Diagnose Meniskusriss
Behandlung eines Meniskusrisses. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.
Meniskusrisse gehören zu den häufigsten Knieverletzungen im Sport. Der Meniskus kann reißen, wenn das Knie bei starker Belastung akut verdreht wird. Häufig treten Meniskusläsionen bei jüngeren Menschen auf. Auch ein normaler Verschleiß des Meniskus kann eine Läsion oder einen Riss zur Folge haben. Häufig treten diese Schäden bei Menschen mit Kniearthrose auf. Je nach Ursache erfolgt in der ATOS Viktoria Klinik Bochum eine individuell passende Behandlung.
Die Menisken sind zwei halbmondförmige Knorpelscheiben, bestehend aus Innen- und Außenmeniskus, zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Sie liegen zwischen den Gelenkflächen und schützen den Gelenkknorpel. Zudem stabilisieren sie die Bewegung des Kniegelenks und gleichen den Druck und Stöße zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen aus. Der äußere Teil der Menisken ist durchblutet und wird durch die Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt.
Akute Meniskusläsionen oder -risse treten häufig bei plötzlicher Überbelastung des Kniegelenks beim Sport auf, zum Beispiel bei Drehbewegungen mit gebeugtem Knie. Ein erhöhtes Risiko durch eine Instabilität des Knies haben auch Menschen, denen nach einer Verletzung das vordere Kreuzband fehlt. Der Innenmeniskus ist aufgrund der geringeren Beweglichkeit deutlich häufiger betroffen.
Auch degenerative, altersbedingte Veränderungen sind für Risse und Läsionen als Ursache möglich. Überbeanspruchung und angeborene Anomalien begünstigen Meniskusläsionen zusätzlich.
Meniskusläsionen sind in einigen Berufsgruppen sogar als Berufskrankheit anerkannt, da sie durch die üblichen Tätigkeiten wie häufiges bücken oder knien begünstigt werden. Starkes Übergewicht erhöht das Risiko zusätzlich. Männer leiden vermehrt an verschleißbedingten Meniskusschäden als Frauen.
Kleinere Meniskusrisse machen sich nicht sofort bemerkbar. Schmerzen treten teilweise erst nach mehreren Stunden, Tagen oder sogar Wochen auf. Akute und verletzungsbedingte Risse des Meniskus verursachen Schmerzen, vor allem bei bestimmten Bewegungen des Knies wie beugen, strecken, drehen oder in die Hocke gehen. Die Schmerzen treten am inneren oder äußeren Gelenkspalt auf. Auch spontane Gelenkblockaden mit dem Gefühl, dass das Knie klemmt, sind aufgrund von Knorpelabsprengungen möglich. Bei größeren Verletzungen können Schwellungen des Knies auftreten. Altersbedingte Meniskusschäden verursachen selten Knieschmerzen.
Um einen Meniskusriss diagnostizieren zu können, erfolgt zunächst eine Befragung durch die Ärztin oder den Arzt mit anschließender Untersuchung des Knies mit Prüfung der Druck- und Schmerzempfindlichkeit und Beugung und Drehung. Bei Röntgenuntersuchungen zeigen sich Schädigungen des Knorpels im Knie und anhand von MRT Bildern sind Art und Umfang der Meniskusschädigung genau zu erkennen. Auch eine Kniearthroskopie kann durchgeführt werden, um das Ausmaß der Schädigung zu überblicken und Schäden gegebenenfalls direkt beseitigen zu können.
Bei leichteren Meniskusverletzungen, die nicht zum Einklemmen oder zu Blockaden im Knie führen, können konservative Maßnahmen ohne Operation bereits hilfreich sein. Kühlen, Ruhigstellen, Kniebandagen und/oder die Gabe von entzündungs- und schmerzstillenden Medikamenten können Linderung bringen. Eine gezielte Physiotherapie kann im Anschluss die Stabilität des Knies durch Kräftigung der Muskulatur verbessern.
Eine Operation wird erforderlich, wenn die konservative Therapie keinen Erfolg bringt und Schmerzen weiter bestehen. Meist entscheiden sich die spezialisierten Ärztinnen und Ärzte für einen arthroskopischen, minimalinvasiven Eingriff, um Schädigungen im fortgeschrittenen Stadium zu beseitigen und so Sekundärschäden wie eine Kniearthrose (Gonarthrose) zu verhindern. Das Ziel ist es stets, den Meniskus in seiner Funktion zu erhalten oder zu rekonstruieren. Kommt dies aufgrund von Alter, Gewebequalität oder dem Umfang der Läsion nicht in Frage, wird die Knorpelscheibe komplett entfernt. Es wird prinzipiell aber immer so gewebeschonend und Meniskus erhaltend wie möglich vorgegangen. Mehrere Operationsmöglichkeiten können infrage kommen:
Eine Teilresektion oder Meniskusglättung bedeutet, dass beschädigte Meniskusteile entfernt werden oder ausgefranste Bereiche weggeschnitten und so geglättet werden.
Die Meniskusnaht oder Meniskusrefixation wird durchgeführt, wenn abgerissenes Meniskusgewebe wieder an die gesunden Teile des Meniskus und der Gelenkkapsel angenäht wird. Das Ziel ist hierbei die Beschwerdefreiheit und einen Funktionserhalt herzustellen.
In seltenen Fällen kann der Meniskus so stark geschädigt sein, dass er vollständig entnommen und mit einem künstlichen Ersatzmeniskus oder Spendermaterial ausgetauscht wird.
Abhängig vom Operationsverfahren und dem Umfang der OP erfolgt dementsprechend die Nachsorge. Nach einer Teilentfernung des Meniskus dauert es etwa eine Woche, bis man wieder normal laufen kann. Vorab sollte das Knie mithilfe von Unterarmgehstützen beim Gehen entlastet werden. Die Belastung des Knies wird schmerzabhängig in dieser Zeit gesteigert. Unter physiotherapeutischer Anleitung lernen die Patientinnen und Patienten, die Muskulatur selbst zu trainieren und auf Fehlbelastungen zu achten. Nach etwa zwei Wochen wird Nahtmaterial entfernt. Nach rund vier Wochen kann mit leichtem Radfahren, Lauftraining und Schwimmen begonnen werden.
Wurde der Meniskus genäht, sollte das operierte Bein erst ab Woche vier wieder stufenweise voll belastet werden. Eventuell tragen die Betroffenen auch eine Spezialschiene mit angepasster Bewegungseinschränkung. Sport ist nach vier bis sechs Monaten wieder möglich.
Alle unsere Ärzte zeichnen sich durch langjährige Erfahrung aus. Finden Sie hier Ihren Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin.
Dr. med.
Kathrin Hanswille
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Antonio Kos
Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Ulricke Randel
Fachärztin für Chirurgie und Unfallchirurgie
Dr. med.
Joachim Schubert
Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin