Diagnose Coxarthrose

Es gibt viele weitere Ursachen für Hüftbeschwerden – und viele Therapie- und Operationsmöglichkeiten. Finden Sie hier Details zu einigen davon:

Schmerzen in der Leiste, austrahlend bis ins Bein, können typische Anzeichen einer Hüftgelenksarthrose oder auch Coxarthrose sein. Es handelt sich um eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, die nicht heilbar ist. Sie ist nach den Kniegelenksarthrosen die zweithäufigste Form der Arthrosen. Umgangssprachlich wird die Arthrose auch als Gelenkverschleiß bezeichnet.   

Das Hüftgelenk als unser größtes Kugelgelenk verbindet Becken und Oberschenkel miteinander. Es setzt sich aus dem Hüftkopf des Oberschenkelknochens und der Gelenkpfanne am Beckenknochen zusammen. Beide sind mit Knorpel überzogen. Die Belastung in diesem Bereich ist groß, da viel Gewicht getragen wird und das Gelenk ständig in Bewegung ist. 

Bei einer Hüftgelenksarthrose werden durch Verschleiß, organische Krankheiten oder eine Verletzung die schützende Knorpelschicht der Knochen im Hüftgelenk verletzt oder immer dünner. Der Gelenkspalt wird immer schmaler und der Knorpel kann die Knochenenden nicht mehr schützen, sodass die Gleitfähigkeit der Knochen gegeneinander nachlässt. Die Knochen reagieren darauf, indem sie neue Knochensubstanz bilden, die dann verstärkt und ohne Schutz aufeinander reiben (subchondrale Sklerosierung). Die Kugelform des Hüftkopfes verschwindet. Die Druckbelastung auf die sonst geschützten Knochen steigt und die Beweglichkeit lässt nach. Erste Anzeichen sind meist bewegungsabhängige Schmerzen im Hüftbereich und in der Leiste. 

Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Form der Coxarthrose. Primär bedeutet, dass sie ohne Vorerkrankung oder erkennbare Ursachen meist ab einem Alter von 60 Jahren entsteht. Die sekundäre Form entsteht durch Erkrankungen oder Verletzungen – auch schon in jüngeren Jahren. 

Ursachen für die Hüftgelenksarthrose können Durchblutungsstörungen des Oberschenkelknochens (Hüftkopfnekrose) sein, wodurch Teile des Hüftkopfes absterben. Es können aber auch eine angeborene Fehlstellung (Hüftdysplasie), Ablagerungen von Harnkristallen in den Gelenken (Gichterkrankung), rheumatische Erkrankungen oder auch Unfälle als Ursache zugrunde liegen. 

Die Hüftarthrose beginnt meist schleichend. Über Monate oder Jahre schmerzt zunächst das Gelenk nur bei Belastung oder auch nach einem anstrengenden Tag. Typische Schmerzen treten beim Gehen, Treppensteigen oder zum Beispiel beim Überschlagen der Beine auf und können ins Gesäß, die Oberschenkelinnenseite oder sogar bis ins Knie ausstrahlen. Auch häufig beschrieben ist der sogenannte Anlaufschmerz nach den ersten Schritten nach dem Aufstehen. Schreitet die Hüftgelenksarthrose fort, kann sie zu Dauerschmerzen führen, die auch in Ruhephasen nicht nachlassen und eine erheblichen Bewegungseinschränkung zur Folge haben.  

In der ATOS Viktoria Klinik Bochum wird eine detaillierte Diagnose eingeleitet. Eine fortgeschrittene Hüftarthrose können Spezialisten anhand weniger Parameter feststellen. Beginnend mit einer umfassen Anamnese schließt sich die körperliche Untersuchung an. Das Gelenk wird abgetastet, die Druckempfindlichkeit geprüft und die Hüftbeweglichkeit im Liegen getestet. Gangbild und Körperhalten komplettieren den Check. Bei einem positiven Befund wird zur Absicherung eine Röntgen- und oftmals eine Ultraschalluntersuchung veranlasst. 

Durch eine Therapie sollen Hüftschmerzen reduziert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder bestenfalls gestoppt werden. Verschiedene Maßnahmen kommen dafür infrage. Physiotherapeutische Übungen verhelfen zu mehr Beweglichkeit. Dabei wird auch eine Anleitung gegeben, um Stoß- und Maximalbelastungen zu vermeiden. Bei akuten Entzündungen können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden. Teilweise helfen auch lokale Injektionen, um den noch vorhandenen Knorpel zu schützen sowie das umliegende Gewebe positiv beeinflussen zu können (z.B. Hyaluron). Reichen diese Maßnahmen nicht aus, sollte eine operative Therapie in Betracht gezogen werden. 

Ist die Arthrose bereits weit fortgeschritten und konservative Therapien helfen nicht mehr, kommt ein künstliches Hüftgelenk (Hüft-TEP) infrage. Dieses kann die Beschwerden bei über 90 Prozent der mehr als fünf Millionen Bundesbürger mit fortgeschrittener Hüftgelenksarthrose erheblich verbessern. Die in der ATOS Klinik Bochum auf Endoprothetik spezialisierten orthopädischen Chirurgen haben viel Erfahrung und umfassende Kenntnisse im Bereich, um die Auswahl des individuell am besten geeigneten Hüftgelenkimplantats zuverlässig zu treffen. Es wird unterschieden in:

  • zementierte Hüft-TEPs 

Diese werden vor allem bei über 80-jährigen Patientinnen und Patienten gewählt. Hierbei wird die Hüftgelenksendoprothese mithilfe einer dünnen Zementschicht jeweils mit dem Oberschenkelkopf und der Hüftpfanne verbunden. Der Vorteil bei dieser Variante: Es kann auch bei schwierigen Knochenstrukturen, zum Beispiel bei Osteoporose, angewandt werden und sichert eine sofortige, uneingeschränkte Stabilität mit geringer Blutungsneigung. 

  • zementfreie Hüft-TEPs

Bei jüngeren Patientinnen und Patienten wird meist eine zementfreie Endoprothese gewählt. Hier hat sich der Taperloc Prothesenschaft aus Titan als Oberschenkelkopf bewährt. Die Hüftpfanne wird mithilfe eines Schraubenrings aus Titan und einem Keramik-Inlay gebildet. Die Statistik zeigt, dass auch nach 15 Jahren etwa 95 Prozent dieser Prothesenart einwandfrei funktionieren. 

  • Hüftarthroskopie

Auch mithilfe einer Hüftarthroskopie als minimalinvasiver Eingriff kann die Schädigung des Hüftgelenks begutachtet und in bestimmten Fällen schon korrigiert werden. 

Direkt nach der Operation werden mobilisierende Maßnahmen eingeleitet. Die umliegende Muskulatur bleibt so in Bewegung und gestärkt. Außerdem kann sich der Körper so schnellstmöglich an die eingesetzte Prothese gewöhnen. Immer abhängig vom Allgemeinzustand der Patientinnen oder Patienten wird eine passende Therapie erarbeitet. Auch das Gehen und Treppensteigen wird so schnell wie möglich in die Therapie eingebaut. Physiotherapie hilft, Schonhaltungen oder Fehlbelastungen zu korrigieren. Wichtig ist, so schnell wie möglich wieder aktiv und in Bewegung zu sein. Viele Patienten können nach sechs Wochen sogar schon wieder selbstständig Auto fahren und nach rund zwölf Wochen ihren Alltag komplett selbstständig bestreiten.

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Dr. med. Antonio Kos

Dr. med.

Antonio Kos

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin