Diagnose Achillessehnenriss

Behandlung eines Achillessehnenriss. Erfahren Sie hier näheres über
Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Rehabilitation.

Die Achillessehne im Fersenbereich ist die stabilste und stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie hält enormen Belastungen bis zu 800 Kilogramm und einem Zehnfachen des eigenen Körpergewichtes stand. Da sie im Laufe des Lebens immer unter Spannung steht und in Gebrauch ist, kann sie durch sportliche Überbelastung oder auch Übergewicht kleine Schäden erleiden und dadurch geschwächt werden. 

Die Achillessehne besteht aus mehreren Sehnenbündeln und ist etwa zehn bis zwölf Zentimeter lang. Sie verbindet das Fersenbein (Calcaneus) am hinteren Fußende mit dem dreiköpfigen Wadenmuskel (Musculus triceps surae). Durch die Achillessehne wird die Kraft aus dem Wadenmuskel auf den Fuß übertragen. Mithilfe der stabilen Achillessehne ermöglicht der Muskel, die Fußspitze nach unten zu senken.

Der Achillessehnenriss wird in der Fachsprache auch Achillessehnenruptur genannt. Es ist keine seltene Verletzung. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. In den meisten Fällen tritt ein Achillessehnenriss im mittleren Alter zwischen 20 und 50 Jahren auf. Meist reißt die Sehne im etwas schlechter durchbluteten mittleren Bereich. 

Ursache für eine Ruptur der Achillessehne ist häufig ein abruptes starkes Anspannen der Sehne bei sportlichen Aktivitäten. Risikosportarten sind dabei Fußball, Handball, Sprinten, Badminton und alle Aktionen, die rasche Stopp und Start Bewegungen mit hoher Belastung oder Absprüngen erfordern. 

Bevor eine Achillessehne reißt, ist sie meist bereits leicht vorgeschädigt. Gründe dafür können Alterung, Medikamenteneinnahme, Diabetes mellitus, Mikroverletzungen, Entzündungen durch Überbelastung und mangelnder Erholung sein. 

Weitere häufige Achillessehnenerkrankungen sind zum Beispiel: 

  • Paratendinitis (Sehnenscheidenentzündung),
  • Achillodynie (Schmerzsyndrom der Achillessehne),
  • Achillessehnennekrose (Absterben von Gewebe aufgrund von Durchblutungsstörungen),
  • Halund-Deformität (knöcherne Verdickung des unteren Ansatzes der Achillessehne). 

In vielen Fällen haben Menschen mit einem Achillessehnenriss bereits vorab immer wieder Beschwerden und Schmerzen in diesem Bereich oberhalb der Ferse. Unbehandelt kann daraus eine Entzündung entstehen, die die Sehne deutlich schwächt. Ein Achillessehnenriss geht meist mit typischen Symptomen einher. Betroffene berichten über einen peitschenartigen Knall oder ein plötzliches Schnappen. Es folgt ein heftiger stechender Schmerz oberhalb der Ferse in die Wade ziehend. Das Gehen ist erschwert, der Zehengang nicht mehr möglich. Der Fuß „baumelt“ gefühlt nur noch am Bein. Andere Symptome können eine lokale Schwellung oder ein Bluterguss in diesem Bereich sein. 

Meist suchen die Betroffenen umgehend nach dem akuten Ereignis eine Notaufnahme auf. Hier erfolgt zunächst eine genaue Befragung zum Verletzungshergang und den Symptomen. Es folgt die Untersuchung des Fußes und ein Abtasten der Sehne. Bei einem Riss ist in manchen Fällen eine Lücke tastbar. Die wichtigste Untersuchungsmethode bei Verdacht auf einen Achillessehnenriss ist der Thompson-Test. Der Patient oder die Patientin liegt in Bauchlage auf einer Liege. Die Füße hängen frei über den Rand. Der Untersucher oder die Untersucherin drückt dann kräftig in die Wadenmuskulatur des jeweiligen Beines. Im Normalfall streckt sich der Fuß dann, was bei einem Achillessehnenriss jedoch nicht möglich ist. 

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Riss oder Abriss sichtbar gemacht werden. Die Entfernung der Sehnenenden kann erkannt und eventuelle Hämatome gesichtet werden. Um knöcherne Defekte auszuschließen, wird auch eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. 

Abhängig von der Lage des Risses und der Entfernung der Sehnenenden voneinander, kann eine konservative Therapie durchgeführt werden. Hierbei wird der Fuß mithilfe eines Spezialschuhs in leichter Streckung ruhiggestellt. Zunächst sollte so wenig Belastung wie möglich erfolgen. Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikament können die Therapie ergänzen. 

In der ATOS Viktoria Klinik Bochum erfolgt die Operation eines Achillessehnenrisses in der Regel minimalinvasiv. Abhängig von der Schwere der Verletzung werden die Sehnenenden entweder verklebt oder vernäht. Es kann auch eine Verstärkung oder Rekonstruktion der Nahtstelle mit körpereigenem Gewebe stattfinden. 

Ein Achillessehnenriss ist eine langwierige Verletzung. Sowohl nach einer konservativen als auch nach operativer Therapie kann nur eine stufenweise Beanspruchung der nunmehr empfindlichen und instabilen Sehne und eines Muskelaufbaus mit physiotherapeutischer Anleitung erfolgen. Erst nach rund drei bis vier Monaten sind leichte sportliche Aktivitäten wieder möglich. 

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Dr. med. Antonio Kos

Dr. med.

Antonio Kos

Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Joachim Schubert

Dr. med.

Joachim Schubert

Leiter der Privatpraxis für Sportmedizin, Orthopädie und Präventivmedizin