Diagnose Hallux valgus

Behandlung eines Hallux valgus. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Der Ballenzeh oder auch Hallux valgus ist eine der häufigsten Fehlstellungen des Fußes. Vor allem Frauen sind betroffen. Bei einem Hallux valgus verschiebt sich der Großzeh stärker in Richtung der benachbarten Zehen, verdrängt diese und der Ballen wölbt sich dabei immer mehr vor. 

Gesunde Füße zeigen eine gerade Stellung der Zehenknochen auf. Bei einem Hallux valgus oder auch Großzehballen genannt neigt sich der große Zeh bei gleichzeitiger Innendrehung der Zehe in Richtung Fußaußenrand. Am Großzehengrundgelenk tritt dann das oft schmerzhaft geschwollene und entzündete Mittelfußköpfchen hervor – der sogenannte Ballen. 

Die Fehlstellung ist auf genetische Ursachen zurückzuführen. Wenn dazu noch Faktoren wie zum Beispiel enges Schuhwerk, hohe Absätze oder eine Bindegewebsschwäche hinzukommen, wird ein Hallux valgus begünstigt. Auch Übergewicht, Rheuma oder überwiegend stehende Tätigkeiten können eine Entstehung forcieren. 

Nicht alle Betroffenen haben behandlungsbedürftige Beschwerden. Der Fuß verliert jedoch seine ursprüngliche Form und der Vorfuß wird breiter. Durch die Drehung und Fehlstellung kommt es zu vermehrter Hornhautbildung an der Fußunterseite. Auch Hühneraugen und Schwielen können auftreten. Die eigentlichen Beschwerden treten durch das Hervortreten des Ballens auf. Dieser reibt am Schuhinnenrand, der Hallux valgus ist dann gerötet, geschwollen und entzündet. Im fortgeschrittenen Stadium können sich die Kleinzehen sogar zu Hammer- oder Krallenzehen verformen. 

Der Hallux valgus birgt neben dem optischen Problem auf Dauer auch eine Beeinträchtigung der Fußbewegung. Die Veränderungen der Fußgeometrie wirken sich auch auf den gesamten Bewegungsapparat aus. Zudem treten häufig Schmerzen auf. Da auch die Sehne der Großzehe nicht mehr gerade durch den Zeh läuft, zieht diese den Zeh mit der Zeit immer weiter in die Fehlstellung, sodass sich der Ballenzeh von selbst verstärkt und die Großzehe versteift.  

Eine Betrachtung und das Betasten des Fußes reichen bereits für eine erste Diagnosestellung aus. Die Beschwerden bestätigen die Vermutung zusätzlich. Zur weiteren und genaueren Absicherung wird ein Röntgenbild des Fußes im Stehen gemacht. Die Spezialisten der ATOS Viktoria Klinik Bochum messen anhand des Bildes die exakte Abweichung der Fehlstellung. Mithilfe einer Pedographie (computergestützten Fußdruckanalyse) kann eine Druckfehlverteilung auf die Fußsohle gemessen werden. Alle Untersuchungsergebnisse zusammen werden für die möglichen Therapiemaßnahmen berücksichtigt.  

Bis zu einem gewissen Stadium kann der Hallux valgus konservativ behandelt werden. Kann man die Großzehe mit etwas Druck noch in die Normalstellung bringen, ist eine OP nicht unbedingt nötig. Eine spezielle Hallux valgus Schiene, Einlagen, passendes flaches Schuhwerk oder Fußübungen können ein Fortschreiten verlangsamen. 

Welche Behandlung für den Patienten oder die Patientin geeignet ist, entscheiden die behandelnden Spezialisten ausgehend vom Grad des Hallux valgus sowie den vorhandenen Begleiterscheinungen. Sind die Betroffenen durch Schmerzen beeinträchtigt, ist eine Operation angemessen. Hierbei stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. Meist werden mehrere Methoden immer abhängig vom Schwergrad der Fehlstellung und dem beteiligten Gewebe kombiniert: 

  • Weichteile wie Sehnen und Gelenkkapseln werden korrigiert, um eine gerade Ausrichtung der Großzehe zu gewährleisten.
  • Die Großzehe wird durch eine Knochenumstellung (Osteotomie) begradigt.
  • Sind bereits Schäden am Großzehengrundgelenk aufgetreten, erfolgt entweder eine Versteifung (Arthrodese) oder eine gelenkerhaltende Cheilektomie. 

Das Ziel einer Operation ist es immer, Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen zu beseitigen. 

Je nach Operationsverfahren dauert der Krankenhausaufenthalt in der ATOS Viktoria Klinik Bochum drei bis fünf Tage. Mit einem speziellen Therapieschuh, der rund sechs Wochen getragen wird, können die Patientinnen und Patienten den Fuß direkt nach der Operation wieder belasten. Nach dieser Zeit kann wieder normales Schuhwerk getragen werden. Ein einmal operierter Hallux valgus tritt im Normalfall nicht wieder auf. Operationsnarben sind kaum sichtbar. 

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Dr. med. Antonio Kos

Dr. med.

Antonio Kos

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin