Ihr Spezialist für Anästhesie in Berlin
In der ATOS Clinica Vita Berlin bieten wir als spezialisiertes Krankenhaus selbstverständlich auch eine Abteilung für Anästhesie und Schmerztherapie. Unsere engagierten Mitarbeitenden stehen Ihnen während des gesamten Operationsprozesses zur Seite. Wir legen großen Wert auf persönliche Betreuung, die Berücksichtigung Ihrer individuellen Bedürfnisse sowie eine qualifizierte Pflege und den Einsatz modernster Technologien. Auf diese Weise möchten wir ein Vertrauensverhältnis schaffen, das für die besonderen Anforderungen einer Operation wichtig ist. Unsere Anästhesie-Spezialisten sind kompetente und verlässliche Partner für die Chirurgen.
Vor der Narkose (Präoperativ)
Mindestens 1 Tag vor der Narkose
Hat Ihr Facharzt festgestellt, dass Sie operiert werden müssen, ist es zur Vorbereitung auf die Narkose notwendig, dass eine/r unserer Anästhesistinnen oder Anästhesisten ein ausführliches Vorgespräch mit Ihnen führt. In diesem Gespräch sollen der Ablauf des Operationstages und die Art der Narkose besprochen werden. Bitte vereinbaren Sie unbedingt rechtzeitig vor Ihrer Operation einen Termin mit uns.
Zu diesem Termin bringen Sie die folgenden Unterlagen mit:
- die Versichertenkarte Ihrer Krankenkasse
- ein Lichtbilddokument (Ausweis, Führerschein)
- den ausgefüllten Aufklärungs- und Fragebogen zu Ihren Vorerkrankungen [Patientenfragebogen]
- in Ihrem Besitz befindliche Krankenunterlagen, wie: Allergiepass, Herzschrittmacherausweis, Anästhesieausweis oder Warnhinweise, die Sie nach einer vorangegangenen Narkose erhalten haben
- von Ihrem behandelnden Arzt in Vorbereitung auf die Operation mitgegebene Untersuchungsergebnisse (EKG, Röntgenbild, Ultraschalluntersuchung, Laborergebnisse, Lungenfunktionstests o. ä.).
In dem Gespräch werden Ihre Vorerkrankungen, Ihr Gesundheitszustand und Ihre Belastbarkeit besprochen, um festzustellen, ob spezifische Risiken gegeben sind. Der Anästhesist beantwortet Ihre Fragen hinsichtlich des Ablaufs am Operationstag und der Nachbetreuung, klärt Sie über allgemeine Gefahren Ihrer Operation auf und bespricht mit Ihnen, welches Narkoseverfahren für die geplante Operation geeignet ist.
Mit Ihrer Unterschrift auf dem Aufklärungsbogen (Patienteneinverständniserklärung) dokumentieren Sie, dass Sie ausreichend über die Narkoseart und die Narkoserisiken informiert wurden. Für Fragen nach diesem Vorgespräch stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen unserer OP-Zentren gern zur Verfügung. Im Falle von Kindernarkosen dienen diese Gespräche auch dazu, dass Ihrem Kind die Angst genommen wird. Es soll merken, dass es freundlich behandelt wird, und die Räumlichkeiten kennenlernen.
Sechs Stunden vor der Narkose – sehr wichtig!
Vor der Operation dürfen Sie sechs Stunden lang nicht essen, trinken oder rauchen. Dies gilt auch für Kaugummikauen oder Bonbonlutschen, da beides, wie auch Nikotin, den Anteil der Magensäure stark erhöhen kann. Als einzige Ausnahme dürfen Sie bis zwei Stunden vor der Narkose noch ein bis zwei Gläser/Tassen klare Flüssigkeit ohne Fett und ohne feste Bestandteile (Wasser, Tee) trinken. KEINE MILCH, KEIN ALKOHOL.
Bitte halten Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit daran. Während der Narkose kann ansonsten Mageninhalt erbrochen werden und über die Luftröhre in die Lunge gelangen. Folgen können eine schwere Lungenentzündung oder bleibende Lungenschäden sein. Bitte unterstützen Sie uns bei der Einhaltung hygienisch einwandfreier Operationsbedingungen. Duschen Sie am Morgen des Operationstages. Tragen Sie frische Unterwäsche und weite, bequeme Kleidung. Bitte allen Schmuck ablegen und zu Hause lassen. Bei Operationen an Hand oder Fuß schneiden Sie bitte Ihre Nägel kurz und reinigen Sie sie in einem Seifenbad. Sollten Gehstützen, Knieschienen, Spezialschuhe o. ä. zur Nachbehandlung erforderlich sein, bringen Sie diese Hilfsmittel bitte am Operationstag mit.
Unmittelbar vor der Narkose
Eine unserer OP-Schwestern begleitet Sie aus dem Wartebereich in den Aufwachraum. Dort ziehen Sie die OP-Kleidung an und werden gebeten, Zahnprothesen, Brillen und Kontaktlinsen, Haarteile sowie Schmuck abzulegen. Von der Narkoseschwester oder dem Anästhesisten werden Sie von dort in den Operationssaal begleitet. Zu jeder Zeit während der Narkose ist der Anästhesist bei Ihnen und sorgt dafür, dass es Ihnen gut geht und die Operation unter optimalen Bedingungen ablaufen kann.
Einleitung der Narkose
Wir führen sowohl Vollnarkosen, als auch Regionalanästhesien (lokale Betäubung) durch. Die Vollnarkose ist die Anästhesieform, bei der sowohl der Wachzustand des Patienten, als auch sein Schmerzempfinden gänzlich ausgeschaltet sind. Sie werden in einen schlafähnlichen Zustand versetzt. Die Narkose stimmen wir ab auf Ihren individuellen körperlichen Zustand und die Art der Operation. Der Anästhesist legt an ihrer Hand oder Ellenbeuge eine Verweilkanüle durch Venenpunktion an. Durch die Kanüle werden die zur Vollnarkose benötigten Medikamente in die Vene eingespritzt. Diese Art der Narkoseeinleitung ist aus medizinischer Sicht die sicherste Methode und ermöglicht ein angenehmes Einschlafen.
In unserem Operationszentrum werden neben rückenmarksnahen Narkosen (Spinalanästhesie) ebenso verschiedene Formen von peripheren Nervenblockaden (z. B. axillärer Plexusblock, Peniswurzelblock, Femoralisblock etc.) angewandt. Häufig nutzen wir eine Kombination aus einer Regional- und einer Vollnarkose, um Ihnen nach der Operation eine bessere Schmerztherapie bieten zu können.
Während der Narkose (Intraoperativ)
Über eine Spritzenpumpe wird kontinuierlich eine Kombination von Schlaf- und Schmerzmitteln infundiert (sogenannte TIVA oder totale intravenöse Anästhesie). Es können auch zusätzlich zum Sauerstoff Narkosegase gegeben werden (sogenannte balancierte Anästhesie). Sobald die Narkosewirkung einsetzt und Sie in Tiefschlaf sinken, wird Ihr Körper über eine Beatmungshilfe mit Sauerstoff versorgt. Dies kann über die Kehlkopfmaske erfolgen, die durch den Mund eingeführt wird und im Rachen hinter der Zunge und vor dem Kehlkopf liegt. Oder durch das Einführen eines dünnen Beatmungsschlauchs (Tubus) durch den Mund, über Kehlkopf und Stimmbänder hinweg, in die Luftröhre. Der Beatmungsschlauch wird mit einem aufblasbaren Ballon fixiert, der die Luftröhre komplett abdichtet und verhindert, dass Mageninhalt in die Luftröhre läuft. Keine Sorge: Sie spüren davon nichts.
Ist die Narkose tief genug, beginnt der Operateur mit dem Eingriff. Während der gesamten Narkose werden Ihre Vitalfunktionen (Blutdruck, Puls, Herztätigkeit, Lungenfunktion) und die Sauerstoffversorgung sowie die Zusammensetzung des Atemgases überwacht. So können Abweichungen sofort erkannt und auf Störungen jederzeit reagiert werden.
Nach der Narkose (Postoperativ)
Nach erfolgter Operation werden die schlafinduzierenden Narkotika abgesetzt. Die selbstständige Atemfunktion setzt wieder ein, und Sie erwachen innerhalb weniger Minuten. Danach werden Sie von der Anästhesieschwester in den Aufwachraum gebracht, wo Sie sich erholen können. Es ist ganz normal, dass Sie nach der Narkose müde und schläfrig sind, deshalb werden wir Sie noch eine angemessene Zeit lang betreuen (30 Minuten bis zu drei Stunden). Sollten Sie eine Begleitperson haben, kann diese zu Ihnen in den Aufwachraum kommen. Im Aufwachraum wird die Überwachung der wichtigen Körperfunktionen durch den Anästhesisten und die Aufwachraumschwester fortgesetzt. Falls erforderlich, werden Ihnen Schmerzmittel und Medikamente gegen Übelkeit bzw. Erbrechen verabreicht. Zu diesem Zweck verbleibt der venöse Zugang an Ihrer Hand (bzw. Ellenbeuge). Sobald alle Ihre wichtigen Körperfunktionen wieder stabil sind und Sie sich wohl fühlen, können Sie – entweder mit Ihrer Begleitung oder mit einem Krankentransport – den Heimweg antreten. Der Anästhesist gibt Ihnen ein geeignetes Schmerzmittel für zu Hause mit und bespricht mit Ihnen dessen Anwendung.
Bitte beachten: Es ist wichtig, dass Sie zu Hause für die ersten 24 Stunden eine Betreuung haben, damit Sie sich von der Operation entspannt erholen können und bei gegebenenfalls auftretenden Problemen nicht allein sind. Sie dürfen in diesen 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, nicht an laufenden Maschinen arbeiten, keinen Alkohol trinken, keine Beruhigungsmittel einnehmen und sollten möglichst keine wichtigen Entscheidungen treffen (z. B. Verträge abschließen).
Zögern Sie nicht, sich bei persönlichen Problemen oder Fragen an uns zu wenden. Wir nehmen uns Zeit für Sie!
Die heute verwendeten Narkosemittel haben eine verkürzte Wirkungsdauer und sind gut dosierbar. Damit sind Anästhesien heute sicherer und verträglicher denn je. Zusätzliche Sicherheit bietet die ständige Überwachung der Vitalfunktionen des Patienten, z. B. durch die Bestimmung des Sauerstoffgehalts im Blut über eine Fingerklammer und die kontinuierliche Messung der Kohlendioxidkonzentration in der Atemluft.
Wir führen im Jahr durchschnittlich 6.000 Narkosen durch, darunter 1.500 an Kindern. Unser qualifiziertes, erfahrenes Fachpersonal arbeitet mit modernster Narkosetechnik und bietet somit einen ebenso hohen medizinischen Standard wie ein Krankenhaus. Für eventuelle Notfälle (z. B. allergische Reaktionen oder Kreislaufprobleme), die sehr selten auftreten, sind wir personell und apparativ optimal ausgestattet. Alle Kindernarkosen werden von einem Facharzt für Anästhesiologie mit mehrjähriger Erfahrung in Kinderanästhesie und einer Anästhesieschwester durchgeführt.
In einem ausführlichen Vorgespräch mit dem Anästhesisten wird ermittelt, ob eine ambulante Operation für Sie angemessen ist und welche Dosis und Art an Narkosemitteln benötigt werden. Die Art und Menge der Narkotika, die für Ihre spezifische Operation benötigt werden, hängen von Alter, Gewicht, Geschlecht, der körperlichen Verfassung sowie Medikamenten und Genussmitteln ab, die eingenommen werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, und besprechen Sie in dem Vorgespräch Ihre Fragen und Ängste mit dem Anästhesisten.
Sie haben als Patient einen entscheidenden Einfluss auf die Senkung des Narkoserisikos. Bitte beachten Sie strikt das Nüchternheitsgebot. Beachten Sie bitte auch, dass auch das Rauchen für eine vermehrte Magensäureproduktion und plötzliches intraoperatives Erbrechen verantwortlich ist.
Nach der Narkose werden Sie selbstverständlich erst nach Hause entlassen, wenn Sie sich wohl fühlen und wir es aus medizinischer Sicht vertreten können.
Während der Narkose sind Sie schmerzfrei, es geht ihnen im Normalfall gut. Sie bekommen über die Beatmungsmaschine mehr Sauerstoff als im Wachzustand. Der Anästhesist ist während der gesamten Operationszeit an Ihrer Seite und überwacht alle lebenswichtigen Körperfunktionen und die Narkosetiefe.
Nach der Operation, wenn die Narkosewirkung nachlässt, treten in der Regel Schmerzen auf. Abhängig vom individuellen Schmerzempfinden, werden die postoperativen Schmerzen von jedem Patienten unterschiedlich stark empfunden. Der Anästhesist wird Ihnen bereits individuell dosiert während der Operation schmerzlindernde Medikamente geben, die über das Ende der Operation hinaus wirken. Im Anschluss werden Sie im Aufwachraum von unserem Fachpersonal betreut. Auch hier erhalten Sie schmerzlindernde Medikamente, wenn dies erforderlich ist.
Für zu Hause wird Ihnen ein Schmerzmittel mitgeben und dessen Einnahme ausführlich mit Ihnen besprochen. Ziel ist nicht, die absolute Schmerzfreiheit zu erreichen, denn dies wäre für Sie gefährlich und würde nicht vertretbare Nebenwirkungen mit sich bringen. Angestrebt wird ein Schmerz, der für Sie erträglich ist. Mit einem erträglichen Schmerz können Sie z. B. ein Buch lesen, ohne sich ständig durch Schmerzen abgelenkt zu fühlen. Wichtig ist uns auch, dass Sie nach der Operation gut schlafen und so optimal regenerieren können.
Unser gesamtes Team wünscht Ihnen eine baldige, schmerzarme Genesung!
Liebe Kinder, liebe Teens,
wahrscheinlich kommt ihr schon bald zur Behandlung in unser Operationszentrum und habt viele Fragen. Einige wollen wir hier gleich beantworten, alle anderen Fragen beantworten wir gern in unserem ersten Gespräch. Denn vor der Operation möchten wir dich und deine Eltern gern persönlich kennen lernen. Das ist sehr wichtig, damit wir uns auf deine Narkose und Operation gut vorbereiten können. Auf jeden Fall kannst du deinen Freunden nach der Narkose viel erzählen.
Wer sind wir?
Wir sind ein freundliches Team aus Anästhesisten und Krankenschwestern, tragen blaue Kleidung und zaubern täglich Kinder in einen sanften Schlaf. Zu Hause haben viele von uns selber Kinder, die auch manchmal krank sind und Sorgen haben. Wir verstehen also eure Gedanken und Unsicherheit gut. Und wir kennen uns aus und wissen, was wir tun können, damit du bald wieder gesund wirst. Wenn du schläfst, passen wir auf, dass es dir gut geht.
Was ist eine Narkose?
Narkose bedeutet, dass du in einen tiefen Schlaf sinkst und sanft (oft schon nach wenigen Minuten) wieder aufwachst.
Wie bringt Ihr mich zum Schlafen?
Das Einschlafen geht einfacher als zu Hause, versprochen. Du und deine Eltern werden von einer Krankenschwester in den Aufwachraum gebracht. Dort ziehst du deine eigenen Sachen aus und einen Schlafanzug an. Deine Eltern wünschen dir „Gute Nacht“ und der Anästhesist bringt dich in den Operationssaal. Er setzt dir eine Maske auf, in die du hineinpusten und einen Luftballon aufblasen wirst. Wir nennen sie unsere Pilotenmaske. Wir finden, dass die Luft in der Maske gut riecht, aber manche Kinder finden, dass sie stinkt. Auf jeden Fall ist jetzt die beste Zeit, dir einen schönen Traum auszusuchen. Vielleicht vom Fliegen. Du pustest drei oder vier Mal in die Maske und schläfst ein. Wir haben nämlich den „Schlafsand“ vom Sandmännchen in dem Luftballon versteckt. Wenn du nach kurzer Zeit aufwachst, bist du bei deinen Eltern in unserem Aufwachraum. Und wenn du wieder ganz munter bist und dich gut fühlst, kannst du nach Hause gehen.
Darf ich mein Lieblingstier mitbringen?
Ja, wenn es zur Gattung Kuscheltier gehört, sehr gern.
Ich habe angst vor Spritzen!
Keine Sorge, du wirst die Spritze nicht merken, denn du schläfst schon tief und fest.
Was heißt „nüchtern“ sein?
Sechs Stunden vor der Narkose darfst du nicht essen, nicht trinken, keinen Kaugummi kauen und auch keine Gummibärchen oder Bonbons lutschen. Bis zwei Stunden vorher darfst du Tee oder Wasser trinken, aber keine Milch. „Nüchtern sein“ heißt also einen leeren Bauch haben. Schon bald nach der Operation kannst du wieder Wasser trinken und zu Hause dann auch bald wieder etwas essen.
Liebe Eltern,
wir sind gut auf Kinder eingerichtet und geben täglich unser Bestes, den Aufenthalt für kleine Patienten bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu tragen auch kurze Wartezeiten und eine entspannte Atmosphäre bei. Unser ambulantes Operationszentrum im Ullsteinhaus verfügt über eine Spielecke im Warteraum sowie kindgerechte Aufwachräume und Operationssäle. Wir führen seit Jahren erfolgreich Operationen an Kindern durch, so dass Sie sich auf unsere Erfahrung verlassen können. Ihr Kind ist bei uns in guten Händen.
Ohne Koffer zur Operation
Noch am Tag der Operation kann Ihr Kind wieder in seinem eigenen Bett schlafen. Bei einer ambulanten Narkose wird so Trennungsschmerz und die damit verbundene psychische Belastung vermieden. Wundinfektionen treten unter ambulanten Bedingungen sehr selten auf, und Ihr Kind wird in seiner vertrauten Umgebung schneller gesund als bei einem stationären Aufenthalt. Sie, als Eltern, können mit entscheiden, wann, wo und von wem Ihr Kind operiert wird.
Zum Operationstermin bringen Sie bitte Ersatzkleidung, ein Handtuch und evtl. eine Decke für den Rücktransport mit; bei Wickelkindern eine Wechselwindel. Als nützliche Helfer erweisen sich ein Kuscheltier, Schmusetuch oder Schnuller. Außerdem benötigen wir die Krankenversichertenkarte des Patienten. Am Operationstag sollte Ihr Kind bequeme Kleidung tragen und am Vorabend baden oder duschen.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Narkose und Operation
Ihr Kind sollte auf das, was es erwartet, altersgemäß und in Ruhe vorbereitet werden, um Ängste und Widerstände abzubauen. Sie können beispielsweise gemeinsam mit Ihrem kleinen Kind mit einem Spielzeug-Arztkoffer an seinem Kuscheltier die Situation „durchspielen“. Oder ein Bilderbuch zum Thema Operation gemeinsam anschauen und dabei auf Fragen eingehen. Informieren Sie sich über den anstehenden Eingriff, um auch auf Fragen größerer Kinder antworten zu können. Dazu dient auch das Narkose-Vorgespräch. Eine Liste mit Buchempfehlungen und Links im Internet haben wir für Sie zusammengestellt.
Am besten unterstützen Sie Ihr Kind, wenn Sie ihm Ruhe und Sicherheit geben.
Vor der Narkose
In einem ausführlichen Vorgespräch lernen wir Ihr Kind kennen, können auf seine Ängste und Ihre Fragen eingehen. Ein vertrauensvolles Gespräch ist durch nichts zu ersetzen. Bitte vereinbaren Sie rechtzeitig vor der Operation einen Termin in unserem Operationszentrum.
Als Basis für die Untersuchung und Befragung dient der Anästhesie-Aufklärungsbogen. Wir möchten Sie bitten, die darin aufgelisteten Fragen sorgfältig zu beantworten. Bitte bringen Sie auch alle Vorbefunde (Vorsorgeheft des Kindes, Arztbriefe, Allergiepass, Laborwerte etc.) mit.
Sechs Stunden vor dem Operationstermin darf Ihr Kind nicht mehr essen und nicht mehr trinken. Das betrifft feste Nahrungsmittel, Nahrungsmittel mit festen Bestandteilen, Milch, trübe Fruchtsäfte. Dies gilt auch für Kaugummi, Gummibärchen und Bonbons, da sie die Konzentration von Magensäure erhöhen. Die letzte Mahlzeit sollte den Umfang eines kleinen Frühstücks nicht überschreiten. Sechs Stunden bis spätestens zwei Stunden vor Narkosebeginn dürfen nur noch kleine Flüssigkeitsmengen getrunken werden (ein bis zwei Gläser klare Flüssigkeiten, z. B. Wasser oder Tee, auch gesüßt, aber keine Milch). Bis zwei Stunden vor der Narkose dürfen die Zähne geputzt werden. Zwei Stunden vor dem Eingriff darf Ihr Kind nicht mehr trinken. Das betrifft auch das Stillen von Kindern. Während der Narkose kann ansonsten Mageninhalt erbrochen werden und über die Luftröhre in die Lunge gelangen. Folgen können eine schwere Lungenentzündung oder bleibende Lungenschäden sein.
Zahnspangen und Kontaktlinsen müssen abgelegt werden, ebenso Schmuckstücke (Ohrringe, Ketten, Armbänder etc.).
Medikamente dürfen vor der Operation nur in Absprache mit dem Anästhesisten gegeben werden. Falls Ihr Kind regelmäßig Medikamente einnimmt, werden wir im Vorgespräch klären, wie damit umzugehen ist.
Sollte Ihr Kind, aus welchen Gründen auch immer, vor der Narkose etwas zu sich genommen haben, teilen Sie dies unbedingt dem Anästhesisten vorher mit. Wenn Ihr Kind in den Tagen vor der Operation erkrankt (grippaler Infekt, Fieber, Durchfall etc.), rufen Sie uns bitte umgehend an.
Narkose
Der Anästhesist holt Ihr Kind vom Vorbereitungsraum ab. Dies ist der beste Zeitpunkt, sich von Ihrem Kind zu verabschieden. Sein Kuscheltier darf es mit in den Operationssaal nehmen. Der Anästhesist bringt Ihr Kind in den Operationssaal, wo es über eine Atemmaske, die dicht auf Mund und Nase aufliegt, ein Narkosegas einatmet. Dieses Narkosegas hat einen aromatischen Eigengeruch, d. h. es stinkt. Wenn Ihr Kind das vorher weiß, wird es nicht erschrecken. Erst wenn Ihr Kind tief schläft, setzt der Anästhesist eine Venenverweilkanüle an Fuß, Hand oder Ellenbeuge. Ihr Kind merkt von dem Einstich nichts. Über die Kanüle werden weitere Narkosemedikamente und schmerzstillende Medikamente in die Vene gespritzt. Während des Eingriffs wird Ihr Kind über eine Gesichtsmaske mit Sauerstoff versorgt. In der Regel erfolgt dies über eine Kehlkopfmaske, einem dünnen Schlauch mit einem aufblasbaren Silikonballon, der durch den Mund in den Rachen bis vor den Kehlkopf gelegt wird.
Für bestimmte Operationen wird Ihr Kind über einen Beatmungsschlauch (Tubus) mit Sauerstoff versorgt. Der Tubus wird durch den Mund, am Kehlkopf vorbei bis in die Luftröhre geführt. Ihr Kind merkt von alledem nichts, es schläft tief und schmerzfrei. Während der gesamten Operation überwacht der Anästhesist die Vitalfunktionen Ihres Kindes und kann bei Abweichungen sofort eingreifen. Dank moderner Narkosemittel mit kurzer, gut steuerbarer Wirkungszeit ist Ihr Kind wenige Minuten nach der Operation ansprechbar.
Nutzen Sie die Zeit, während Ihr Kind im Operationssaal ist, sich zu entspannen. In unserem Warteraum liegen Zeitschriften aus. Kaffee, Tee und Wasser stehen für Sie bereit.
Nach der Narkose
Ihr noch schlafendes Kind wird zu Ihnen in den Aufwachraum gebracht, damit es in Ihrer Gegenwart zu Bewusstsein kommt. Bitte verändern Sie nicht seine Position, bevor es wach ist. Im Normalfall verbringen unsere kleinen Patienten ein bis zwei Stunden im Aufwachraum, wo sie bereits Wasser oder Tee trinken oder gestillt werden können. Während dieser Zeit wird Ihr Kind weiterhin medizinisch überwacht.
Es ist möglich, dass Ihr Kind beim Aufwachen unruhig ist und schreit. Besonders bei Kindern zwischen drei und sieben Jahren können Unruhezustände auftreten, die nicht länger als 15 Minuten andauern. Die Ursache muss nicht Schmerz sein. Bitte bleiben Sie ruhig und nehmen Sie Ihr Kind in den Arm, beruhigen Sie es, damit es sich nicht verletzt. Der Anästhesist kann schnell herausfinden, ob die Unruhe schmerzbedingt ist und ein Medikament zur Beruhigung über die Venenkanüle geben. Sobald alle Körperfunktionen wieder normal sind und das Kind sich wohl fühlt, können Sie es nach Hause bringen. Dies ist meist nach einer Überwachungszeit von ca. zwei Stunden der Fall.
Am Tage der Operation – zu Hause
Um eventuell auftretende Schmerzen zu lindern, erhalten Sie für zu Hause von Ihrem Operateur ein Rezept für ein geeignetes Schmerzmittel. Die Anwendung des Medikaments besprechen wir mit Ihnen ausführlich nach der Operation. Bitte verabreichen Sie Ihrem Kind nur diese Medikamente. Ihr Kind sollte in den Stunden nach dem Eingriff ausreichend trinken und nur leichte Speisen zu sich nehmen. Richten Sie die Auswahl nach den Wünschen und Gewohnheiten Ihres Kindes; es darf „verwöhnt“ werden.
Bitte lassen Sie ihr Kind die kommenden 24 Stunden nicht allein, auch wenn es munter ist. Dieser Eindruck kann täuschen. Kinder sollten 24 Stunden nach der Narkose beaufsichtigt werden. Sie sind nicht allein straßen- oder verkehrstauglich und sollten nicht selbst ein Fahrrad o. ä. lenken. Ihr Kind sollte keinen Sport treiben, sollte nicht rennen, klettern oder toben. Nehmen Sie Ihr Kind auch beim Treppensteigen an der Hand.
Für operierende Ärzte und Zahnärzte, die über ihren eigenen Operationsraum verfügen, bieten wir auch flexible anästhesiologische Dienstleistungen vor Ort an.
Unser mobiles Anästhesie-Team (Narkosearzt und Narkoseschwester) ist mit modernstem Anästhesiemonitoring (Überwachung von Herzschlag, Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Blutes, EKG während des gesamten Eingriffes) ausgestattet.
Unsere Leistungen:
- Wir kommen mit unserer kompletten Anästhesie-Ausstattung in Ihre Praxis
- Buchbar für alle ambulanten chirurgischen Eingriffe
- Vollnarkosen inklusive Kindernarkosen
- Spezielle Betreuung für ängstliche Patienten
Wenn Sie Interesse haben, rufen Sie uns bitte an: 030 86 09 99 10
Wir würden uns freuen!
Dr. Claus Schnapper
Michael Klambeck
Dr. Dieter Lang
Dr. Eva Rettner
Karina Rohmann
Dr. Yvonne Simonis
Volker Störmann