Diagnose Spinalkanalstenose

Behandlung einer Spinalkanalstenose. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Spinalkanalstenose Bochum

Längs durch die Wirbelsäule verläuft der Spinalkanal. Er dient Nerven, Blutgefäßen und Rückenmark als Schutz und wird auch als Wirbelsäulen- oder Wirbelkanal bezeichnet. Ist dieser Kanal verengt, entsteht Druck auf die hindurchlaufenden Strukturen. Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen und bleibende Nervenschädigungen können die Folge sein. Man nennt diese Verengung in der Fachsprache auch Spinalkanalstenose. 

Wirbel, Wirbelkörper, Bandscheiben und Bänder bilden zusammen den längs durch die Wirbelsäule verlaufenden Spinalkanal. Die Hauptaufgabe dieses Kanals liegt darin, Rückenmark und austretenden Nervenwurzeln einen knöchernen Schutz zu bieten. Normalerweise ist in diesem Kanal ausreichend Platz für Blutgefäße, Nervenstränge und Rückenmark. Zum Beispiel durch Verschiebungen oder Ausdehnungen von Wirbeln, Bandscheiben oder Bändern kann sich der Kanal verengen und Nerven zusammendrücken oder einklemmen. Meist tritt eine Verengung im Bereich der Halswirbelsäule oder der Lendenwirbelsäule auf. 

Ursachen können genetische Komponenten und angeborene Ursachen wie Fehlbildungen der Wirbelsäule, eine angeborene Spinalkanalstenose oder Wirbelgleiten sein. Am häufigsten ist jedoch ein alters- oder haltungsbedingter Verschleiß der Knochen und Knorpelbestandteile der Grund für die Verengung. Typisch ist ein Auftreten der Krankheit ab dem 50. Lebensjahr.

Eine Spinalkanalstenose kann lange unentdeckt und ohne Beschwerden sein. Ist die Verengung jedoch so weit fortgeschritten, dass Rückenmark oder Nervenwurzeln eingeengt werden, führt dies zu Schmerzen. 

Im Lendenwirbelbereich bei der sogenannten lumbalen Spinalkanalstenose treten charakteristische Schmerzen in den unteren Extremitäten auf, bis hin zu Einschränkungen beim Gehen – jedoch ohne Anlaufschmerzen. Zunächst klagen die Betroffenen über unspezifische Schmerzen im Übergang zum Becken. Ein ziehender Schmerz in beide oder eine Gesäßhälfte, teilweise bis in die Beine, können hinzukommen. Beeinträchtigungen beim Bewältigen von Gehstrecken, verbunden mit Taubheitsgefühlen sind häufig. Betroffene Patientinnen und Patienten ermüden schnell und bleiben häufig stehen beziehungsweise suchen sich einen Sitzplatz. Auch eine vorgebeugte Haltung wird teilweise unbewusst eingenommen, was wiederum positiv für eine Erweiterung des Wirbelkanals und zur Entlastung der Nervenwurzeln ist, weil dies erweiternd auf den Wirbelkanal wirkt und die Nervenwurzeln entlastet.

Im Bereich der Halswirbelsäule klagen Betroffenen bei einer Spinalkanalstenose über den Verlust der Feinmotorik der oberen Extremitäten. Greifen und Tragen von Gegenständen fällt schwer und auch das Ankleiden bereitet Probleme. Schnelle Kopfbewegungen lösen Gangunsicherheiten auf – besonders im Dunkeln. Selten kann auch ein Kontrolverlust über Blasen- und Darmentleerung auftreten. 

Ein wichtiges Indiz zur Diagnosestellung ist bereits das Schildern der Beschwerden. Untersuchungen von Form und Beweglichkeit der Wirbelsäule folgen. Auch neurologische Untersuchungen werden durchgeführt. Bildgebende Verfahren helfen, Ort und Ausmaß der Verengung genau festzustellen. Neben der Computertomografie (CT) ist eine Magnetresonanztomografie (MRT) das wichtigste Verfahren, um neben den knöchernen Strukturen auch die Weichteile sichtbar zu machen. 

Wenn die Spinalkanalstenose in einem frühen Stadium wenig Beschwerden oder neurologische Ausfälle verursacht, wird eine konservative Therapie bevorzugt. Grundlage ist hierbei eine gezielte Physiotherapie, um die Beweglichkeit zu verbessern und Muskulatur aufzubauen. Auch neurophysiologische Übungen zur Sturzvermeidung und Koordinationssteigerung werden eingebaut. Lymphdrainage und Wärmetherapie unterstützen die Behandlung oftmals. 

Die Art und Behandlung einer Spinalkanalstenose hängt immer vom Ausmaß der Verengung und den daraus resultierenden Beschwerden ab. Wenn Symptome nach mindestens drei Monaten konservativer Therapie nicht besser werden, Schmerzen zunehmen oder neurologische Störungen vorliegen, kann eine Operation durchgeführt werden. Ein schonender minimalinvasiver Eingriff kommt im Stenosenbereich zum Einsatz. Engstellen werden minimalinvasiv und mikrochirurgisch beseitigt.

Bei Begleiterscheinungen wie Wirbelgleiten oder einer verschleißbedingten Skoliose ist eventuell eine zusätzliche Stabilisierung der Wirbelsäule nötig. In der ATOS Viktoria Klinik Bochum erfolgt das Einsetzen eines Implantats über eine moderne und computergestützte Navigation unter der OP.  

 

Unmittelbar nach dem minimalinvasiven Eingriff stehen die Patientinnen und Patienten auf, die Klinik kann nach wenigen Tagen verlassen werden. Im Anschluss beginnen die Patientinnen und Patienten mit Rehamaßnahmen, die hauptsächlich physiotherapeutische Übungen beeinhalten. Das Ziel ist ein gezielter Muskelaufbau, um die Wirbelsäule zu entlasten und Fehlhaltungen zu vermeiden. 

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Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin

 Tobias Thorban


Tobias Thorban

Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie