarzt/ Leitender Arzt der ATOS Klinik Wiesbaden
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie