Diagnose Hallux rigidus

Behandlung eines Hallux rigidus. Erfahren Sie hier näheres über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Als Hallux rigidus wird eine schmerzhafte Einschränkung oder Versteifung der Großzehe bezeichnet. Ursache ist meist ein altersbedingter Gelenkverschleiß (Arthrose), der starke Schmerzen zur Folge hat. Männer sind häufiger betroffen. Um einen Gelenkverschleiß möglichst ohne Versteifungsoperation aufzuhalten, bietet die ATOS Viktoria Klinik Bochum verschiedene neue Operationstechniken an. 

Nach dem Hallux valgus ist der Hallux rigidus die zweithäufigste Funktionsstörung der Großzehen. Diese Erkrankung entsteht meist durch einen Gelenkverschleiß aufgrund erhöhter Belastung. Häufig tritt ein Hallux rigidus bei älteren Menschen auf. Doch auch jüngere Menschen können zum Beispiel nach Verletzungen davon betroffen sein. Auch eine genetische Komponente wird beschrieben. 

Das Großzehengrundgelenk ist bei der Fortbewegung einer großen und dauerhaften Belastung ausgesetzt, die teilweise sogar einem Vielfachen des eigentlichen Körpergewichts entspricht. Die ersten Anzeichen sind oftmals Schmerzen im Gelenk, eine Schwellung und eine reduzierte Beweglichkeit beim Abrollen. Ein Entzündungsprozess lässt knöcherne Vorwölbungen entstehen, die oben oder seitlich an der Großzehe vortreten. 

Durch die zunehmende Versteifung des Zehs ist die Beweglichkeit teilweise sehr stark eingeschränkt. In geschlossenen Schuhen sorgen die knöchernen Vorwölbungen für Schmerzen. Schwellungen und Rötungen können entstehen. Meist wird eine Art Schonhaltung eingenommen, indem der Zeh beim Gehen nicht mehr belastet wird und stattdessen die Außenkante des Fußes stärker genutzt wird. Dieses Verhalten führt jedoch zu weiteren Beschwerden, die sogar zu einer Überbelastung im Knie- und Hüftbereich führen können. 

Eine Untersuchung des Fußes und die Beschreibung der Beschwerden veranlassen schnell einen ersten Diagnoseverdacht. Röntgenaufnahmen des Fußes zeigen deutlich die knöchernen Veränderungen des Großzehengrundgelenks. Aufgrund des Knorpelverschleißes ist der Gelenkspalt meist viel schmaler als bei einem gesunden Zeh. Auch eine veränderte Knochenzeichnung oder eine Spornbildung können dargestellt werden.  

Im Anfangsstadium des Halux rigidus kann mithilfe einer konservativen Therapie eine gewisse Besserung erreicht werden. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel die Ruhigstellung, physikalische Therapie, entzündungshemmende Medikamente oder lokale Injektionen mit Hyaluronsäure oder Kortison. 

Hallux rigidus Schuhe und Einlagen

Gerade im Anfangsstadium kann eine spezielle Schuheinlage aus Karbon hilfreich sein, um eine Entlastung des Großzehengrundgelenks zu erreichen. Auch eine Ballenrolle im Schuh kann helfen, die gemeinsam mit einer Schuhsohlenversteifung ebenfalls eine Entlastung beim Abrollen erzielt. Auch gezielte Physiotherapie ist sinnvoll. 

Spezielle Einlagen, die mithilfe des computerunterstützten Verfahrens zur Fußdruckmessung (Pedographie), angefertigt werden, können zusätzliche Linderung verschaffen. 

Schmerzlinderung

Auch die Schmerzlinderung spielt bei einem Hallux rigidus eine große Rolle. Es bestehen mehrere effektive Möglichkeiten. Dazu gehört zum Beispiel das Injizieren einer hochmolekularen Hyaluronsäure direkt in das Gelenk, um den Knorpelverschleiß aufzuhalten und Schmerzen so zu reduzieren. Auch das ACP-Verfahren (Autologes Conditioniertes Plasma) kann helfen. Bei dieser Form der Eigenbluttherapie werden aus dem Blut gewonnene Wachstumsfaktoren in das Gelenk injiziert. Auch eine entzündungshemmende Schmerzmedikation hilft in der Akutphase. Alternativ können zusätzlich homöopathische Mittel eingesetzt werden, die sich bei der Linderung von arthritischen Erkrankungen bewährt haben. 

Sollten die konservativen Maßnahmen die Beschwerden nicht ausreichend bessern, ist häufig eine Hallux rigidus OP nötig. Nach der Operation sind die Betroffenen dauerhaft schmerzfrei. In der ATOS Viktoria Klinik Bochum werden verschiedene Operationstechniken angewandt – immer abhängig vom Patienten oder der Patientin selbst und dem Beschwerdebild: 

  • Die Großzehe kann in einem frühen Stadium durch eine Knochenkorrektur (Osteotomie) behandelt werden. Dabei werden die Stellung verändert, die Beweglichkeit verbessert und Schmerzen reduziert. 
  • Sind bereits Schäden am Großzehengrundgelenk aufgetreten, erfolgt entweder eine Stabilisierung (Arthrodese), um die Abrollfähigkeit des Fußes bei steifem Gelenk wieder herzustellen. Oder es erfolgt ein Gelenkersatz, um das geschädigte Großzehengrundgelenk ganz oder teilweise zu ersetzen. Bei dieser Variante wird die Beweglichkeit des Gelenks durch den Einsatz der Prothese erhalten. 
  • Auch eine gelenkerhaltende Keilresektion (Cheilektomie) wird durchgeführt, wenn bereits Schäden am Gelenk bestehen. Hierbei kann entzündetes Gewebe und Knochenauswuchs entfernt werden. Auch der vorhandene Knorpel des Gelenks kann hierbei stabilisiert und zur Bildung von Ersatzknorpel angeregt werden. 

Eine Operation ist immer ein Eingriff an der Knochenstruktur. Die Ärztinnen und Ärzte der ATOS Viktoria Klinik Bochum empfehlen daher immer, den Fuß nach der Operation zu schonen, um Komplikationen zu verhindern und die Heilung zu ermöglichen. Die Nachbehandlung selbst ist abhängig von der angewandten Operationstechnik. Bis zum Abschluss der Wundheilung ist in jedem Fall für vier bis sechs Wochen ein Therapieschuh mit flexibler Sohle zu tragen, der dann durch bequemes Schuhwerk ausgetauscht werden kann. Nach einer Arthrodese erfolgt zunächst eine Teilentlastung mithilfe von Unterarmgehstützen.

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Dr. med. Antonio Kos

Dr. med.

Antonio Kos

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin