Diagnose Bandscheibenvorfall Halswirbelsäule

Behandlung eines Bandscheibenvorfalls (Halswirbelsäule). Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Bandscheibenvorfall Halswirbelsäule

Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS) wird auch als zervikaler Bandscheibenvorfall oder zervikale Diskushernie bezeichnet. Es handelt sich um eine häufige Erkrankung, die sogar schon ab dem mittleren Lebensalter auftreten kann. Schwere körperliche Arbeit, Fehlbelastungen und genetische Faktoren begünstigen das Auftreten. Die Behandlung richtet sich stets nach der Schwere der Symptome. 

Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule. Ihre Funktion ist es, Stöße abzudämpfen. Im Inneren der Bandscheiben befindet sich ein gallertartiger weicher Kern, der von einem harten Faserkörper umhüllt und stabilisiert wird. Das Problem: Der Faserkörper kann infolge von Alterung oder Abnutzung Risse bekommen und auch die Elastizität des Gallertkernes kann nachlassen. Ist dies der Fall besteht die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. 

Ein Bandscheibenvorfall, auch Diskushernie oder Diskusprolaps genannt, liegt vor, wenn der Gallertkern durch eine zu hohe oder falsche Belastung verrutscht und auf den Faserkörper drückt oder ihn sogar durchbricht. Das kann auch im Bereich der Halswirbelsäule passieren. 

Die Halswirbelsäule bildet den oberen Teil der Wirbelsäule und setzt sich aus sieben Wirbeln zusammen. Im Inneren der Wirbelkörper durchzieht ein Kanal mit Nervenfasern die komplette Wirbelsäule. Drückt der weiche Kern der Bandscheibe bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule in bestimmten Abschnitten auf diesen Nervenkanal, verursacht der dadurch entstehende Druck starke Schmerzen. 

Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule verursacht häufig Schmerzen im Nacken und gleichzeitig im Arm. Abhängig von den betroffenen Nervenwurzeln beschreiben die Betroffenen typische Schmerzausstrahlungen bis in den Daumen, die mittleren Fingern oder auch den kleinen Finger. Auch ein Kraftverlust oder Taubheitsgefühle können einhergehen. Diese Symptome sind deutliche Zeichen für die Kompression eines Nervs. Weiter werden Schwindelanfälle, Kopfschmerzen, ein Tinnitus oder sogar Gangstörungen und andere neurologische Funktionsstörungen beschrieben. 

Jeder Diagnose geht eine ausführliche Befragung und neurologische Untersuchungen voraus. Um den Verdacht zu bestätigen, werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Röntgenuntersuchungen, CT oder ein MRT der Halswirbelsäule helfen bei der Diagnosestellung und geben Aufschluss über den Befund. 

Bestehen keine größeren neurologischen Einschränkungen, wird bei Schmerzen eine konservative Therapie angestrebt. Dazu gehören eine angepasste Schmerzmedikation, Entlastung in der Akutphase und bei sehr starken Schmerzen und entsprechender Lage des Bandscheibenvorfalls auch eine radiologisch gesteuerte Spritze an die Nervenwurzel. 

Bei sehr starken Schmerzen, Lähmungen oder anderen neurologischen Einschränkungen ist ein operatives Verfahren in Betracht zu ziehen. Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule ist es in vielen Fällen notwendig, die erkrankte Bandscheibe mitzubehandeln. In den meisten Fällen kann hier ein Ersatz in Form einer physiologischen Bandscheibenprothese eingesetzt werden, der die Beweglichkeit des betroffenen Bewegungssegmentes erhält. Bei Patienten, die zusätzlich eine Osteoporose oder starke Verschleißerscheinungen haben, kann ein sogenannter „Cage“ als Platzhalter eingesetzt werden. In unserer Klinik werden dafür modernste Materialien und gewebeschonende Implantate genutzt, die nicht auftragen und dadurch optimale Ergebnisse für unsere Patienten ermöglichen.

Oberstes Ziel einer Rehamaßnahme ist es, Schmerzen und neurologische Beschwerden zu minimieren oder sogar auszuschalten. Die Rehabilitation kann ambulant, teilstationär oder stationär stattfinden – immer abhängig vom Krankheitsbild. Die Behandlung umfasst unter anderem: 

  • eine Schmerztherapie
  • eine Bewegungstherapie
  • eine psychologische Schmerztherapie zur Vermeidung von Fehlhaltungen
  • Entspannungstherapien
  • Rückenschule
  • Ergotherapie
  • bei Übergewicht eine Ernährungsberatung zur Gewichtsreduktion
  • apparative Verfahren wie Ultraschall-, Elektro- oder Wärmeanwendungen

Innerhalb weniger Wochen werden bereits gute Erfolge erzielt. 

Die Reha nach einer Operation richtet sich nach dem Operationsumfang. Vier bis sechs Wochen sollte eine Schonung stattfinden und nur eine gemäßigte Belastung der Wirbelsäule erfolgen. Danach kann das spezielle Rehabilitationsprogramm gestartet werden. 

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Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin

 Tobias Thorban


Tobias Thorban

Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie