Diagnose Hüft-Impingement

Das Hüft-Impingement gilt als häufigste Ursache für eine Hüft-Arthrose. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Das Wort Impingement bedeutet „Anschlagen“ und beschreibt einen mechanischen Konflikt, bei dem die normalen Bewegungsmöglichkeiten im Hüftgelenk gestört sind. Bei bestimmten Bewegungen und Positionen schlägt der Oberschenkelknochen an den Rand der Hüftpfanne an, sodass es zu Blockaden kommt. Weichteile innerhalb des Gelendspalts werden schmerzhaft eingeklemmt. 

In der Fachsprache wird das Hüftimpingement auch femoroacetabuläres Impingement (FAI) genannt. Verantwortlich für das Anschlagen der Hüftknochen sind knöcherne Fehlbildungen, die den Bewegungsspielraum der Hüfte erheblich einschränken können. Der knorpelige Hüftpfannenrand, das Labrum, wird zwischen Schenkelhals und knöchernen Pfannenrand eingezwängt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können unter einem Hüft-Impingement leiden. Je öfter dabei Hüftkopf und Gelenkpfanne aneinanderstoßen und je höher die Krafteinwirkung dabei ist, umso schneller können Beschädigungen des Gelenkknorpels und/oder des Labrums auftreten. 

Es gibt keine genauen Ursachen für die Entstehung eines Hüft-Impingements. Vermutet werden aber genetische Veranlagungen. Auch der Wachstumschub in der Pubertät kann verantwortlich sein. Denn häufig betreffen Fehlstellungen Patientinnen und Patienten, die in der Jugend sehr sportlich waren. Auch Extremsportler oder Personen, die im Sitzen arbeiten oder viel Autofahren neigen zur Entwicklung eines Hüftimpingements. 

 

Zu Beginn ist ein Hüft-Impingement nicht schmerzhaft. Erst mit der Zeit verspüren Betroffene Schmerzen in der Leistengegend, die denen bei einer Hüftarthrose ähneln. Zuerst treten diese bei Belastung und bestimmten Bewegungen auf. Die Patientinnen und Patienten spüren den knöchernen Anschlag und eine Einschränkung in der Hüftgelenksbeweglichkeit. Später leiden sie unter starken Schmerzen und Blockaden bei längerem Sitzen oder schon bei kurzen Gehstrecken. Schmerzhafte Entzündungen können folgen und aus dem mechanischen Konflikt kann sich eine Hüftgelenksarthrose entwickeln.   

Beginnend mit einer Anamnese und der körperlichen Untersuchung führen die Behandler den sogenannten Provokationstest durch. Hierbei werden zwei Bewegungen der Hüfte gleichzeitig angeregt, die bei den Erkrankten zu typischen Schmerzen führen. Die knöchernen Fehlbildungen lassen sich gut durch ein Röntgenbild darstellen und durch eine Computertomografie und die Darstellung der Weichteile bestätig werden. 

Bei einer Behandlung ohne Operation sollen Hüftschmerzen vermindert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder sogar verhindert werden. Dazu werden die Betroffenen physiotherapeutisch behandelt. Bei akuten Entzündungen helfen schmerz- und entzündungsstillende Medikamente, aber auch therapeutische Spritze, die ins Gelenk injiziert werden, können verordnet werden. Auch eine Elektrotherapie kann im Frühstadium hilfreich sein. Eine Heilung des Hüft-Impingements ist durch die konservative Therapie ohne OP nicht möglich. 

Führt die konservative Therapie nicht zum gewünschten Ziel und der Schmerz manifestiert sich oder die knöchernen Veränderungen sind sehr ausgeprägt, muss das Hüft-Impigement operativ behandelt werden. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können hierdurch behoben werden. Für den Erhalt des Hüftgelenks ist sogar ein frühzeitiger Eingriff ratsam. 

Die ATOS Viktoria Klinik Bochum setzt hierbei meist auf ein minimalinvasives Verfahren, die Hüftarthroskopie. Das Hüftgelenk kann von innen betrachtet, Defekte erkannt und korrigiert werden. Zum Beispiel können mit dieser Operationstechnik Knochenvorsprünge abgeschliffen und vorhandene Schäden am Knorpel entfernt werden. Das Ziel ist es, Degenerationsprozesse zu verlangsamen oder zu stoppen. Die Dauer der OP richtet sich nach dem jeweiligen Umfang und liegt zwischen 30 und 90 Minuten. 

Nach der Operation trägt eine gute Physiotherapie zu einem Heilungsprozess der Hüfte bei. Die Rehabilitation ist immer abhängig von der jeweiligen Maßnahme. Werden Knochenabtragungen durchgeführt, darf das Hüftgelenk zunächst für etwa zehn Tage nur teilbelastet werden. Im Normalfall können jedoch nach etwa sechs Wochen gelenkschonende Sportarten weitergeführt werden. 

Finden Sie Ihren Hüftspezialisten in der ATOS Viktoria Klinik Bochum

Alle unsere Ärzte zeichnen sich durch langjährige Erfahrung aus. Finden Sie hier Ihren Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin.

Dr. med. Antonio Kos

Dr. med.

Antonio Kos

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin