Behandlung Skoliose
Die Skoliose gilt als häufiges Rückenleiden. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Das Wort Skoliose leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie Krümmung. Die Wirbelsäule ist hierbei seitlich und in sich verbogen und verformt. Unbehandelt kann die Erkrankung eine Skoliose OP notwendig machen, um Einschränkungen und Schmerzen zu lindern.
Eine Skoliose ist eine Seitverbiegung der Wirbelsäule mit zusätzlicher Verdrehung einzelner Wirbelsäulenabschnitte gegeneinander. Diese Verformungen können in allen Abschnitten der Wirbelsäule vorkommen und die Verbiegung kann sowohl nach links als auch nach rechts erfolgen.
Skoliosen können verschiedene Ursachen haben, wobei in 90 Prozent der Fälle keine Auslöser festgestellt werden können. Dann spricht man von einer idiopathischen Skoliose. Diese tritt häufig ab dem zehnten Lebensjahr in der Wachstumsphase und Pubertät auf. Schwere Verläufe kommen bei Mädchen vermehrt vor als bei Jungen. Als Ursache dieser Form der Skoliose werden sowohl genetische als auch hormonelle Faktoren diskutiert.
Auch sekundäre Skoliosen treten auf, die zum Beispiel durch andere Erkrankungen oder auch Unfälle ausgelöst werden können. Wird im Erwachsenenalter eine Skoliose diagnostiziert, geht diese meist mit Verschleißerscheinungen einher, sodass man von einer degenerativen Skoliose spricht.
In vielen Fällen ist die Skoliose ein Zufallsbefund und verursacht keinerlei Beschwerden. Auffällig sind optische Merkmale wie ein Beckenschiefstand, unterschiedlich hochstehende Schulter oder herausragende Schulterblätter. Anfänglich bemerken die Betroffenen eine Skoliose gar nicht. Wird die Skoliose nicht behandelt, entwickelt sie sich weiter. Schon mittelgradige Verkrümmungen können zu Einschränkungen der Wirbel- und Atemfunktion führen. Durch die Deformität kann in schweren Fällen die Lunge und das Herz beeinträchtigt werden. Auch Schmerzen durch Muskelverspannungen oder Verschleißerscheinungen können die Folge der Verformungen sein. In schweren Fällen kann eine Skoliose OP ratsam sein.
Besonders die klinische Diagnosestellung ist bei einer Skoliose wichtig. Häufig sind die Symptome bereits sichtbar. Der sogenannte Vorbeugetest, bei dem sich der oder die Betroffene nach vorne beugt, zeigt deutlich eine skoliotische Fehlstellung der Wirbelkörper. Es werden verschiedene Messverfahren angewandt, um anhand der Ausprägung der Verformungen eine gezielte Therapie einleiten zu können.
Eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule gibt zusätzlich Aufschluss über Form und Ausprägung sowie den Krümmungswinkel der Wirbelsäule (Cobb-Winkel) und lässt unter anderem auch eine exakte Prognose des weiteren Verlaufs ableiten.
Erfahrene Spezialistinnen und Spezialisten machen die Wahl der Behandlungsverfahren abhängig vom Alter der Patientinnen und Patienten und dem Schweregrad der Deformität. Immer wird aber eine gezielte physiotherapeutische Behandlung empfohlen, mithilfe derer gerade bei leichten Formen bereits eine deutliche Verbesserung herbeigeführt werden kann. Sind die Verformungen stärker, kann auch ein spezielles Skoliose Korsett angemessen werden. Dieses soll dabei die Wuchsrichtung der Wirbelsäule beeinflussen und eine Krümmungskorrektur herbeiführen.
Bei einigen Patienten ist eine operative Versorgung empfohlen. Für diese Versorgung erfolgt hier in Bochum durch unseren Spezialisten eine computergestützte exakte Planung und Durchführung der Operation. Durch den Einsatz von moderner Navigationstechnik und intraoperativer 3D-Bildgebung wird die Präzision und damit auch die Sicherheit der Versorgung erhöht, während gleichzeitig die Strahlenbelastung für unsere Patienten reduziert wird.
Individuell zugeschnitten auf den einzelnen Patienten werden von unserem Experten in Bochum verschiedene Versorgungstechniken angewendet. Die Möglichkeiten der Versorgung zum Beispiel mittels selektiver dorsaler Aufrichtung oder dem Vertebral Body Tethering (Anterior Scoliosis Correction) werden ausführlich besprochen und können dann, mit der modernsten technischen Ausstattung und dem außerordentlich erfahrenen Operateur, auf Patientenwunsch von uns durchgeführt werden.
Immer abhängig von der durchgeführten Maßnahme werden die folgenden Therapieschritte geplant. Bereits am ersten Tag nach der Skoliose Operation können die Patientinnen und Patienten aufstehen. Nach etwa einer Woche können die Betroffenen nach Hause entlassen werden, wobei eine Schonung der Wirbelsäule weiterhin angeraten ist. Nach rund sechs Wochen sind meist keine Einschränkungen durch die Operation mehr vorhanden.
Alle unsere Ärzte zeichnen sich durch langjährige Erfahrung aus. Finden Sie hier Ihren Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin.
Dr. med.
Joachim Schubert
Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin