Diagnose Schulterluxation
Behandlung einer Schulterluxation/ Schultereckgelenksverletzung. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Ein Ausrenken (Luxation) der Schulter kann grundsätzlich nach vorne und hinten erfolgen, wobei die vordere Ausrenkung die deutlich häufigere ist. Abhängig von Alter des Patienten, körperlichem Anspruch in Beruf und Sport, Anzahl der Luxationen und dem vorliegenden Schaden wird individuell ein Therapiekonzept erarbeitet.
Abhängig vom individuell vorliegenden Fall kann zwischen einer nichtoperativen und einer operativen Behandlungsform unterschieden werden. Die operative Behandlungsform richtet sich nach dem vorliegenden Schadensbild und ist eine so genannte rekonstruktive Behandlung, in der die verletzten Strukturen wiederhergestellt werden. . Im nichtoperativen Behandlungsfall erfolgt zunächst eine Ruhigstellung bis zur Heilung der verletzten Strukturen mit dann sich anschließender physiotherapeutischer Behandlung zur Wiederherstellung der freien Beweglichkeit und Belastbarkeit der Schulter.
Als Schulterluxation oder Ausrenkung des Schultergelenkes bezeichnet man einen nach vorne oder hinten herausgesprungenen Oberarmkopf, der dann nicht mehr in der Gelenkpfanne läuft sondern vor oder hinter der Gelenkpfanne steht. Dies kann durch einen Sturz oder Unfall erfolgen. Es gibt auch Ausrenkungen, die ohne jede Gewalt vom Patienten bei Alltagsbewegungen erlebt werden. Die Ausrenkung des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne stellt einen Notfall dar, der ein möglichst rasches Wiedereinrenken (Reposition) des Oberarmkopfes erfordert.
Bei der akuten Ausrienkung ist den meisten Patienten direkt klar, dass die Schulter heraus gesprungen ist. Nach der Reposition verbleiben mitunter Schmerzen sowie eine Bewegungseinschränkung, in seltenen fällen sogar Nervenläsionen.
Die Diagnose der akuten Luxation ist durch die körperliche Untersuchung zu stellen, weiterhin zeigt sich im Röntgenbild die Ausrenkung des Oberarmkopfes aus der Pfanne. Nach der Reposition sollte die regelrechte Gelenkstellung durch Röntgenbilder dokumentiert werden. Im Nachgang kann eine Magnetresonanztomographie die etwaige Verletzung der Gelenklippe (Labrum glenoidale) sowie eine Computertomographie etwaige knöcherne Verletzungen darstellen.
Ist die Schulter notfallmäßig reponiert worden, wird sie zunächst ruhiggestellt. Eine Schmerztherapie sowie gegebenenfalls antiphlogistische, d.h. entzündungshemmende Maßnahmen werden eingeleitet. Abhängig von Art und Schwere der Verletzung, die im Rahmen der bildgebenden Diagnostik dargestellt werden, sowie dem Alter des Patienten, dem körperlichen sowie beruflichen Anspruch kann nach Ausheilung der akuten Verletzung eine physiotherapeutische Behandlung zur Wiedererlangung der freien Beweglichkeit begonnen werden.
Die operative Behandlung erfolgt minimalinvasiv über eine Aarthroskopische Behandlung, bei der die verletzte Kapsel sowie das abgerissene Labrum glenoidale (Gelenklippe) wieder am Knochen refixiert werden. In den Fällen, bei denen ein Knochenstück aus der Gelenkpfanne ausgebrochen ist, werden diese mit speziellen Implantaten refixiert. In chronischen Fällen, bei denen der Oberarmkopf wiederholt aus der Pfanne herausgerutscht ist und einen Knochendefekt amGlenoid (Gelenkpfanne) vorliegt, muss über die Transplantation von körpereigenem Knochen eine knochenaufbauende Operation über einen kleinen Schnitt durchgeführt werden (Latarjet-Operation, Beckenkamm-Span-Anlagerung)
Zur Sicherung des intraoperativ erreichten Ergebnisses sollte die Schulter nach der Operation für insgesamt sechs Wochen geschont werden. Dies geschieht durch Tragen einer sogenannten Schulterorthese. Die Physiotherapeutische Behandlung beginnt direkt am ersten Tag nach der Operation. Bei ausgeheilter Situation kann die Bandage abgelegt werden und ein physiotherapeutisch kontrolliertes Trainingsprogramm kann aufgenommen werden. Die Alltagsfähigkeit ist früh gegeben, Sportart spezifisch kann eine volle Belastbarkeit für Kontakt und Risikosportarten individuell im Verlauf abhängig vom Heilungsgrad des Schultergelenkes festgelegt werden.
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Dr. med.
Armin Hofmaier
Chefarzt Schulterchirurgie, Arthroskopie, Sportorthopädie
Dr. med.
Joachim Schubert
Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin